Textbibel 1899 1Rühmet Jah! Danket Jahwe, denn er ist gütig; denn ewig währt seine Gnade. 2Wer kann die Machtthaten Jahwes ausreden, all seinen Ruhm verkündigen? 3Wohl denen, die auf Recht halten, dem, der zu jeder Zeit Gerechtigkeit übt. 4Gedenke meiner, Jahwe, nach der Huld, die du deinem Volke verheißen; suche mich heim mit deiner Hilfe, 5daß ich am Glücke deiner Auserwählten meine Lust schaue, mich an der Freude deines Volkes freue, mit deinem Eigentum mich rühme! 6Wir haben gesündigt samt unsern Vätern, haben uns verschuldet, sind gottlos gewesen. 7Unsere Väter in Ägypten begriffen deine Wunder nicht, gedachten nicht an deine große Gnade und empörten sich wider den Höchsten am Schilfmeer. 8Aber er half ihnen um seines Namens willen, um seine Stärke kund zu thun. 9Er bedrohte das Schilfmeer, daß es vertrocknete, und führte sie durch die Fluten wie auf einer Trift. 10Er rettete sie aus der Gewalt dessen, der sie haßte, und befreite sie aus der Gewalt des Feindes. 11Die Gewässer bedeckten ihre Bedränger; kein einziger von ihnen blieb übrig. 12Da glaubten sie an seine Worte, sangen seinen Ruhm. 13Eilends vergaßen sie seine Thaten, warteten nicht auf seinen Entschluß. 14Sie verfielen in der Steppe auf ein Gelüst und versuchten Gott in der Einöde. 15Da gab er ihnen, was sie begehrten, und ließ die Darre in sie kommen. 16Und sie wurden eifersüchtig auf Mose im Lager, auf Aaron, den Heiligen Jahwes. 17Die Erde that sich auf und verschlang Dathan und bedeckte die Rotte Abirams. 18Und Feuer zündete unter ihrer Rotte, die Flamme verbrannte die Gottlosen. 19Sie machten ein Kalb am Horeb und warfen sich nieder vor einem Gußbild 20und vertauschten ihren Herrlichen mit dem Bild eines Stiers, der Gras frißt. 21Sie vergaßen Gottes, ihres Erretters, der Großes in Ägypten gethan hatte, 22Wunderbares im Lande Hams, Furchtbares am Schilfmeer. 23Da gedachte er, sie zu vertilgen, wenn nicht Mose, sein Auserwählter, vor ihm in die Bresche getreten wäre, um seinen Grimm vom Vertilgen wieder abzubringen. 24Sie verschmähten das wonnige Land und glaubten seinem Worte nicht. 25Sie murrten in ihren Zelten, hörten nicht auf die Stimme Jahwes. 26Da erhob er ihnen seine Hand und schwur, daß er sie in der Wüste fällen 27und ihre Nachkommen unter die Völker zerstreuen und in die Länder versprengen wolle. 28Sie hingen sich an Baal Peor und aßen von den Opfern der toten Götzen. 29Und sie erzürnten ihn durch ihre Thaten; da fuhr eine Plage unter sie. 30Pinehas aber trat auf und richtete, da ward der Plage Einhalt gethan. 31Und das wurde ihm als Gerechtigkeit zugerechnet durch alle folgenden Geschlechter bis in Ewigkeit. 32Sodann erzürnten sie Gott am Hader-Wasser, und es erging Mose um ihretwillen übel. 33Denn sie hatten seinem Geiste widerstrebt, und er redete unbedacht mit seinen Lippen. 34Sie vertilgten nicht die Völker, die zu vertilgen Jahwe ihnen befohlen hatte. 35Sie ließen sich mit den Heiden ein und lernten ihre Werke; 36sie dienten ihren Götzen, und sie wurden ihnen zum Fallstrick. 37Sie opferten Söhne und Töchter den Dämonen 38und vergossen unschuldiges Blut, das Blut ihrer Söhne und Töchter, die sie den Götzen Kanaans opferten, daß das Land durch Blutschuld entweiht ward. 39Sie verunreinigten sich durch ihre Werke und verübten Buhlerei mit ihren Thaten. 40Da entbrannte der Zorn Jahwes gegen sein Volk, und er verabscheute sein Eigentum. 41Er überlieferte sie in die Gewalt der Heiden, daß ihre Hasser über sie herrschten. 42Und ihre Feinde bedrückten sie, und sie wurden unter ihre Gewalt gebeugt. 43Viele Male errettete er sie; sie aber waren widerspenstig in ihrem Vorhaben und sanken durch ihre Verschuldung. 44Und er sah ihre Not an, als er ihr Flehen vernahm, 45und gedachte ihnen zu gut an seinen Bund und ließ sich's leid sein nach seiner großen Gnade. 46Er schaffte, daß sie Erbarmen fanden bei allen, die sie gefangen hielten. 47Hilf uns, Jahwe, unser Gott, und sammle uns aus den Heiden, daß wir deinem heiligen Namen danken, uns deines Lobpreises rühmen! 48Gepriesen sei Jahwe, der Gott Israels, von Ewigkeit bis zu Ewigkeit, und alles Volk spreche: Amen! Rühmet Jah! Textbibel des Alten und Neuen Testaments, Emil Kautzsch, Karl Heinrich Weizäcker - 1899 Bible Hub |