De Bibl auf Bairisch 1"Dös kan i enk sagn: Wer eyn n Schaafstall nit durch de Tür einhingeet, sundern eyn Ort einhinsteigt, der ist ayn Dieb und Raauber.
2Wer dyrgögn bei dyr Tür einhingeet, der ist ja dyr Hirt von de Schaaf.
3Iem macht dyr Wächter auf. D Schaaf lusternd auf sein Stimm, und er ruefft seine Schaaf bei n Nam und bringt s aushin.
4Wenn yr allsand aushintribn haat, geet yr ien voraus und d Schaaf hint naachhin, weil s sein Stimm ja kennend.
5Yn aynn Fremdn aber geend s nit mit; vor dönn laauffend s grad dyrvon, weil ien sein Stimm nix sagt."
6Mit dönn Gleichniss spraach dyr Iesen zo ien, aber sö kaamend daa überhaaupt nit mit. 7Weiter gsait ien dyr Iesen: "Dös schlag i enk dar: I bin de Tür eyn n Schaafstall einhin. 8Allsand, wo vor meiner kaamend, seind Dieb und Raauber, und d Schaaf habnd aau nit auf ien glustert. 9I bin de Tür. Durch mi wer einhingeet, werd gröttigt. Er kan ein und aus und finddt sein Ötz. 10Dyr Dieb kimmt grad zo n Steln und Schlachtn und Vernichtn; i dyrgögn bin kemmen, däß s ys Löbn habnd, und dös in n Überfluß. 11I bin dyr guete Hirt. Dyr guete Hirt gibt s Löbn für d Schaaf hin. 12Ayn Dingling aber ist kain Hirt, weil d Schaaf iem ja nit ghoernd. Der wenn seght, däß ayn Wolf kimmt, laasst yr d Schaaf in n Stich und laaufft dyrvon; und dyr Wolf reisst d Schaaf und verstraeut de gantze Herdd. 13Er ist halt grad ayn Dingling; yn dönn seind d Schaaf diend wurst. 14I bin dyr guete Hirt. I kenn de Meinign, und de Meinign kennend mi, 15wie mi dyr Vater kennt und i önn Vatern. Mein Löbn gib i für d Schaaf. 16I haan non anderne Schaaf aau, wo +nit aus dönn Stall seind. Aau die mueß i austreibn. Sö gaand auf mein Stimm lustern; dann geit s grad non ain Herdd und ainn Hirtn. 17Von Noetn liebt mi dyr Vater, weil i mein Löbn hingib. Dös +krieg i aft schoon wider. 18Niemdd entreisst s myr; nän, i laaß s aus freien Willn her. I haan d Vollmacht, däß i s hingib; i haan d Vollmacht, däß i s zrugghol. Yso haat s mir mein Vater auftragn." 19Wögn derer Aussag fiengend d Judn +wider s Streitn an. 20Vil von ien gsagnd: "Der ist diend von n Teufl bsössn; spinnen tuet yr halt! Ist y nit werd, däßß iem non zuelostß." 21Anderne hieltnd dyrgögn: "Nän, yso rödt kain Bsössner nit. Kan ayn Aix denn yn aynn Blindn s Augnliecht göbn?" 22Sele Zeit war z Ruslham dyr Templkirchtyg. Winter war s, 23und dyr Iesen gieng in n Templ in dyr Salmankappl auf und ab. 24Daa gscharnd si d Judn um iem umher und ieschnd n: "Wie lang mechst n üns +non loerln? Wennst dyr Heiland bist, sag s halt +glei!" 25Dyr Iesen gantwortt ien: "I haan s enk ja gsait; ös glaaubtß y grad nix. Die Wercher, wo i in meinn Vatern seinn Nam tue, beweisnd, wer i bin. 26Ös aber glaaubtß nix, weilß halt nit zo meine Schaaf ghoertß. 27Meine Schaaf lusternd, wenn i keiss-keiss ruef; i kenn s, und sö folgnd myr. 28I gib ien dös eebig Löbn. Sö gaand niemaals zgrundgeen, und niemdd entreisst s yn meiner Hand. 29Mein Vater, was s myr antraut haat, ist groesser als wie was dyrwöll, und niemdd kan s yn meinn Vatern seiner Hand entreissn. 30I und dyr Vater, mir seind ains." 31Daa gaklaubnd d Judn wider Stäin auf, däß s n verstainignend. 32Dyr Iesen gwört si: "So vil guete Wercher haan i in n Auftrag von meinn Vatern bei enk taan. Für dös wölcher wolltß mi n stainignen?" 33D Judn gantwortnd iem: "Nit wögn yn aynn guetn Werch, sundern wögn Gotslösterung, weilst di du als gwoner Mensch zo n Herrgot machst." 34Dyr Iesen gaab ien z bedenken: "Haisst s n nit in enkern Gsötz?: 'I haan gsait, däßß Götter seitß.' 35Dyr Herrgot nennt also die, an die wo sein Wort ergangen ist, Götter. Und was gschribn steet, dös giltt. 36Wie künntß naacherd mir ayn Gotslösterung anhinhöngen, weil i mi Sun Gottes nenn, wo mi doch dyr Vater gheiligt und eyn d Welt gschickt haat? 37Wenn i nit d Wercher von meinn Vatern tue, brauchtß myr aau nit glaaubn. 38Aber +wenn i s tue, glaaubtß dann weenigstns yn de Wercher, wenn schoon mir nit! Dann gaatß dyrkennen und einseghn, däß in mir dyr Vater ist und i in n Vatern bin." 39Wider gwollnd s n greiffen; er aber entwandd si ien. 40Aft gieng dyr Iesen wider enter n Jordn umhin, netty daahin, wo dyr Johanns taaufft hiet, und blib daa ent. 41Vil Leut gsuechend n dort auf und gmainend: "Dyr Johanns haat zwaar kain Wunder gwirkt; aber allss, was dyr Johanns über dönn Man gsait haat, +stimmt aau." 42Und männig kaamend dort zo n Glaaubn an iem. |