De Bibl auf Bairisch 1Mein, wie haat dyr Herr in n Zorn d Finster brungen über Zien! Isryheel seinn Stolz, sein Pracht haat yr einhindruckt eyn n Drök. Er gschoont nit aynmaal sein Haus, wie yr loosglögt in seinn Grimm. 2Gnaadnloos graeumt er daadl auf und gvernichtt yn Jaaggen s Land. Nider riß yr in seinn Grimm z Judau iede Burg und Schantz, gstürtzt aau s Künigtuem und gmacht yn dyr Dietwärtmacht ayn End. 3In seinn Gluetzorn braach yr d Macht von n Volk Israel ganz und gar. Wie dyr Feind kaam, gsait dyr Herr: "Dene lifert i s ietz aus!", ließ yn n Zorn seinn freien Laauf. Der gflammt allss ab umydum. 4Wie ayn Feind gspannt er seinn Bogn; wie ayn Warg schlueg er draufloos. Holde Juget, gmuesst dran glaaubn! Z Zien goß er sein Zorngluet aus. 5Wie ayn Feind ist wordn dyr Herr; er haat Isryheel vernichtt. Zammghaut haat yr alle Pfläst und verschlaifft ayn iede Burg. Elend über Elend brang über d Judauer dyr Herr. 6D aigne Lostat riß yr zamm wie aynn Unterstand eyn n Feld. Nän, seinn Föstplaz gschoont yr nit. Ab brang z Zien dyr Herr seinn Sams, iede Feier und ieds Föst. Er verwarf önn Künig gar und önn Priester in seinn Grimm. 7Aau sein Altter galt iem nix; s Heiligtuem gentweiht dyr Herr. D Mauer, wo önn Templ gschützt, ließ yr zammstürn von de Feindd. Plerrn taatnd d Feindd daadl wie nit gscheid, grad als wie sünst bei aynn Föst. 8S ist ayn Raatschluß gwösn von n Herrn: D Mauer z Zien mueß vollet wögg. Von dönn Blich gieng er nit ab. Er gaztrümmert s; ietz ligt s daadl. 9Aau de Toerer lignd in n Bschüt; d Rigln ghaut yr zamm dyrmit. Wie dyr Künig seind aau d Wärt in dyr Gföngnuss waiß grad wo. Niemdd meer unterweist in n Gsötz. Weissagn sacht nix meer dyr Herr. 10Sumpernelli'n aane Kraft, sitznd d fürstn auf n Bodm, straeund syr grad aynn Staaub auf s Haaupt; umaynand geend s in aynn Sak. D Ruslhamer Mädln laand d Ledschn höngen hinst eyn n Bodm. 11Wainen kännt i waiß grad wie; einwendig draet s mir allss um. All mein Frastmunt ist dyrhin: Haat s mein Volk yso dyrwischt! Ninnenn, Kindln sinkend hin und verschmachtnd in dyr Stat. 12Netty künnend die non sagn: "Mämmi, Hunger haan i, Durst!", hauchend aus aft ien jungs Löbn. Iener Mueter haltt s in n Arm. In dyr Stat ist s gib und gaeb. 13S werd kain Troost für di nit sein, wenn i sag: "Yso geet s vil!"? Daa hilfft s gantze Zuerödn nix. Nän, s ist waar, wie dir geet s niemdd! Weit faelt s; daa ist allssand z spaet. 14Deine "Weissagn" warnd gar kain. Haetnd s dyr halt eyn s Gwissn grödt, däß s dyr doch non gwenddt haetnd s Gschick! Die gaabnd öbbs als Schauenn aus, was Betrug war und gverlaitt. 15D Höndd schlagt über n Kopf allss zamm, wo vorbeigeet und di seght. Daa haisst s: "Dös kan diend nit sein!? Dös war iewet d 'Wunn der Welt'; 'Kroon der Schoenet' haat myn s gnennt?" 16Zreissn tuet dyr Feind sir s Mäul über di und bleckt: "He he! Enddlich habn myr s gschluckt und gschlünddt! Daa drauf habn myr lang schoon gwartt. Auszalt haat si de Geduld." 17Umgsötzt haat dyr Trechtein ietz, was yr lang schoon vürghaat hiet. Wie yr droot haat schoon lang her, haat yr ietzet allss vollzogn. Er haat zammghaut und nit gschoont, haat deinn Feind sein Signumft gunnt. Der derf jubln, ist obnauf. 18Helfio schrei, Zien, zo n Herrn; durchhinaus wain Tag und Nacht! Hoer nit auf, gunn dir kain Rue; nie sollt trucken werdn dein Aug! 19Zwerch durch d Nacht stee auf und ruef; schüt yn n Herrn dein Hertz non aus! Ströck iem d Höndd zue, fleeh n an zwögns n Löbn von deine Kindd! Die verhungernd diend allnthalbn in dyr Stat, wohinst aau schaust. 20Herr, blick abher, denk doch naach: Wem tuest du denn dös allss an? Daa verzört ayn Weib sein Kind, so ayn Wuzerl, so ayn liebs! Priester, Weissagn werdnd dyrschlagn in deinn Heiligtuem, o Herr! 21Jung und Alt ligt umaynand; gfalln ist d Juget durch dönn Krieg. Wie dein Zorn kaam, haast ys toett, gschlachtt und gmötzlt aane Gnaad. 22Meine Naachbyrn luedst all ein, däß s daa iener Schlachtföst habnd. Wie yr loosbraach, Herr, dein Zorn, kaam kain Ainzigs niemer aus. I zog s auf, trueg s auf n Arm; ietzet haat s dyr Feind vernichtt. |