De Bibl auf Bairisch 1Wie dyr Iesen mit seine Prödign förtig war, gsait yr zo seine Jünger:
2"Ös wisstß y, däß in zween Täg Oostern angeet; daa werd dyr Menschnsun überantwortt, däß yr kreuzigt werd." 3Netty um dö Zeit gversammlnd si d Oberpriester und Dietwärt in n Pflast von n Hoohpriester Kaiff. 4Daadl gmachend s aus, önn Iesenn wempflig eyn de Gwalt z kriegn und umzbringen. 5Sö warnd syr aber klaar, däß s nit an n Föst geeheb: "Was maintß, was daa loos wär in n Volk?!" 6Wie dyr Iesen z Bettyning bei n Simenn, seln Hornbruedern, bei n Össn war, 7kaam ayn Weib mit aynn Albästerkänl voll kostbaren Wießöl und goß s iem eyn d Haar einhin. 8Daa wurdnd d Jünger schoon änddig, wie s dös saahend: "Ayn sölcherne Verschwendung; für was sollt n dös guet sein? 9Dös Öl haet myn teuer verkaauffen und s Geld yn de Armen göbn künnen." 10Dyr Iesen gagspannt, däß ien dös +gar nit gapässt, und gmaint grad: "Gee, laasstß is decht! Si haat ayn guets Werch an mir taan. 11De Armen laauffend enk schoon nit dyrvon, aber mi habtß +nit allweil. 12Dyrmit, däß s myr dös Öl überhingoß, haat s meinn Leib für d Leichlög gsalbt. 13Dös sag i enk: Überall auf dyr Welt, daa wo dö Froobotschaft verkünddt werd, gaat myn si an si innern und verzöln, was s taan haat." 14Drauf gieng ainer von de Zwölfe, dyr Jauz Ischeriet, gan de Oberpriester 15und bot ien an: "Was rucktß n ausher, wenn i n enk zuebring?" Und sö gazalnd iem dreissg Silberling. 16Von daadl wögg gsuecht yr um ayn Glögnet, däß yr n auslifert. 17Eyn n eerstn Tag von n Lienshbrootföst gfraagnd d Jünger önn Iesenn: "Wo solln myr n s Oostermaal für di herrichtn?" 18Daa gschickt yr s auf Ruslham zo aynn Bestimmtn einhin und ließ n fraagn: "Dyr Maister laasst dyr ausrichtn: 'Bei mir +ist s so weit. I mechet in deinn Haus mit meine Jünger s Oostermaal haltn.'" 19D Jünger gmachend, was ien dyr Iesen auftragn hiet, und gapfraittnd s Oostermaal vür. 20Auf Nacht zuehin gsitzt si dyr Iesen mit de Zwölfbotn eyn n Tish zuehin. 21Unter n Össn spraach yr: "I sag s enk; ainer von enk gaat mi verraatn und auslifern." 22Daa warnd s ganz dyrgheit, und ainer naach n Andern gfraagt n: "Bin s öbbenn +i, Herr?" 23Er gantwortt: "Der, wo s Broot mit mir mitaynand eintaucht haat, gaat mi verraatn. 24Dyr Menschnsun mueß zwaar sterbn, wie s über iem gschribn steet; aber wee yn dönn, durch dönn wo dyr Menschnsun verraatn werd! Für dönn wär s bösser, wenn yr nie auf d Welt kemmen wär." 25Daa gfraagt n dyr Jauz, der was n verraatn wurdd: "Bin s öbby +i, Maister?" Dyr Iesen gaab iem an: "+Nit werst ys sein!" 26Unter n Maal naam dyr Iesen s Broot und spraach önn Lobpreis. Acht braach yr s Broot, graicht s yn de Jünger hin und gsait: "Nemtß und össtß; dös ist mein Leib!" 27Aft naam yr önn Kölich, spraach s Dankgebet und graicht n yn de Jünger mit de Worter: "Trinktß allsand draus; 28dös ist mein Bluet, ys Bluet von n Bund, dös was für männig vergossn werd zuer Vergöbung von de Sünddn. 29I sag enk: Von ietz an gaa i niemer von derer Frucht von n Weinstok trinken, hinst eyn dönn Tag, daa wo i mit enk mitaynand neus aynn Wein trink in n Reich von meinn Vatern." 30Naach n Lobgsang giengend s eyn n Ölberg aushin. 31Daa gsait ien dyr Iesen: "Ös allsand gaatß mi heint Nacht in n Stich laassn, denn in dyr Schrift steet: 'I gaa önn Hirtn toettn; dann verklaubnd si d Schaaf von selbn.' 32Aber naach meiner Urstöndd gaa i enk auf Gälau aufhin vorausgeen." 33Dy Peeters gaab drauf zrugg: "Und wenn di allsand in n Stich laassnd, i nie!" 34Dyr Iesen gentgögnt iem: "Du, dös Aine sag i dyr: Non in derer Nacht, vor dyr Goggl kraet, gaast mi dreumaal verlaugnen." 35Daa gwegert dyr Peeters: "Und wenn i mit dir sterbn müesset, verlaugnen tue i di nie!" Dös Selbe gsagnd aau de andern Kebn allsand. 36Drauf kaam dyr Iesen zo aynn Anwösn, wo Getsemen hieß, und gsait ien: "Sitztß enk daader hin und warttß, dyrweil i dortn bett!" 37Und önn Peetersn und de zween Zebydäusnsun naam yr mit. Daa fieng yr si z ängstn und z zagn an, 38und er gabitt s: "Ös künntß enk y nit vürstölln, wie fraitlich däß i bin. Gee; bleibtß daa und bleibtß wach mit mir!" 39Und er gieng ayn Stückl weiter, warf si eyn n Bodm hin und gabett: "Mein Vater, wenn s geet, laaß diend dönn Kölich an mir vorbeigeen! Aber zöln tuet nit, was i will, sundern wiest ys +du habn mechst." 40Daa gieng yr zo de Jünger zrugg und fandd s schlaaffeter. Daa gmaint yr gan n Peetersn: "Haettß n nit weenigstns ayn Stund mit mir wachen künnen? 41Bleibtß wach und bettß, nit däßß in Anweigung falltß! Denn dyr Geist ist willig, aber s Fleish ist schwach." 42Aft gieng yr s zwaitte Maal wögghin und gabett: "Mein Vater, wenn der Kölich nit an mir vorbeigeen kan, aane däß i n trink, dann müg dein Willn halt gscheghn." 43Wie yr zruggkaam, fandd yr s wider schlaaffeter. Sö brangend ainfach d Augn niemer auf. 44Daa ließ yr s hint und gabett dös dritte Maal, und aau wider dös Gleiche. 45Dyrnaach gakeert yr zo de Jünger zrugg und gfraagt s: "Ja, schlaafftß n ös allweil non und rasttß enk aus? Ietz ist s so weit; ietz werd dyr Menschnsun yn de Sünder ausglifert. 46Steetß auf; geen myr! Daa, schautß; der, wo mi verraatt, ist schoon daa!" 47Dyrweil yr non grödt, kaam dyr Jauz, ainer von de Zwölfbotn, mit ayner groossn Schar Mannen, wo Schwerter und Preinckn dyrbeihietnd. Gschickt hietnd s d Oberpriester und de Dietwärt. 48Dyr Verraeter hiet mit ien ayn Zaichen ausgmacht: "Der, dönn wo i buß, der ist s. Dönn kottertß!" 49Und glei gieng yr auf n Iesenn zue und gagrüesst: "Heil, Maister!" Und abbussln taat yr n aau. 50Dyr Iesen gerwidert iem: "Spezl, zo dönn bist kemmen?" Daa giengend s auf n Iesenn zue, gapackend n her und naamend n föst. 51Ainer aber, wo bei n Iesenn dyrbei war, zog s Schwert, schlueg auf n Diener von n Hoohpriester ein und ghaut iem ayn Oorn ab. 52Daa wis n dyr Iesen zrecht: "Stöck dein Schwert eyn d Schaid; denn allsand, wo zo n Schwert greiffend, kemmend aau durch s Schwert um! 53Older mainst öbby, i kännt nit auf dyr Stöll ayn Hilf von meinn Vatern habn? Der schickt myr sofort über zwölf Hargn Engln, wenn i n drum bitt. 54Aber wie wurdd dann d Schrift erfüllt, daa wo drinnsteet, däß s yso kemmen mueß?" 55Drauf gwenddt si dyr Iesen an die Mänder: "Haat dös sein müessn, däßß mi mit Schwerter und Preinckn zo n Fangen kemmtß, wie wenn i ayn Raauber wär? Tag um Tag gsitz i in n Templ und gleer, und +nit habtß mi verhaftt. 56Dös allss aber ist gscheghn, däß d Weissagnschriftn in Erfüllung geend." Daa liessnd n all seine Jünger in n Stich und lieffend dyrvon. 57Die, wo önn Iesenn verhaftt hietnd, brangend n zo n Hoohpriester Kaiff, daa wo si aau d Eewärt und Dietwärt zammgfunddn hietnd. 58Dyr Peeters gieng ien von dyr Weitn naachhin hinst eyn n Hof von n Hoohpriesterpflast. Aft gieng yr eyn n Hof einhin und gsitzt si zo de Schörgn dyrzue, däß yr seght, was ausherkimmt. 59D Oberpriester und dyr gantze Hoohraat gversuechend, falsche Zeugnaussagn gögn önn Iesenn zammzbringen, däß s n zo n Tood verurtln künnend. 60Sö grichtnd aber nix aus, obwol s falsche Zeugn grad gnueg ghaat haetnd. Auf d Lösst kaamend zween, 61wo gazeugnd: "Er haat behaauptt, er künneb önn Templ Gottes niderreissn und in drei Täg wider aufbaun." 62Daa stuendd dyr Hoohpriester auf und gfraagt önn Iesenn: "Und; sagst du nix zo dönn, was die Leut gögn di vürbringend?" 63Dyr Iesen aber schwig. Drauf gsait dyr Hoohpriester zo iem: "I beschwör di bei n löbndignen Got, sag üns: Bist du dyr Heiland, dyr Sun Gottes?" 64Dyr Iesen gantwortt: "Ja, du haast ys gsait. Und dös sag enk +i: Von ietz an gaatß önn Menschnsun zesmer n Mächtignen sitzn und auf de Wolkenn von n Himml kemmen seghn." 65Daa zriß syr dyr Hoohpriester s Gwand und rief: "Er haat önn Herrgot glöstert! Daa pfeiff myr diend auf Zeugn! Ietz habtß y de Gotslösterung selbn ghoert. 66Also, was maintß?" Sö gantwortnd: "Schuldig! Hinrichtn!" 67Dann spibnd s ien eyn s Gsicht und schluegnd n. Anderne gwädschnd n 68und rieffend: "Salbling, du bist diend ayn Weissag, older? Also, wer haat di n gschlagn?" 69Dyrweil gsitzt dyr Peeters drausst eyn n Hof. Daa gfraagt n ayn Dirn: "Du warst diend aau mit dönn Iesenn daa aus Gälau beinand!" 70Er aber glaugnt s vor allsand Leut: "Waiß gar nit, von wasst rödst!" 71Und wie yr netty bei n Toor aushin wär, saah n ayn anderne Dirn und gsait zo dene, wo daa umaynandstuenddnd: "Daa; der war fein mit n Iesenn von Nazerett beinand!" 72Wider glaugnt yr s und schwor: "I *kenn* n nit." 73Kurz drauf giengend n aau d Leut an: "Ä, +freilich ghoerst dyrzue; kennt myn diend schoon an deiner Spraach!" 74Daa gfluecht yr und schwor Stain und Bain: "Luier, sag i; wenn i n diend nit kenn!" Und glei drauf gakraet ayn Han. 75Daa kaam s yn n Peetersn wider, was dyr Iesen gsait hiet: "Ee wenn dyr Goggl kraet, gaast mi dreumaal verlaugnen." Und aushin gieng yr, und reern taat yr wie nonmaal was. |