De Bibl auf Bairisch 1Dyrselbn kaamend ayn Öttlych Leut gan n Iesenn und gabrichtnd iem dös von dene Gälauer, wo dyr Plätt umbringen laassn hiet, wie s grad ienerne Opfertierer abstaachend.
2Daa gantwortt ien dyr Iesen: "Maintß n, däß die Gälauer groesserne Sünder gwösn seind als wie de andern, weil dös mit ien gscheghn ist?
3Herentgögn: Ös allsand gaatß gnaun yso umkemmen, fallsß nit umstöcktß!
4Older die Achtzöne, wo drunterkaamend, wie dyr Schilochturm eingsturtzt; maintß n, däß die schuldiger warnd als wie allsand andern Ruslhamer?
5Nän, herentgögn: Ös allsand gaatß netty yso umkemmen, wenntß enk nit bekeertß." 6Er gverzölt ien aau non dös Gleichniss: "Öbber hiet in seiner Weinleittn aynn Feignbaaum. Daa kaam yr iewet und gschaut, ob yr aau tragt, fandd aber nixn. 7Daa gsait yr yn seinn Weinzörl: "Ietz schau i schoon dreu Jaar lang naach, ob der Feignbaaum aynmaal tragt, findd aber nixn. Dönn derffst umhaun! Warum sollt yr n weiterhin önn Bodm auslaugn?" 8Dyr Hauer gerwidert: "Herr, laaß n decht heuer non steen! I grab umydum auf und tue aynn Mist einhin. 9Öbby tragt yr ja doch non; wenn nit, kanst n allweil non umhaun laassn." 10Aynn aynn Sams gleert dyr Iesen in ayner Samnung. 11Daa war ayn Weib daa, dös wo seit achtzöhen Jaar yso von aynn Aixn plaagt wurd, däß s schoon ganz bugglet war und niemer aufrecht geen kunnt. 12Wie s dyr Iesen saah, rief yr s zueher: "Weib, du bist von deinn Leidn erloest." 13Und er glögt irer d Höndd auf. Auf dyr Stöll grichtt si si auf und pris önn Herrgot. 14Yn n Vürsteeher aber gapässt dös glei +gar nit, däß dyr Iesen z Sams ghailt; und er gsait yn de Leut: "Söx Täg seind zo n Arechtn daa. Also kemmtß an dene Täg und laasstß enk +daadl hailn, und nit z Sams!" 15Dyr Herr gerwidert iem: "Gee, so was Scheinheiligs! Höngt n nit ayn Ieder bei enk z Sams sein Rindvich older sein Ösl ab und weist n zo n Sauffen aushin? 16Dö Abryhamstochter aber, wo dyr Antsacher schoon seit achtzöhen Jaar in dyr Reissn hiet, sollet z Sams +nit von derer Fössl befreit werdn derffen?" 17Daa gschamend si alle seine Gögner recht; de gantze Menig aber gafreut si über de groossn Taatn, wo yr vollbrang. 18Dyr Iesen gsait: "Ja, wie +ist ietzet s Reich Gottes; mit was kännt i s n vergleichen? 19Wie ayn Semftkerndl ist s, dös wo ainer in seinn Gartn angabaut. Es wuechs und wurd weilete ayn Baaum, und d Vögl gnistnd in seine Zweig." 20Weiters gsait yr: "Mit was kan myn n s Reich Gottes +non vergleichen? 21Es ist wie dyr Urhyb, dönn wo aine in aynn Trog Möl einhingmischt, hinst däß yr ganz durchghöflt war." 22Auf seinn Wög auf Ruslham zog yr von Stat zo Stat und von Dorf zo Dorf und gleert. 23Daa gfraagt n ainer: "Herr, seind s aigntlich grad weenig, wo grött werdnd?" Er gaab yn de Leut an: 24"Spreitztß enk richtig ein, däßß durch dönn Schluf einhinkemmtß, denn vil, sag i enk, gaand s Einhinkemmen versuechen, aber es graatt ien nit. 25Wenn dyr Hausherr eerst aufgstanddn ist und zuegspärrt haat, dann steetß ös drausst, pumpertß anhin und ruefftß: 'Herr, mach üns decht auf!' Er aber gaat enk antwortn: 'Waiß gar nit, woß ös her seitß!' 26Dann gaatß ös sagn: 'Aber mir habnd doch mit dir gössn und trunken, und du haast bei üns auf dyr Gassn gleert.' 27Er aber gaat erwidern: 'I bleib dyrbei; i waiß nit, woß ös her seitß. Verzieghtß enk; ös seitß lautter Haderlumpn!' 28Daa gaatß weusln und grämetzn, wenntß seghtß, däß dyr Abryham, Eisack und Jaaggen und allsand Weissagn eyn n Reich Gottes seind, wogögnß ös ausgschlossn seitß. 29Und von waiß grad woher, von dyr gantzn Welt gaand s kemmen und in n Gottesreich bei n Föstmaal sitzn. 30Und mannige Lösste gaand de Eerstn sein und mannige Eerste de Lösstn." 31Dyrselbn kaamend aine Mauchn gan iem und gwarnend n: "Du, verschwindd aus n Gäu, weil di dyr Heret umbringen will!" 32Er gantwortt ien: "Wisstß was; richttß dös yn dönn Bäzi aus: Heint und morgn treib i non Aixn aus und hailt Kranke, aber eyn n drittn Tag gaa i mein Werch vollenddn. 33Auf aynn iedn Fall mueß i heint und morgn und übermorgn weiterwandern, weil ayn Weissag nindert sünst als wie in Ruslham umkemmen derf. 34Nän, Ruslham, du toetigst d Weissagn und verstainigst de Botn, wo gan dir ausgschickt seind! Wie oft haet i deine Kinder um di gsammlt, wie ayn Henn halt ire Hüenl unter d Flügln einhinpäcklt, aber mit enk war nix zo n Machen. 35Drum kan enker Stat ietz schaun, wo s bleibt. Und dös sag i enk: Ös gaatß mi niemer seghn, hinst däß s so weit ist, däßß aft ausruefftß: 'Gsögnt sei er, wo kimmt in n Nam von n Herrn!'" |