De Bibl auf Bairisch 1Wie haat s Gold önn Glanz verloorn; stumpf ist s, schaut naach nix meer aus. Ausgstraeut habnd s de gweihtn Stäin waiß grad wo an iedn Ögg. 2Edl warnd de Ziener, gachtt - ain verglichend s gar mit Gold -; ietzet seind s grad non wie Krüeg, yn dyr Hafnerhand ir Werch. 3Gar ayn Schaggl säugt sein Jungs, schaugt, däß s gnueg kriegt an dyr Brust. Mein Volk aber haat kain Hertz, wie ayn Strauß drausst eyn dyr Oed. 4Yn de Sogrer pappt de Zung schoon an n Mäul vor lautter Durst. Kinder betlnd um ayn Broot. Mainst, ien gaeb ayn Stückl wer?! 5Die, wo ainst z Schlampampn glöbnd, die verhungernd auf dyr Straass. Früehers schlieffend s grad auf Krapp; auf dyr Gass lignd s ietz in n Drök. 6Sündiger non ist mein Volk, als wie Sodham iemaals gsünddt, dös was plitzlich austilgt wurd, aane däß s aynn Feind braucht haet. 7Rain wie Schnee, wie Milich weiß, rainer gar warnd d Wärt von Zien. Allsand hietnd ayn gsunde Farb, kaamend stramm und frish dyrher. 8Schwörtzer wie dyr Rueß seind s ietz; die dyrkennst nit auf dyr Gass. Nix seind s meer wie Haut und Bain, ausdürrt wie ayn alter Knordsch. 9Bösser habnd s de Gfallnen gar, als die, wo verhungert seind. Wögg wie d Fleugn sterbnd s, weil in n Land nix meer gwaxn ist, kain Fand. 10Müetter, früehers voller Lieb, kochend ietz de aignen Kindd. Ja, s ist waar, dös war ien Speis, daadl bei n Zammbruch von meinn Volk! 11Niemer zügln tuet dyr Herr ietz seinn Gluetzorn und seinn Grimm. Z Zien zandd er ayn Feuer an, gäschert s ein hinst auf n Grund. 12Nän, kain Künig haet dös glaaubt, und eerst recht kain gwoner Mensch, däß Eroberer und Feindd iemaals einzugnd in dö Stat. 13Iener Sünddnlöbn war d Schuld. D Weissagn und de Priester aau brangend Leut um aane Fael in dyr Stat vor allsand Leut. 14Iener Ampt war ienen wurst, und besudlt warnd s mit Bluet. Allssand gieng ien aus n Wög. 15"Unrain seitß! Verzieghtß enk, schnell!", rief myn yn de Priester zue. "Aus n Wög! Ietz geetß, verschwinddtß!" Ja, daa flohend s, was aau sünst? Daa gsagnd d Haidn gar: "Ietz glangt s! Mit dönn Gschwerl habnd mir nix z tuenn." 16Zstraeut haat s drum dyr Trechtein selbn. Iem seind s bluntzn. Aus ist s, gar! Naachreern tuet de Priester niemdd. Aau kain Dietwart finddt ayn Gnaad. 17Mein, wie haetnd mir gschaut um Hilf! Daa kaam niemdd; s war umysünst. Aus n Landfrid gspeh myr aus; kain Verbünddter war in Sicht. 18Ieder Schrit wurd überwacht; kains von üns kunnt naus auf d Straass. S Tootnglöggerl gläutt üns schoon, und mir ganend ünser End. 19Schneller warnd s, wo üns gverfolgnd, als wie Adler in dyr Luft. Auf üns glauernd s in n Gebirg; in dyr Wüestn glögnd s üns Laeg. 20Ünser Künig, s Ain und Allss, ligt eyn n Körker drunt bei ien. Grad der war decht ünser Halt, in dyr Haidnwelt als Volk. 21Jublt, Roetem, allweil zue, du Bewonerinn von Uz! Aau zo dir kimmt non dyr Staauf, macht di bsuffen, bringt dyr d Schandd. 22Zien, dein Buess haat ietz ayn End; dein Verbannung loest dyr Herr. Ietz bist du dran, Roetem; und gstraafft werst du, dein Sündd entbloesst. |