De Bibl auf Bairisch 1Waarlich, i haan s Laid dyrlöbt! Gschlagn haat er mi in seinn Grimm 2und eyn d Finster aushingjagt, auf aynn Wög ganz aane Liecht. 3Allweil wider fangt yr an; allweil geet s scheint s grad gögn mi. 4Er gmacht mi zo Haut und Bain, laasst myr weetuen iede Fläx. 5Einbaut haat yr mi rundum mit aynn Wall aus Gift und Gall. 6D Finster macht yr mir zo n Zhaus; kimm myr löbet eingrabn vür. 7Föst vermauert haat mi er, mi in schwaere Fössln glögt. 8Schrir i non so laut um Hilf, kaem von iem kain Antwort nit. 9Stäinblöch glögt yr myr eyn n Wög, däß i niemer aushinfindd. 10Er lurt auf mi wie ayn Ber und verwartt mi wie ayn Leeb. 11Zeerst brang er mi wögg von n Wög und gazfleischt und zriß mi aft. 12Er glögt an und gspannt seinn Bogn. I darf für iem Zilscheibn spiln. 13Mit de Pfeil schoß er auf mi, und die giengend durch und durch. 14Mein gantzs Volk lacht mi grad aus, bin für n Stiglfiz grad recht. 15Wermuet war sein Speis für mi, und mit Gall haat er mi trönkt. 16Kis haat er mir göbn zo n Keu'n und mi einhindruckt eyn n Staaub. 17Rue und Frid naam er mir wögg. Was ist "Glück"? I wisset s nit! 18I gadenk, mit mir wär s gar, aau mit n Hoffen auf n Herrn. 19Denk i an mein Elend grad, ist s für mi dös hoehste Gift. 20Ab wenn i mi lenken kännt, aber nän, i kimm nit wögg! 21Aber dös ist für mi klaar; daa drauf hoff i allweil non: 22D Huld von n Trechtein geet nie aus, und sein Barmung ist nit z End. 23Iede Frueh kimmt s wider neu; ja, dein Treu ist waarlich grooß. 24S Um und Auf ist mir dyr Herr, sag i, drum hoff i auf iem. 25Wer önn Herrn suecht, auf iem hofft, zo dönn ist dyr Trechtein guet. 26Auf n Herrn sein Hilf zo n Harrn in Geduld, yso ist s recht. 27Für aynn Menschn ist s öbbs Guets, mueß yr s Joch tragn, ist yr jung. 28Er bleib ainsam in Geduld, wenn s yso dyr Herr iem bschafft. 29Er verlaugn si, warteb ab; denken sollt yr: "Werd schoon werdn!" 30Gar seinn Backen hab yr hin, und kain Itweiß sei iem z vil. 31Wenn dyr Trechtein ainn verstoesst, ist dös niemaals für allweil. 32Er taucht ein ainn, aber dann barmt yr si in seiner Huld. 33Nit aus Gaudi macht yr dös, däß yr Leut plaagt und betrüebt. 34Däß de Gfangnen von dönn Land gschunddn, gfuxt werdnd wie nit gscheid, 35däß myn s Recht von öbbern beugt, dös vor n Hoehstn seine Augn, 36und däß s Recht nix giltt vor n Gricht, mainst, dyr Trechtein saegh dös nit? 37Und wer sünst haet dös bewirkt, wär dös nit dyr Trechtein gwösn? 38Ist nit allss von n Hoehstn gschafft, ob s ietz guet ist older boes? 39Zwö klagt öbber ob seinn Löbn? Gscheider tuet yr öbbs gögn d Sündd! 40Prüeff myr ünsre Wög all Täg; wendd myr üns zo n Trechtein zrugg! 41Bett myr lautter, höbn myr d Höndd auf zo n Herrgot eyn dyr Hoeh! 42Mir habnd gsündigt und dir trutzt; daa haast freilich nit vergöbn. 43Du gverfolgst üns mit deinn Zorn, brangst üns aane Schoonung um. 44Du ghüllst di in Wolkenn ein, däß Gebet di kains dyrraicht. 45Du gmachst üns zo n Drök seinn Drök und zo n Abfaim von dyr Welt. 46Mein, daa zannend s, ünsre Feindd; ietzet zreissnd sö syr s Mäul. 47Angst und Bang kaam über üns, grad Vernichtung und Verderbn. 48Weilets d Augn trentz i mir aus über n Zammbruch von meinn Volk. 49Meine Zäher laand nit aus, rinnend weiter aane Rue, 50hinst dyr Trechtein abherschaugt aus n Himml und drauf achtt. 51Was i segh, nimmt mir alln Muet. Nix wie greert werd in dyr Stat. 52Voglfrei bin i für ien. Aane Ursach seind s myr feind. 53Einhin schmissnd s mi eyn n Brunn, haetnd mi aft mit Stäin dyrbätzt. 54S Wasser gieng myr über n Kopf. Daa saah i mein lösste Stund! 55Trechtein, daa rief i deinn Nam, untn aus dyr tieffn Gruebn: 56"Gee, du hoerst mi; los diend zue, wenn zo dir i fleeh und schrei!" 57Und pfeilgrad haast s Rueffen ghoert und mir gsait: "Gee, hab kain Angst!" 58Du haast für mi gsacht, o Herr. Dir verdank i s, däß i löb. 59Herr, du haast mein Drangsal gseghn und mir ausgraeumt. I schnauf auf. 60Ienern Hass gögn mi haast gsabn, wie die gmäncklt habnd gögn mi. 61Wie s mi schelttnd, Herr, haast ghoert, und wie s gmauschlnd wider mi. 62Grad gögn mi geet s durchhinaus, wenn s beinandsteend, meine Feindd. 63Wo s aau geend und steend, was s tuend, nix wie spottn tuend s ob mir. 64Trechtein, zal s ien dienert haim, wie s ien Übltaat verdient! 65Tauch s gscheid einhin, laaß s nit aus! Trif s non mit aynn gscheidn Fluech! 66Kimm ien mit deinn Zorn, vertilg s! Herr, raeum s unter n Himml wögg! |