De Bibl auf Bairisch 1Eyn dyr Frueh aushin beschlossnd aft d Oberpriester und de Dietwärt mitaynand, däß s önn Iesenn hinrichtn laassnd.
2Sö liessnd n fössln und abfüern und glifernd n yn n Landpflöger Plätt aus. 3Wie ietz dyr Jauz, was n verraatn hiet, gagspannt, däß dyr Iesen gan n Tood verurtlt war, greut s n, was yr taan hiet. Er brang yn de Oberpriester und Dietwärt de dreissg Silberling zrugg 4und gsait ien: "Mein, was haan i n daa grad ghaat?! Aynn Unschuldignen haan i enk ausglifert." Sö gantwortnd: "Was juckt n +üns dös? Dös muesst schoon selbn ausbadn." 5Daa schmiß yr die Silberling eyn n Templ einhin und ghöngt si aft eyn Ort auf. 6D Oberpriester gaklaubnd dös Geld auf und gmainend: "Also, eyn n Templschaz derf s +nit einhin, weil daa ayn Bluet dran pappt." 7Daa beschlossnd s, von dönn Geld önn Hafneracker z kaauffen als Freithof für de Fremdn. 8Von Noetn haisst der Plaz hinst heut Bluetacker. 9Yso gerfüllt si, was durch n Weissagn Ierymies künddt wordn war: "Sö naamend de dreissg Silberling, dönn Preis, wo yr yn de Isryheeler werd war, 10und gakaauffend um dös Geld önn Hafneracker, wie s myr dyr Trechtein angschafft hiet." 11Wie dyr Iesen vor n Statthalter stuendd, gfraagt n der: "Also: Bist du dyr Künig von de Judn?" Dyr Iesen gantwortt: "Du sagst ys." 12Wie aber d Oberpriester und Dietwärt dyrherschalttnd, gaab yr ien kain Antwort nit. 13Daa gmaint dyr Plätt zo iem: "Ja, hoerst n nit, was s dyr allss vürschmeissnd?" 14Er aber gantwortt iem auf kain ainzige Fraag nit, yso däß dyr Landpflöger +niemer gwaiß, wie yr dran ist. 15Ieweils zo n Föst ließ dyr Statthalter aynn Gfangnen frei, dönn wo syr s Volk aussuechen kunnt. 16Dyrselbn hiet yr grad aynn bschraitn Gfangnen, wo Bräbb hieß. 17Ietz gfraagt halt dyr Plätt dönn zammglaauffnen Hauffen: "Also; wem soll i enk freilaassn, önn Bräbbn older önn Iesenn, dönn was myn önn Kristn nennt?" 18Er gwaiß nömlich, däß s iem önn Iesenn grad aus Neid ausglifert hietnd. 19Dyrweil dyr Plätt auf n Richterstuel gsitzt, ließ iem sein Weib ausrichtn: "Höndd wögg von dönn Man; der ist unschuldig! Wögn seiner hiet i heint bei dyr Nacht aynn gräuslichnen Traaum." 20Inzwischn gwiglnd d Oberpriester und de Dietwärt d Menig auf, däß s yn n +Bräbbn sein Freilaassung fordernd, für n Iesenn aber d Hinrichtung. 21Dyr Landpflöger gfraagt s also: "Wem von de Zween soll i ietz freilaassn?" Daa schrirnd s: "Önn Bräbbn!" 22Daa gfraagt s dyr Plätt: "Was soll i n naacherd mit n Iesenn tuen, dönn was myn önn Kristn nennt?" Daa schrirnd s allsand: "Eyn s Kreuz anhin mit iem!" 23Er gfraagt zrugg: "Was haat yr n Schröcklichs angstöllt?" Daa gaplerrnd s grad non läuter: "Eyn s Kreuz anhin mit iem!" 24Wie dyr Plätt saah, däß nix meer zo n Machen war, sundern däß dyr Tümml allweil örger wurd, ließ yr ayn Wasser bringen, bot si vor allsand Leut draus und gyrschaint: "I bin unschuldig an n Bluet von dönn Menschn. +Ös höngtß drinn!" 25Daa rief de gantze Menig: "Sein Bluet kemm über üns und ünserne Kinder!" 26Daa ließ yr ien önn Bräbbn frei und befalh, önn Iesenn z gaisln und z kreuzignen. 27Yn n Pflöger seine Harstner gfüernd aft önn Iesenn eyn s Richthaus ab und pfiffend de gantze Rott ausher. 28Sö zognd n aus und glögnd iem aynn Krappmantl an. 29Aft flochtnd s ayn Kroon aus Dern und gsötznd s iem auf und gaabnd iem aynn Stecken eyn de Zesme. Sö fielnd vor iem auf de Knie und gyrbleckend n: "Heil dir, Judnkünig!" 30Und anspeibn taatnd s n; dann naamend s iem dönn Stecken wider und ghaund iem dyrmit eyn n Kopf aufhin. 31Wie s yso iener Gspot mit iem tribn hietnd, taatnd s iem dönn Mantl wider abher und glögnd iem wider sein aigns Gwand an. - Aft gfüernd s önn Iesenn zo dyr Kreuzigung aushin. 32Unterwögs traaffend s aynn Kreiner, wo Simen hieß; und dönn zwangend s, yn n Iesenn s Kreuz zo n Tragn. 33Yso kaamend s aft auf Golget, eyn d Schedlhoeh. 34Und sö gaabnd iem aynn Wein mit Gall zo n Trinken; wie yr aber kostt hiet dyrvon, gwill yr kainn meer. 35Wie s n kreuzigt hietnd, gloossnd s seine Klaider unteraynand aus. 36Aft gsitznd sö si nider und hieltnd Wach bei iem. 37Ober seinn Kopf hietnd s ayn Täferl mit n Grund für seinn Tood anhingmacht: "Dös ist dyr Iesen, dyr Künig von de Judn." 38Mit iem mitaynand wurdnd aau zween Schaecher kreuzigt, dyr ain zesm und dyr ander winster. 39Die Leut, wo vorbeikaamend, gyrbleckend n, gschütlnd grad önn Kopf drüber 40und schrirnd: "Was, du mechst önn Templ niderreissn und in drei Täg wider aufbaun? Hilf dyr diend selbn, wennst dyr Sun Gottes bist, und steig abher von n Kreuz!" 41Aau d Oberpriester, Eewärt und Dietwärt gfenznd n aus: 42"Yn Anderne haat yr gholffen; sir selbn kännt yr +nit helffen! Er ist diend dyr Künig von Isryheel! Sollt yr halt abhersteign von n Kreuz; naacherd +glaaubn myr aau an iem! 43Er haat auf n Herrgot vertraut; der sollt n ietz röttn, wenn yr iem öbbs bedeutt. Wenn yr schoon sait, er wär dyr Sun Gottes!" 44Netty yso schalttnd n de zween Schaecher, wo s mit iem kreuzigt hietnd. 45Von zwölfe hinst um dreu gherrscht ayn Finsterniss in n Land. 46Um dreu schrir dyr Iesen auf: "Eli, Eli, lemä säbäch täni?" Dös haisst: "Mein Got, mein Got, zwö haast mi verlaassn?" 47Ayn Öttlych von dene, wo daadlstuenddnd und dös ghoernd, gmainend: "Änhän, er ruefft önn Eliesn!" 48Und glei lief ainer hin, gataucht aynn Schwamm in Össig ein und ghöbt n yn n Iesenn zo n Trinken hin. 49De Andern aber gmainend: "Wart halt; schaun myr halt, ob dyr Elies kimmt, däß yr n rött!" 50Dyr Iesen aber schrir non aynmaal laut auf, und dann ghaucht yr önn Geist aus. 51Daa riß dyr Vürhang in n Templ von obn hinst unt ausaynand. D Erdn gabibnt, und d Fölsn braachend ausaynand. 52De Gräber giengend auf; und d Leiber von männig gstorbne Glaaubige wurdnd dyrwöckt. 53Naach n Iesenn seiner Urstöndd verliessnd s ienerne Gräber, kaamend eyn de Heilige Stat und erschinend yn männig Leut. 54Wie dyr Haauptman und de andern zween Harstner, wo önn Iesenn gabwachend, dö Erddstürung suebnd, und saahend, was yso gschaagh, dyrschrackend s närrisch und warnd syr gwiß: "Waarhaft, dös +war dyr Sun Gottes!" 55Aau vil Weiberleut warnd dortn und gschaund von dyr Weitn zue. Sö warnd yn n Iesenn seit dyr Gälauer Zeit naachgfolgt und hietnd si um iem kümmert. 56Drunter war d Maria Madlön, d Maria, d Mueter von n Jaaggenn und Joseff, und d Mueter von n Zebydäusn seine Sün. 57Auf Nacht zuehin kaam ayn reicher Ärmytauer, wo Joseff hieß und selbn ayn Jünger von n Iesenn war. 58Der gieng zo n Plättn und gabitt n um yn n Iesenn seinn Leichnam. Daa befalh dyr Plätt, däß s n iem umhinlaassnd. 59Dyr Joseff naam n und ghüllt n in ayn härbers Tuech ein. 60Dann glögt yr n in ayn neus Grab einhin, dös was yr für iem selbn eyn n Fölsn einhinhaun laassn hiet. Er gwöltzt aynn groossn Stain vor n Eingang von n Grab hin und gieng. 61Aau d Maria Madlön und de ander Maria warnd dortn und gsitznd si yn n Grab gögnüber hin. 62Eyn n naehstn Tag, yn n Tag naach n Rüsttag, giengend d Oberpriester und Mauchn mitaynand zo n Plättn 63und brangend vür: "Herr, üns ist non eingfalln, däß der Betrieger, wie yr non glöbt, behaauptt haat, er dyrständd naach drei Täg wider. 64Befilh also, däß s Grab hinst eyn n drittn Tag gscheid bewacht werd! Sünst kaemend öbby seine Jünger, staelnd n und machetnd yn n Volk vür, er wär von de Tootn dyrstanddn. Und der lösste Betrug wär non örger als wie allssand dyrvon." 65Dyr Plätt gaab ien an: "Alsdann, kriegtß enker Wach. Sichertß ys Grab, so guet s grad geet!" 66Drauf gsichernd s ys Grab, indem däß s önn Eingang gversiglnd und d Wach dortnliessnd. |