De Bibl auf Bairisch 1und dyr Iesen eyn n Ölberg aushin.
2In aller Frueh war yr schoon wider in n Templ, und de gantze Menig kaam zo iem. Daa gsitzt yr si nider und gleert ien.
3Daa brangend d Eewärt und Mauchn ayn Weib dyrher, wo s bei n Eebruch dyrwischt hietnd. Dö gstöllnd s ünter d Leut einhin
4und gwollnd wissn: "Maister, dö daa habnd s bei n Eebruch ankemmen.
5Dyr Mosen haat üns in n Gsötz vorgschribn, däß myr sölcherne Weibsbilder verstainignend. Und, wie steest +du daa dyrzue?"
6Mit derer Fraag gwollnd s n fangen, däß s öbbs habnd, wögn was s n anklagn künnend. Dyr Iesen aber gabuckt si und schrib mit n Finger auf n Bodm umaynand.
7Wie s an iem yso gabentznd, grichtt yr si auf und spraach zo ien: "Wer von enk kain Sündd haat, der sollt s Schmeissn anfangen."
8Und er gabuckt si wider und gakrätzlt weiter auf n Bodm umaynand.
9Wie s sein Antwort ghoert hietnd, schlich ainer naach n Andern furt, und de Dietwärt als Allereersts. Dyr Iesen blib yllain hint mit dönn Weiberleut, was allweil non daastuendd.
10Daa grichtt yr si auf und grödt s an: "Frau, wo seind s n blibn? Haat n kainer gschmissn?"
11"Kainer, Herr", gantwortt s. Daa gsait irer dyr Iesen: "Aau i verdamm di nit. Gee und sündd von ietz wögg niemer!" 12Ayn anders Maal gsait dyr Iesen yn de Leut: "I bin s Liecht für d Welt. Wer mir naachfolgt, löbt nit in dyr Finster, sundern haat dös Liecht, wo s Löbn gibt." 13Daa kaamend iem d Mauchn: "Du zeugst ja von dir selber; dös giltt y gar nit!" 14Dyr Iesen gaab ien an: "Selbst +wenn i von mir selbn zeug, dann giltt dös! I waiß diend, wo i herkimm und wo i hingee. Ös aber wisstß is +nit, woher i kimm und wohin i gee. 15Ös urtltß über öbbern naach seinn Äussern; i urtlt über gar niemdd. 16 +Wenn i Aber urtlt, naacherd giltt dös, denn i urtlt nit yllain, sundern i mit n Vatern, was mi gschickt haat. 17Aau in enkern Gsötz haisst s, däß yn Zween ien Zeugniss giltt. 18Also naacherd! I selbn zeug über mi und dyr Vater, was mi gschickt haat." 19Daa gfraagnd s n: "Und; wo ist yr n, dein Päpp?" Dyr Iesen gantwortt: "Ös kenntß +mi nit und meinn Vatern nit; denn kennetß mi, dann kennetß aau meinn Vatern." 20Bei dyr +Opferstokkappl gsait yr ien dös, wie yr in n Templ gleert. Aber niemets naam n föst, denn sein Zeit war non nit kemmen. 21Ayn anders Maal gsait ien dyr Iesen: "I gee furt; und ös gaatß mi suechen, aber in enkerner Sündd sterbn. Wo i hingee, daa kemmtß ös +nit hin." 22Daa sannend d Judn: "Ja, will si n der umbringen, däß yr maint, daa kaemend mir nit hin?" 23Er gsait ien: "Ös seitß von daa herunt, i bin von daa obn. Ös seitß von +derer Welt, i bin nit von derer Welt. 24Drum haan i gsait, ös gaahebtß in enkerne Sünddn sterbn, weil enk dös trifft, wenntß dös nit glaaubtß, däß i der bin." 25Daa gfraagnd s n: "Ja, wer bist n naacherd?" Dyr Iesen gantwortt: "O je; zwö röd i überhaaupt non mit enk? 26I haet non vil über enk zo n Sagn und zo n Richtn; aber er, der wo mi gschickt haat, bürgt für d Waaret; und netty was i umbb iem ghoert haan, kündd i yn dyr Welt." 27Sö kaamend daa nit mit, däß yr dyrmit önn Vatern gmaint. 28Daa gsait ien dyr Iesen: "Eerst wenntß önn Menschnsun erhoeht habtß, dann dyrkenntß is, däß i dyr Sel bin. Ös gaatß dyrkennen, däß i nix in n aignen Namen tue, sundern blooß dös weitergib, was mir dyr Vater gleert haat. 29Und er, der wo mi gschickt haat, ist mit mir. Eer laasst mi nit yllain, denn i tue allzeit, was iem recht ist." 30Wie dyr Iesen dös gakünddt, kaamend vil zo n Glaaubn an iem. 31Daa gsait yr yn de Judn, wo an iem gaglaaubnd: "Wenntß yn meine Worter treu bleibtß, seitß wirklich meine Jünger. 32Dann gaatß d Waaret dyrkennen, und d Waaret macht enk frei." 33Sö gaabnd iem an: "Mir seind Abryhamer und seind non niemaals Bsaessn gwösn. Wie kanst daa sagn, mir werdebnd frei?" 34Dyr Iesen gantwortt ien: "Dös derfftß myr glaaubn: Wer sündigt, ist ayn Bsaess von dyr Sündd. 35Dyr Bsaess aber bleibt nit auf bständig eyn n Haus, dyr Sun dyrgögn schoon. 36Wenn enk also dyr Sun befreit, dann seitß +wirklich frei. 37I waiß schoon, däßß ös Naachkemmen von n Abryham seitß. Aber ös wolltß mi umbringen, weil meine Worter bei enk nit ankemmend. 38I kündd, was i bei n Vatern gseghn haan; und ös tuetß, wasß bei enkern Vatern ghoert habtß." 39Sö gantwortnd iem: "Ünser Vater ist dyr Abryham." Dyr Iesen hielt dyrgögn: "Ös wenntß Abryhamskinder wärtß, +handdetß aau wie dyr Abryham. 40Ietz aber wolltß mi toettn, mi, der wo enk d Waaret künddt haat, wie s i von n Herrgot ghoert haan. Öbbs Sölchers haet dyr Abryham +nit taan. 41Ös tuetß halt weiter wie enker Päpp." Sö gentgögnend iem: "Mir seind diend kaine Bankertn; mir habnd grad dönn ainn Vatern, önn Herrgot." 42Dyr Iesen widerspraach: "Wenn dyr Herrgot enker Vater wär, liebetß mi, denn von n Herrgot bin i kemmen, und ietz bin i daa. I bin nit von mir selbn aus kemmen, sundern er haat mi gschickt. 43Däßß n dös +gar nit begreifftß, was i sag? Weil s bei enk z weit faelt dyrzue! 44Önn Teufl habtß als Vatern; und ös wolltß dös tuen, wie s der habn mecht. Der war von Anfang an ayn Mörder. Er steet nit auf dyr Waaret irer Seitt, weil in iem kain Waaret ist. Wenn yr liegt, pässt dös zo iem, denn er +ist ayn Leuger und dyr Vater von dyr Lug. 45Mir aber glaaubtß nix, weil i d Waaret sprich. 46Wer von enk kännt mir ayn Sündd naachweisn? Wenn i d Waaret sag, warum glaaubtß myr naacherd nix? 47Wer ayn Gotskind ist, lustert auf n Herrgot seine Worter. Gnaun dösswögn lostß nit, weilß halt +kaine Gotteskinder seitß." 48Daa gantwortnd iem d Judn: "Mir habnd s y +glei gsait, däßst ayn Samreiter bist, der wo von n Teufl bsössn ist!" 49Dyr Iesen gantwortt: "I bin nit von aynn Aixn bsössn, sundern i eer meinn Vatern; und ös uneertß mi. 50Mir selbn ist mein Eer wurst; aber ainn geit s, der wo auf mein Eer bedacht ist; und er ist Richter. 51Dös Ain schlag i enk dar: Wenn syr mein Wort wer z Hertzn nimmt, stirbt yr nit in Eebigkeit." 52Daa warnd syr d Judn gwiß: "Ietz wiss myr, däßst önn Teufl haast. Dyr Abryham ist gstorbn und d Weissagn aau, und dennert saist: 'Wenn syr mein Wort wer z Hertzn nimmt, stirbt yr nit in Eebigkeit.' 53Bist n öbby meerer wie ünser Vater Abryham? Gstorbn ist yr, und d Weissagn aau. Ja, wer mainst n du, däßst bist?" 54Dyr Iesen gantwortt: "Wenn i mi selbn verherrlich, bedeutt dös gar nix. Mein +Vater verherrlicht mi, dönn wasß als enkern Got seghtß. 55Ös aber habtß n nit dyrkennt. Aber +i kenn n und bin yn seine Worter treu. 56Enkern Vatern Abryham gmacht dös glücklich, däß yr mein Kumft dyrlöbn wurdd. Und er +haat s dyrlöbt und si drüber närrisch gfreut." 57D Judn gentgögnend: "Du bist y non nit aynmaal fuchzg Jaar alt und willst önn Abryham gseghn habn?" 58Dyr Iesen gerwidert: "Dös Aine sag i enk: Non ee wenn dyr Abryham wurd, haat s mi schoon göbn." 59Daa gaklaubnd s Stäin auf, däß s is iem aufhinschmeissnd. Dyr Iesen aber ghuscht ünter s Volk einhin und vür n Templ aushin. |