De Bibl auf Bairisch 1Inzwischn gabätznd si schoon Tausner Leut zamm, yso däß s draufer gfaerlich wurd. Dyr Iesen gwenddt si zeerst an seine Jünger: "Hüettß enk vor n Urhyb von de Mauchn, dös haisst vor ienerner Scheinheiligkeit!
2Nix ist verhüllt, was nit non aufkimmt, und nix ist verborgn, was nit bekannt werd.
3Dösswögn gaat myn allssand, wasß in dyr Dunkl rödtß, bei n hellen Tag hoern; und wasß enk hinter verschlossne Türm zuewispltß, gaat myn an de groosse Gloggn höngen. 4Enk aber, meine Freundd, sag i dös Ain: Ferchttß enk nit vor dene, wo önn Leib umbringend, enk aber sünst nit ankünnend. 5Wisstß, wemß wirklich ferchtn solltß?: Dönn, der wo nit grad toettn kan, sundern d Macht haat, däß yr enk aau non eyn d Höll schmeisst. Ja, dönn derfftß +wirklich scheuhen! 6Verkaaufft myn nit fümf Spazn um zween Höller? Und dennert vergisst dyr Herrgot nit auf ainn von ien. 7Bei enk aber ist sogar non ayn ieds Haar ainzln grostert. Also ferchttß enk nit! Ös seitß diend meerer werd als wie non so vil Spazn. 8Dös sag i enk: Wer si vor de Leut zo mir bekennt, zo dönn bekennt si aau dyr Menschnsun vor n Herrgot seine Engln. 9Wer mi aber vor de Leut verlaugnt, der werd aau vor n Herrgot seine Engln verlaugnt. 10Yn aynn Iedn werd vergöbn, wo gögn önn Menschnsun öbbs sait; wer aber önn Heilignen Geist löstert, yn dönn werd nit vergöbn. 11Wenn s enk vor d Samnungen, Behoerdnen und Herrscher schlaipfend, naacherd ränttß enk nit, wieß sachen solltß. 12Dös gibt enk naacherd allss dyr Heilige Geist ein, wasß sagn solltß, wenn s so weit ist." 13Iewet gabitt önn Iesenn ainer aus dyr Menig: "Maister, sag diend yn meinn Bruedern, er sollt d Örbschaft mit mir tailn!" 14Daa gstaucht yr n zamm: "Sunst +non was! Wer haet mi n zo n Richter older Schidman bei enk gmacht?" 15Aft bot yr yn de Leut auf: "Hüettß enk ja vor n Ruechen! Dös ist +nit dyr Sin von n Löbn, däß ainer grund seinn Reichtuem in Saus und Braus löbt." 16Und er gverzölt ien non dös Gleichniss: "Bei aynn reichn Bauern gschaut s naach ayner guetn Ärn her. 17Daa sann yr hin und her: 'Härrschaft, was tue i n grad? I waiß y nit aynmaal, wo i mit meiner Ärn +hin soll.' 18Schließlich fiel iem öbbs ein: 'Habn myr s schoon! I reiß meine Städl ab und stöll groesserne hin dyrfür; daadl bring i meinn Traid und dös Ander allss schoon unter! 19Dann kan i myr wirklich sagn: So, dös glangt ietz ayn Par Jaerl! Rue di aus, iß und trink und laaß dyr s guetgeen!' 20Daa spraach dyr Herrgot zo iem: 'Nän, +so was Bloeds! Non in derer Nacht werd s Löbn von dir zruggverlangt. Wem ghoert n naacherd dös allss, wasst daa yso aufghäufft haast?' 21Yso geet s yn aynn Iedn, der wo zwaar für sich selber Schätz zammkräult, aber vor n Herrgot aane allss daasteet." 22Und er gmant seine Jünger: "Von Noetn sag i enk: Sorgtß enk nit um enker Löbn und däßß öbbs z össn habtß, non um enkern Leib und däßß öbbs zo n Anlögn habtß! 23S Löbn ist wichtiger wie d Narung und dyr Leib wichtiger wie s Gwand. 24Schautß diend de Kraahenn an: Die saend nix, und die fexnend nit; sö habnd kainn Traidkastn und kainn Stadl, denn dyrnörn tuet s ja dyr Herrgot. Und wievil meerer seitß decht ös werd als wie d Vögl! 25Wer von enk kan n, wenn yr si non yso abhinstrablt, sein Löbn aau grad um ayn Äuchtl verlöngern? 26Wenntß nit aynmaal dös Bissleyn künntß, was tuetß enk dann abhin zwögns dönn Andern? 27Schautß enk halt d Lilgnen an: Die tuend nixn und spinnend nit. Aber dös derfftß aau glaaubn: Nit aynmaal dyr Salman in seiner Pracht war gwänddt wie aine von dene. 28Wenn ietz dyr Herrgot s Ankraut schoon so pfundig gwänddt, dös was heint non gruent und morgn schoon verbrennt werd, um wievil meerer naacherd enk, ös Feickn!? 29Drum schautß, däß s enk nit allweil um dös geet, wasß össn und trinken solltß; nän, tuetß enk nit abhin! 30Denn um all dös geet s yn de Haidn in dyr Welt. Enker Vater waiß schoon, däßß dös brauchtß. 31Enk aber mueß s um sein Reich geen; dös Ander werd enk naacherd schoon dyrzuegöbn. 32Fircht di nit, du Herdderl, denn enker Vater haat enk s Reich zuedenkt! 33Verkaaufftß enker Hab, und spenddtß dös Geld yn de Armen! Machtß enk Geldkatzn, wo si nit durchwötznd! Lögtß enk aynn Schaz zue, der wo nie verröckt, obn eyn n Himml, daa wo n kain Dieb nit finddt und kain Schab nit frisst. 34Denn wo enker Schaz ist, ist aau enker Hertz. 35Seitß allweil pfrait, mit n Gürtl dran und d Lampn allweil ankenddt! 36Machtß is wie ain, wo auf ienern Herrn wartnd und iem aufmachend, wenn yr von dyr Hoohzyt haimkimmt und anklopft! 37Saelig die Knecht, die wo dyr Hausherr wach finddt, wenn yr kimmt! Dös Aine sag i enk: Der lögt syr aynn Schäber an, laasst s eyn n Tish zuehinsitzn und bedient s yn dyr Reih naach. 38Und kimmt yr eerst spaet bei dyr Nacht older eyn dyr Frueh aushin und finddt s wach, saelig seind s! 39Ist y klaar: Wenn dyr Aigner wisset, wann dyr Dieb kimmt, schauet yr schoon, däß niemdd einbricht. 40Halttß enk aau ös pfrait! Denn dyr Menschnsun kimmt netty dann, wenntß is eyn n Weenigern erwartetß." 41Daa gfraagt dyr Peeters naachhin: "Herr, mainst ietz mit dönn Gleichniss grad üns older de Andern aau allsand?" 42Dyr Herr gantwortt: "Wer ist n der treue und kluege Verwaltter, dönn wo dyr Aigner einsötzt, däß yr schaugt, däß d Eehaltn öbbs zo n Össn kriegnd, wenn s Zeit ist? 43Saelig der Knecht, dönn wo dyr Hausherr daa dyrmit beschäftigt finddt, bal yr haimkimmt. 44Dös Aine derfftß myr glaaubn: Er gaat n zo n Verwaltter von seinn gantzn Bsiz machen. 45Wenn aber dyr Knecht denkt: 'Ä gee, mein Herr ist diend non lang aus!', und aft de Knecht und Dirnen s Schlagn anfangt, wogögn er selbn frisst und saufft, däß yr grad non nägglt, 46dann kimmt dyr Aigner iewet haim, wenn s dyr Knecht eyn n Weenigstn erwartet; und sein Herr laasst n viertailn, wie s halt ayn Untreuer verdient. 47Der Knecht, wo waiß, was sein Herr will, sir aber nix drum schert, der werd schwaer gstraafft dyrfür. 48Wer aber öbbs anstöllt und nit waiß, däß s straafbar ist, kimmt entspröchet glimpflich dyrvon. Yn wem vil göbn ist, von dönn werd aau vil zruggverlangt; und wem myn vil antraut haat, von dönn werd um dös meerer gfordert. 49I bin kemmen, däß i ayn Feuer über d Erdn bring. Wenn s non grad schoon bränn! 50Es geit ayn Taauff, wo i empfangen mueß; wenn i s non grad schoon kriegt haet! 51Maintß ös, i wär kemmen, um önn Frid auf d Erdn z bringen? Nän, herentgögn, sag i enk, sundern Zwitracht. 52Von ietz an gaat s nömlich yso sein: Wenn fümfe in ainn Haus löbnd, seind s wie Hund und Katz. Drei steend gögn zwai und zwai gögn drei, 53dyr Vater gögn önn Sun und umkeerter, d Mueter gögn de Tochter und in äbign und d Schwiger gögn d Schnur und umdraeter." 54Weiter gsait dyr Iesen zo de Scharn: "So baldtß in n Wöstn Wolkenn aufsteign seghtß, sagtß: 'Änhän, zo n Rögnen werd s.' Und dös stimmt aau. 55Und waet dyr Jaug, dann sagtß: 'Ietz werd s gent haiß.' Und dös +werd s aau. 56Ös +seitß myr schoon so Leixer! De Zaichen von dyr Erdn und dyr Luft kännttß deuttn; zwö naacherd nit de Zaichen von derer Zeit? 57Daa müesset s y bei enk +selbn schoon schnäggln, was ietz Noot tuet!" 58"Wennst mit deinn Gögner vor s Gricht geest, schau glei unterwögs non, däßst di mit iem vergleichst! Sünst schlaipft yr di vor n Richter, und der laasst di yn n Schörgn umhin, und der schmeisst di eyn s Hefn. 59Dös glaaubst, däßst daadl niemer ausherkimmst, hinst däßst dönn lösstn Höller zalt haast!" |