De Bibl auf Bairisch 1Unterwögs saah dyr Iesen aynn Man, wo von Geburt auf blind war.
2Daa gfraagnd n seine Jünger: "Maister, wer haat ietz daa gsündigt, däß yr blind geborn ist, er older seine Ölttern?"
3Dyr Iesen gantwortt: "Wöder er non seine Ölttern warnd s, sundern was dyr Herrgot wirkt, sollt an iem offnbar werdn.
4So lang non Tag ist, müess myr s Werch von dönn tuen, wo mi gschickt haat. Es kimmt aft d Nacht, daa wo niemets meer öbbs tuen kan.
5So lang i in dyr Welt bin, bin i s Liecht für d Welt."
6Wie yr dös gsait hiet, gspirtzt yr auf n Bodm hin, gmacht mit n Spaiberling aynn Bäz und strich n yn dönn Blindn auf d Augn aufhin.
7Naacherd gsait yr dyrzue: "Ietz geest und waschst di eyn n Schilochweiher ent! Schiloch haisst "dyr Sendling". Der Man gieng zue und wuesh si; und wie yr zruggkaam, kunnt yr seghn.
8D Naachbyrn und Anderne, wo n dyrvor als Betler kennt hietnd, gwundernd si: "Ist n dös nit der, wo daadlgsitzt und gabetlt?"
9Ain gsagnd: "Jo, freilich!" Anderne gmainend: "Nän, nän, der schaut grad yso aus." Daa gmeldt si er selbn: "+Nit werd i s sein!"
10Ietz gfraagnd s n: "Wie ist n dös gangen, däßst ietz seghst?"
11Er gantwortt: "Der Sel, dyr Iesen, gmacht aynn Bäz, strich myr n auf d Augn und gsait myr, i solleb eyn n Schiloch zo n Waschn geen. Dös taat i, und seghn kunnt i aau."
12Sö gfraagnd n: "Wo ist yr n hin?" - "Waiß i nit", gantwortt yr. 13Daa brangend ain dönn gwöstn Blindn gan de Mauchn. 14Ietz war halt dös ayn Sams, daa wo dyr Iesen dönn Bäz gmacht und iem s Augnliecht göbn hiet. 15Aau d Mauchn gwollnd von iem wissn, wie yr seghet wordn war. Der Man gaab ien an: "Mein, daa taat yr myr aynn Bäz auf d Augn aufhin; aft wuesh i mi, und ietz kan i seghn." 16Aine Mauchn gmainend: "Der kan nit von n Herrgot sein, weil yr önn Sams nit haltt." Anderne aber widerspraachend: "Wie kännt n ayn Sünder sölcherne Zaichen tuen?" Yso entstuendd ayn Zwitracht ünter ien. 17Daa gfraagnd s önn Blindn non aynmaal: "Was mainst n +du von iem? Er haat dyr decht s Augnliecht göbn." Der Man gantwortt: "Ayn Weissag ist yr halt." 18D Judn aber gwollnd nit glaaubn, däß der Man +überhaaupt blind gwösn sei. Drum gholnd s yn n Hailling seine Ölttern 19und gfraagnd s: "Ist dös enker Sun, von dönn wasß behaaupttß, er wär blind geborn? Däß der ietz naacherd seght?" 20Seine Ölttern gantwortnd: "Dös wiss myr, däß yr ünser Sun ist und blind auf d Welt kemmen ist. 21Aber wieso däß yr ietz seghn kan, wiss myr nit. Und wer iem s Augnliecht göbn haat, wiss myr aau nit. Fraagtß n halt selbn; er ist alt gnueg und kan für iem selbn rödn!" 22Dös gsagnd seine Ölttern dösswögn, weil s d Judn schihend. D Judn hietnd nömlich schoon ausgmacht, däß ayn Ieds, wo si zo n Iesenn als Heiland gekennt, vermainsamt werd. 23Dösswögn hietnd d Ölttern auf sein Mündigkeit verwisn. 24Daa gholnd d Mauchn dönn Öltblindn non aynmaal und botnd iem auf: "Also, auf Eer und Saeligkeit! Gib s zue; mir wissnd diend, däß der ayn Sünder ist!" 25"I kännt s wirklich nit sagn, ob yr ayn Sünder ist", gantwortt yr. "Grad dös Aine waiß i, däß i blind war und ietz segh." 26Sö gfraagnd n: "Was haat yr n gmacht mit dir? Wie haat yr n deine Augn hinbrungen?" 27Er gantwortt ien: "I haan s enk ee schoon gsait; wenntß ös nit lostß! Zwö mechtß is n nonmaal hoern? Wolltß öbby +aau bei iem mittuen?" 28Daa schalttnd s n: "+Du bist ainer von iem, mir aber seind Jünger von n Mosenn. 29Dös wiss myr, däß zo n Mosenn dyr Herrgot gsprochen haat, aber der ist diend auf dyr Brennsuppn dyrhergschwummen!" 30Der Man gantwortt: "Dös +ist y dös Komische, däßß mit iem nix anfangen künntß, wo yr myr doch s Augnliecht göbn haat. 31Mir wissnd, däß dyr Herrgot aynn Sünder nit erhoert; wer dyrgögn önn Herrgot firchtt und seinn Willn tuet, dönn erhoert yr. 32Dös haat s y diend non nie göbn, däß öbber yn aynn Blindgebornen s Augnliecht göbn haat. 33Wenn der Mensch daa nit von n Herrgot wär, haet yr gwiß nix ausgrichtt." 34Daa gentgögnend s iem: "Schaug +iem nit an! Von Geburt an d Sündd selbn, und ayn Sölcherner mechet üns non öbbs verzöln!" Daa gvermainsamend s n. 35Dyr Iesen ghoert dös, däß s n aus dyr Samnung ausgstoessn hietnd; und wie yr n traaf, gfraagt yr n: "Glaaubst du an n Menschnsun?" 36Der Man gaab zrugg: "Herr, wer ist s n? Sag s, dyrmit i an iem glaaubn kan!" 37Dyr Iesen gaab iem an: "Vor deiner steet yr und rödt mit dir!" 38Und +er gsait drauf: "I glaaub, Herr!" Und er warf si vor iem nider. 39Daa spraach dyr Iesen: "Um öbbs zo n Regln, bin i eyn d Welt kemmen, nömlich däß de Blindn seghnd und de Seghetn blind werdnd." 40Ayn Öttlych Mauchn, wo dyrbei warnd, ghoernd dös; und sö gwegernd: "Mir seind diend nit blind!" 41Dyr Iesen gantwortt ien: "Wenntß blind wärtß, wärtß ja unschuldig. Wenntß aber selbn sagtß, ös seghebtß, bleibt enk aau d Sündd." |