De Bibl auf Bairisch 1Ayn Man, wo Lazer hieß, war krank. Er gwont in n Dorf Bettyning, wie aau seine Schwöstern Maria und Marty. Dös war dö Maria, wo önn Herrn spaeter
2mit Waaßöl gsalbt und seine Füess mit ire Haar abgatrücklt.
3Von Noetn liessnd s yn n Iesenn ausrichtn: "Herr, dein Freund ist krank."
4Wie dös dyr Iesen ghoert, gyrschaint yr: "Dö Kranket füert nit zo n Tood, sundern zuer Ruedung Gottes. Dyr Sun Gottes werd dyrmit verherrlicht."
5Dyr Iesen hiet nömlich d Marty, ir Schwöster und önn Lazern recht gern.
6Wie yr ghoert, däß dyr Lazer krank war, blib yr non zween Täg daadl, wo yr grad war.
7Drafter gsait yr yn seine Jünger: "Kemmtß; geen myr wider auf Judau!"
8Yn de Jünger war dös +gar nit recht: "Maister, grad non gwollnd di d Judauer verstainignen, und ietz mechst schoon wider hin aau?"
9Dyr Iesen gantwortt: "Ist dyr Tag nit zwölf Stunddn lang? Wer bei n Tag geet, rennt nit an, weil yr s Liecht von derer Welt seght.
10Geet yr aber bei dyr Nacht, aft stoesst yr an, weil s Liecht nit in iem ist."
11Dös gsait yr also, und aft kaam yr zuer Sach: "Dyr Lazer, ünser Freund, schlaafft, aber i gee hin, dyrmit i n aufwöck."
12Daa gmainend seine Kebn: "Herr, wenn yr schlaafft, naacherd werd yr aau gsund."
13Dyr Iesen hiet aber seinn Tood gmaint, wogögn sö dös mit n Schlaaf wörtlich naamend.
14Draufhin grödt dyr Iesen aus dyr Farb: "Gstorbn ist yr, dyr Lazer!
15Und zwögns enk bin i froo, däß i nit dort war, denn i will ja, däßß ös glaaubtß. Also, ietz geen myr zo iem!"
16Daa gmaint dyr Tamen, was aau Zwilling gnennt wurd, zo de andern Jünger: "Also, naacherd geen myr halt mit iem mit; sterbn myr halt mit iem!" 17Wie dyr Iesen hinkaam, fandd yr önn Lazern schoon vier Täg lang in n Grab lign. 18Bettyning war stuckerer drei Meiln von Ruslham wögg. 19Männig Judauer warnd zo dyr Marty und Maria kemmen, däß s is ob ienern Bruedern troestnd. 20Wie d Marty ghoert, däß dyr Iesen kaam, gieng s iem zgögn; d Maria aber blib in n Haus. 21D Marty gmaint zo n Iesenn: "Herr, mein, wennst du daagwösn wärst, wär mein Brueder +nit gstorbn! 22Aber aau ietz waiß i, däß dyr dyr Herrgot allss gibt, um wasst n bittst." 23Dyr Iesen gsait zo irer: "Dein Brueder gaat dyrsteen." 24D Marty gaab zrugg: "I waiß s schoon, däß yr dyrsteet, bei dyr Urstöndd an n Jüngstn Tag." 25Dyr Iesen gerwidert irer: "I bin d Urstöndd; i bin s Löbn. Wer an mi glaaubt, der löbt, aau wenn yr stirbt; 26und ayn Ieds, wo löbt und an mi glaaubt, gaat eebiglich nit sterbn. Glaaubst du daa dran?" 27D Marty gantwortt iem: "Ja, Herr, i glaaub, däßst du dyr Heiland bist, dyr Sun Gottes, der Ain, wo eyn d Welt kemmen sollt." 28Wie s dös gsait hiet, gholt s stillingen ir Schwöster Maria: "Du, dyr Maister wär daa und maint, du sollst kemmen!" 29Wie dös d Maria ghoert, stuendd s sofort auf und gieng gan iem. 30Dyr Iesen war y non nit in n Dorf ankemmen; er war non daa drausst, wo n d Marty troffen hiet. 31Die Judauer, wo bei dyr Maria in n Haus warnd, däß s is troestnd, saahend dös, wie s auf aynmaal aufstuendd und aushingieng. Daa gfolgnd s irer naachhin, weil s gmainend, si geeheb eyn s Grab danhin zo n Wainen. 32Wie d Maria drausst önn Iesenn traaf, fiel s iem z Füessn: "Herr, mein, du wennst daagwösn wärst, wär mein Brueder +nit gstorbn!" 33Wie dyr Iesen saah, wie s gwaint und die Judauer dyrmit, wo mitkemmen warnd, naam n dös närrisch mit. 34Er gfraagt: "Wo habtß n ynn glögt?" Sö gantwortnd iem: "Daa, kimm mit, Herr!" 35Und dyr Iesen gwaint recht. 36Daa gakennend d Judauer: "Mein, schautß, wie lieb däß yr n ghaat haat!" 37Ain aber gmainend: "Wenn yr schoon yn dönn Blindn s Augnliecht göbn haat, haet yr n naacherd nit verhindern künnen, däß der daa stirbt?" 38Dös naam önn Iesenn wider recht mit, und er gieng eyn s Grab. Ayn Höln war s, wo mit aynn Stain verschlossn war. 39Dyr Iesen gschafft an: "So, ietz tuetß dönn Stain wögg!" D Maria, d Schwöster von n Hinzognen aber, gaab z bedenken: "Herr, der stinkt fein schoon; ietz ist y schoon dyr vierte Tag!" 40Dyr Iesen gentgögnt: "Dös pässt schoon! I haan dyr diend gsait: Wennst glaaubst, dyrlöbst yn n Herrgot sein Herrlichkeit." 41Daa grollnd s önn Stain wögg. Dyr Iesen gablickt eyn d Hoeh und spraach: "Vater, i dank dyr, däßst mi erhoert haast. 42I haan schoon gwisst, däßst mi allweil erhoerst; dös haan i aber zwögns dyr Menig um mi umher gsait, yso däß s glaaubnd, däßst mi du gschickt haast." 43Wie yr dös gsait hiet, rief yr einhin: "Lazer, kimm ausher!" 44Daa kaam dyr Hinzogne ausher. Seine Höndd und Füess warnd non eingwicklt, und sein Gsicht war mit aynn Schwaißtuech umhüllt. Dyr Iesen gsait ien: "Tuetß iem die Fäschn abher, däß yr haimgeen kan!" 45Männig von de Judauer, wo zo dyr Maria kemmen warnd und gseghn hietnd, was dyr Iesen taan hiet, kaamend zo n Glaaubn an iem. 46Aber ayn Öttlych truegnd s yn de Mauchn hin, was yr taan hiet. 47Daa berieffend d Oberpriester und Mauchn önn Hoohraat ein und berietnd, was s tuen känntebnd: "Der wirkt ja ain Wunder naach n andern! 48Wenn myr dönn werchen laassnd, kimmt non allss zo n Glaaubn an iem. Naacherd sein myr so weit, däß d Roemer kemmend, üns dö heilige Lostat nemend und üns als Volk auslöschnd." 49Ainer von ien, dyr Kaiff, dyr Hoohpriester von seln Jaar, gsait ien: "Ös habtß is ainfach nit überrissn. 50Dös ist diend klaar, däß s bösser für enk ist, wenn ayn Ainziger für s Volk stirbt, als wie wenn s gantze Volk draufgeet." 51Dös gsait yr nit von sir aus; sundern weil yr dyr Jaarshoohpriester war, +gweissagt yr, däß dyr Iesen für s Volk sterbn wurdd. 52Aber nit grad für de Burtum gsollt yr sterbn, sundern aau, dyrmit yr de versprengtn Kinder Gottes wider sammlt. 53Von seln Tag an war s ayn ausgmachte Sach bei ien, däß s n umbringend. 54Dyr Iesen gwandlt von daadl wögg niemer offenscheinig ünter de Judn, sundern zog si von dort eyn n Rand von dyr Wüestn danhin zrugg, in ayn Dorf, wo Effreim hieß. Daadl blib yr mit seine Jünger. 55S jüdische Oosterföst war naah; und vil zognd schoon vor Oostern aus n gantzn Land auf Ruslham aufhin, um si z heilignen. 56Sö gsuechend um önn Iesenn und gmainend zoaynand, wie s in n Templ beinandstuenddnd: "Was maintß +ös? Der werd kaaum kemmen eyn s Föst, hän?" 57D Oberpriester und Mauchn hietnd nömlich angorddnet, däß s ayn Ieder meldn mueß, der wo waiß, wo yr ist. Dann haetnd s n verhaftt. |