De Bibl auf Bairisch 1Zween Täg war s vor n Ooster- und Lienshbrootföst. D Oberpriester und Eewärt gsuechend drum, wie s önn Iesenn mit List in iener Gwalt bringen känntnd, däß s n umbringend.
2Ains war ien aber klaar: "Ja nit an n Föst; daa wär ja in n Volk d Höll loos!" 3Wie dyr Iesen z Bettyning bei n Simenn, seln Hornbruedern, z Haus bei n Össn war, kaam ayn Weib mit aynn Albästerdöserl voll eehaftn, kostbaren Närdnöl, braach s auf und goß iem s Öl über d Haar überhin. 4Dös gverheit ain, und sö gmainend ganaynand: "Ayn sölcherne Verschwendung; für was sollt n dös guet sein? 5Dös Öl haet myn diend um über dreuhundert Taler verkaauffen und s Geld yn de Armen göbn künnen." Dös grupfend s irer recht vür. 6Daa grif dyr Iesen ein: "Höngtß auf! Laasstß irer halt ayn Rue! Dö haat decht ayn guets Werch an mir taan. 7De Armen laauffend enk schoon nit dyrvon; dene künntß öbbs Guets tuen, so oft wieß grad wolltß. Mi aber habtß +nit allweil. 8Si haat taan, was s grad künnen haat. Enpfor meinn Leib für d Leichlög gsalbt haat s. 9Dös sag i enk: Überall auf dyr Welt, wo d Froobotschaft verkünddt werd, gaat myn si an si innern und dös weiterverzöln." 10Dyr Jauz Ischeriet, ainer von de Zwölfbotn, bot yn de Oberpriester sein Hilf an, däß s önn Iesenn eyn d Höndd kriegnd. 11Dös war ien +grad recht, wie s dös ghoernd, und sö ghiessnd iem ayn Geld dyrfür. Von daadl wögg gspitzt yr auf ayn Glögnet, däß yr n auslifert. 12Eyn n eerstn Lienshbrootfösttag, daa wo myn allweil s Oosterlämpl gschlachtt, gfraagnd d Jünger önn Iesenn, wo s für iem s Oostermaal herrichtn sollnd. 13Daa gschafft yr yn zween Kebn an: "Geetß eyn d Stat einhin; daadl seghtß aynn Man, der wo aynn Wasserkrueg tragt. Yn dönn folgtß naachhin; 14der geet aft in ayn Haus einhin, und daa fraagtß önn Aigner: 'Dyr Maister laasst di fraagn, wo der Gadn ist, daa wo yr mit seine Jünger s Oostermaal haltn kan.' 15Und dyr Hausherr gaat enk aynn Sal eyn dyr Hoeh obn zaign, der wo schoon für s Föstmaal hergrichtt und mit Polster ausgstatt ist. Daadl künntß allss für üns pfraittn." 16D Jünger giengend also eyn d Stat einhin. Sö fanddnd allss yso vor, wie yr s ien gsait hiet, und grichtnd s Oostermaal her. 17Auf Nacht zuehin kaam dyr Iesen mit de Zwölfbotn. 18Wie s ietz yso eyn n Tish hinbei gsitznd und aassnd, gsait yr: "Dös Aine wisstß: Ainer von enk gaat mi verraatn und auslifern, ainer von dene, wo mit mir mitaynand össnd." 19Daa gschmöckt ien +nix meer, und ainer naach n Andern gfraagt n: "Diend nit öbbenn i?" 20Er gaab ien an: "Ainer von enk Zwölfe ist s; der, wo mit mir aus dyr nömlichnen Schüssl isst. 21Dyr Menschnsun mueß zwaar seinn Wög geen, wie s d Schrift über iem sait. Wee aber yn dönn Menschn, durch dönn wo dyr Menschnsun verraatn werd. Für dönn wär s gscheider, wenn yr nie geborn wär." 22Unter n Maal naam yr s Broot und spraach önn Lobpreis; aft braach yr s Broot, graicht s ien und gsait: "Nemtß; dös ist mein Leib!" 23Aft naam yr önn Kölich, spraach önn Dank, graicht n yn de Jünger; und sö allsand trankend draus. 24Und er gsait ien: "Dös ist mein Bluet, ys Bluet von n Bund, dös was für männig vergossn werd. 25Waarlich, i sag s enk: I gaa niemer von n Weinstok seiner Frucht trinken hinst eyn dönn Tag, daa wo i neus dyrvon trink in n Reich Gottes." 26Naach n Lobgsang giengend s eyn n Ölberg aushin. 27Daa gsait ien dyr Iesen: "Allsand gaatß von mir abtrinnen, denn in dyr Schrift steet: 'I gaa önn Hirtn dyrschlagn; naacherd verklaubnd si d Schaaf von selbn.' 28Aber naach meiner Urstöndd gaa i enk auf Gälau voraus." 29Daa schlueg iem dyr Peeters dar: "Aau wenn allsand von dir abfallnd, i nity!" 30Dyr Iesen gaab iem an: "Waisst, was i dyr sag?: Non heint Nacht, ee wenn dyr Han zwaimaal kraet, gaast mi dreumaal verlaugnen." 31Dyr Peeters aber ließ syr s nit nemen: "Und wenn i mit dir sterbn müesset, verlaugnen gaa di i nit!" Dös Gleiche gsagnd aau de Andern allsand. 32Aft kaamend s zo aynn Hof, wo Getsemen hieß; und er gschafft yn seine Jünger an: "Sitztß enk nider und warttß, dyrweil i bett!" 33Önn Peetersn, Jaaggenn und Johannsn naam yr mit. Daa überkaam n d Farcht und Angst, 34und er wis s an: "Mein, ganz förtig bin i vor Toodsangst! Bleibtß ös daa und wachtß!" 35Und er gieng ayn Stückl weiter, warf si auf d Erdn nider und gabett, däß d Leidnsstund an iem vorbeigeeheb, wenn s gäng. 36Er spraach: "Päppy, Vatter, allss ist dyr müglich. Nimm dönn Kölich umbb mir! Aber nit, was +i will, sundern wassß du willst, sollt gscheghn." 37Aft gieng yr wider zrugg und fandd s schlaaffeter. Daa grödt yr önn Peetersn an: "Was, Simen, du schlaaffst? Haetst n nit weenigstns ayn Stund wach bleibn künnen? 38Wachtß und bettß, däßß nit in Anweigung kemmtß! Dyr Geist ist willig, aber s Fleish ist schwach." 39Und er gieng non aynmaal und gabett dös Gleiche wie dyrvor. 40Wie yr zruggkaam, fandd yr s wider schlaaffeter. Ien warnd ainfach d Augn zuegfalln; und sö gwissnd nit, was s sagn sollnd. 41Und aau wie yr s dritte Maal zruggkaam, gmueß yr zo ien sagn: "Schlaafftß und rasttß n ös allweil non? Ietz glangt s aber! Ietz ist s so weit; ietz werd dyr Menschnsun yn de Sünder ausglifert. 42Steetß auf ietz; geen myr! Daa, schautß, dyr Verraeter kimmt schoon dyrher!" 43Dyrweil yr non grödt, kaam dyr Jauz, ainer von de Zwölfbotn, mit ayner Schar Mannen, wo Schwerter und Preinckn dyrbei hietnd. Gschickt hietnd s d Oberpriester, Eewärt und Dietwärt. 44Dyr Verraeter hiet mit ien ayn Zaichen ausgmacht: "Also, der, dönn wo i abbusslt, der ist s! Nemtß n föst und füertß n ab, und däßß n fein ja nit auskemmen laasstß!" 45Und wie yr daa war, gieng yr glei auf n Iesenn zue, gsait: "Maister!" und gabusst n. 46Daa gapackend s n und naamend n föst. 47Ainer von dene, wo dyrbei warnd, zog s Schwert, schlueg auf aynn Schörgn von n Hoohpriester ein und ghaut iem ayn Oorn ab. 48Daa gmaint dyr Iesen zo ien: "Wie gögn aynn Raauber seitß mit Schwerter und Preinckn auszogn, däßß mi kottertß. 49Töglichs Tags war i bei enk in n Templ und gleer, und +nit habtß mi verhaftt! Aber dös ist gscheghn, dyrmit si d Schrift erfüllt." 50Daa verliessnd n allsand und flohend. 51Ayn junger Bursch aber, wo grad mit aynn rupfern Tuech anglögt war, gwill dennert yn n Iesenn naachhingeen. Daa gapackend s n; 52er aber ließ dös Tuech falln und lief gnacketer dyrvon. 53Draufhin gfüernd s önn Iesenn zo n Hoohpriester, und bei dönn gversammlnd si allsand Oberpriester, Dietwärt und Eewärt. 54Dyr Peeters aber war yn n Iesenn von dyr Weitn hinst eyn n Hof von n Hoohpriesterpflast einhin gfolgt, und ietz gsitzt yr daadl mit de Schörgn beinand und gwärmt si an n Feuer auf. 55D Oberpriester und dyr gantze Hoohraat taatnd si um Zeugnaussagn gögn önn Iesenn um, däß s n zo n Tood verurtln künnend; es gieng aber nix her. 56Aynn Hauffen Leut gsagnd zwaar allss mügliche Falsche gögn iem aus, aber sö widerspraachend syr gögnseittig. 57Ayn Öttlych von de falschn Zeugn gögn iem gabhaauptnd: 58"Mir habnd n sagn hoern: 'I gaa dönn von Menschn bautn Templ niderreissn und in drei Täg aynn andern errichtn, der was nit aus Menschnhand ist." 59Aber aau daa widerspraachend sö syr hoffnungsloos. 60Daa stuendd dyr Hoohpriester auf, traat eyn d Mitt einhin und gfraagt önn Iesenn: "Sagst n +gar nix zo dönn, was die gögn di vürbringend?" 61Dyr Iesen aber schwig und gantwortt nixn. Daa gversuecht s dyr Hoohpriester non aynmaal mit iem: "Bist du dyr Heiland, dyr Sun von n Hoohglobtn?" 62"Ja, der bin i", gantwortt dyr Iesen. "Und ös gaatß önn Menschnsun zuer Zesmen von n Mächtignen sitzn und mit de Wolkenn von n Himml kemmen seghn." 63Daa zriß syr dyr Hoohpriester s Gwand und rief: "Zo was brauch myr n daa non Zeugn? 64Ös habtß y de Gotteslösterung ghoert. Also, was maintß?" und sö gurtlnd ainstimmig: "Schuldig! Hinrichtn!" 65Und ain gspirtznd n an, gverhüllnd iem s Gsicht, schluegnd n und schrirnd: "Ietz zaig, däßst ayn Weissag bist!" Aau d Schörgn taatnd mit und gwädschnd n. 66Wie dyr Peeters eyn n Hof unt war, kaam aine von n Hoohpriester seine Dirnen dyrher. 67Si saah, wie si dyr Peeters gwärmt, gablickt n an und gmaint: "Aau du warst diend mit dönn Iesenn aus Nazerett beinand!" 68Er aber glaugnt s ab: "Waiß überhaaupt nit, von wasst rödst!" Und wie yr netty eyn n Vorhof aushingieng, gakraet ayn Goggl. 69Wie n de Dirn dortn gagspannt, gsait s zo dene, wo daa umaynandstuenddnd: "Dös +ist schoon ainer von dene." 70Er aber glaugnt s +wider ab. Und ayn Zeitl drauf giengend die Leut dortn önn Peetersn non aynmaal an: "Freilich bist ainer von ien; bist diend +aau ayn Gälauer!" 71Daa fieng yr s Fluechen an und schwor hooh und heilig: "Luier, wenn i n doch nit kenn, von dönn woß rödtß!" 72Und glei drauf gakraet dyr Han s zwaitte Maal; und yn n Peetersn kaam s, däß dyr Iesen zo iem gsait hiet: "Ee wenn dyr Han zwaimaal kraet, gaast mi dreumaal verlaugnen." Und reern taat yr wie nonmaal was. |