De Bibl auf Bairisch 1Wee, wie ainsam leit dö Stat, daa wo s iewet gwuedlt von Leut! Wie ayn Witib ist s decht wordn; galt so vil ainst in dyr Welt! Haauptstat war s von mannign Volk; ietz mueß s selber unter d Froon. 2Bei dyr Nacht hoert s s Reern nit auf. Zäher rinnend über s Gsicht. Kainer troestt s, wo s früehers gminnt. D Freundd verrietnd s und seind ietz Feindd. 3Judau achetzt in dyr Fremdd, als Verbannling in dyr Froon. Einzwickt unter Fremde seind s, und kain Meitt lang haat s sein Rue. Dös pässt yn de altn Feindd: Fuxn tuend s is, wo s grad geet. 4Trauern tuend all Wög auf Zien. Niemdd meer wandert ja eyn s Föst. Seine Toerer seind veroedt. Aau de Priester weeklagnd grad. D Mädln grumend si; ja d Stat höngt ganz laidig umaynand. 5De Bedrönger seind obnauf; s Hoehste ist s für ire Feindd. D Hartsal haat dyr Trechtein gschickt, weil s is übertribn haat, d Sündd. D Leut dyrvon seind ietz verschlöppt in d Verbannung, waiß grad wo. 6Furt ist alle Pracht von Zien. Wie ayn Hirsch, wo nix meer finddt, kemmend mir de Dietwärt vür: Aane Frastmunt, laß und frat fielnd s von selbn eyn n Feind eyn d Höndd. 7In dyr Drangsal, in dyr Noot, daa denkt Ruslham halt zrugg an seinn Reichtuem: Lang ist s her! Gholffen gögn önn Feind haat niemdd. Herentgögn, dyr Feind haat glacht: "Dö haat s sauber ietz dyrwischt!" 8Ruslham hiet närrisch gsünddt; dösswögn ist s ayn Scheuhen wordn. Wer s vereert haat, wenddt si ab, habnd s ja blooß und gnacket gseghn. Selber seufetzt s, draet si danhin. 9Unflaat pappt an n Saaum von n Gwand; nie haet s glaaubt, däß s so weit kaem. So tief sinken; wie geit s dös? Niemdd steet irer bei und troestt s. Trechtein, schaug diend auf mein Noot! Was dyr Feind sir blooß dyrlaaubt?! 10Kemmen taat dyr Feind und grif glei als Eersts naach ire Schätz. Zueschaugn gmueß s, wie haidnischs Gschwerl glei eyn s Heiligtuem ein gmueß, hietst ys ien doch unterschafft, däß s öbbs z tuenn habnd mit dyr Gmain. 11Ruslham verschmachtt um Broot, hamstert und gibt seine Schätz grad um s schiere Überlöbn. Trechtein, schau decht, wie s myr geet; i bin diend de örmste Sau! 12Aau ös Andern auf n Wög, rüert enk gar nit denn mein Schmertz? So öbbs Args werdtß selttn seghn! Antaan haat myr dönn dyr Herr, wie sein Gluetzorn loosbraach daadl. 13Er gschickt Feuer aus dyr Hoeh, und dös fraaß meinn Kerper auf. Yn de Füess glögt er ayn Gläss, däß s mi übr und z über ghaut. Ainsam, oed haat er mi gmacht, krank und siech, däß nix meer hilfft. 14Schwaer ist s Joch zwögns meiner Sündd, wie s dyr Herr mir aufglögt haat. Drucken tuet s yso auf s Gnägg, däß i schierger niemer kan. Preisgöbn haat dyr Trechtein mi; mit meinn Widerstand ist s aus. 15Meine Röckn halffend nix; für dös haat dyr Herr schoon gsorgt. Ja, für n Trechtein war s ayn Hötz, wie yr meine Burschn gschlachtt. Ztrettn, zmäntschn taat dyr Herr in dyr Torggl Judau ganz. 16Drüber wain i; Zäher, fliesstß! Woher kaem für mi ayn Troost? Meine Leut seghnd aau kain Müg, denn dyr Feind haat allss in n Grif. 17Zien ringt d Höndd, schreit Helfio, aber niemet steet iem bei. Rundum bringt dyr Trechtein Feindd; Jaaggen nemend s in de Zang. Ruslham ist für ien all weilete ayn Schandflök wordn. 18Freilich ist dyr Herr in n Recht, bin iem schließlich unglos wordn. Lostß, ös Völker, seghtß meinn Schmertz: Meine Jungen habnd s verschlöppt. 19Um Verbünddte haet i gsuecht, aber allss ließ mi in n Stich. Meine Priester, d Fürstn aau, die gverschmachtnd in dyr Stat, gsuechend um öbbs z össn grad, grad um s bloosse Überlöbn. 20Herr, schau abher auf mein Noot! Grad non brinnen tuet s in mir. Daa geet s zue, i kan s nit sagn, weil i halt so unglos war. Draussn fallt allssand in n Krieg, und herinnet wüett de Pest. 21Lustert, wie i kreist, o Herr; beisteen tuet myr freilich niemdd! D Feindd habnd s ghoert, wie s mir schlecht geet. Däßst ys du warst, ist ien Freud. Trechtein, drae önn Spieß decht um; haast doch künddt, däßst dös ainst tuest! 22Schaug dyr iener Booset an; straaf s für d Sünddn wie ietz mi! I waiß niemer ein non aus; i bin förtig mit dyr Welt. |