De Bibl auf Bairisch 1Iewet gabett dyr Iesen eyn Ort; und wie yr dyrmit förtig war, gabitt n ainer von de Jünger: "Herr, bring üns s Bettn bei, wie s schoon dyr Johanns yn seine Kebn gleert haat!" 2Daa gsait yr ien: "Also, naacherd bettß yso: 'Vater, dein Nam ghoert gheiligt. Dein Reich sollt kemmen. 3Gib üns töglichs Tags dös Broot, dös wo myr brauchend. 4Und vergib üns ünserne Sünddn, denn aau mir erlaassnd yn aynn Iedn, was yr üns schuldig ist. Und nit verlaitt üns in Anweigung.'" 5Dann gsait yr zo ien: "Angnummen, ainer von enk haat aynn Freund, und zo dönn geest mittn bei dyr Nacht hin und fraagst n: 'Freund, leih myr diend dreu Brooter! 6Waisst, ayn Gspan von mir ist auf dyr Rais gan mir kemmen, und ietz kan i iem nix anbietn.', 7antwortt naacherd der Man drinn öbby?: 'Laaß myr mein Rue; zuegspörrt ist, und de Kinder schlaaffend bei mir. I kan nit aufsteen und dir öbbs göbn!' 8Also, +i main halt: Wenn yr schoon nit dösswögn aufsteet und dir dös erfüllt, weilst sein Freund bist, naacherd steet yr weenigstns auf, weilst so eingröbig bist, und gibt dyr, wasst brauchst. 9Drum sag i enk: Bittß, dann werd enk aau öbbs göbn; suechtß, dann finddtß is aau; klopftß an, und es werd enk aufgmacht! 10Ja, wer bitt, der kriegt aau öbbs; wer suecht, der finddt s; und wer anklopft, yn dönn werd aufgmacht. 11Older ist bei enk ayn Vater, wo yn n Buebn ayn Schlang gibt, wenn yr um aynn Fish bitt, 12older aynn Schorpn, wenn yr ayn Ai mechet? 13Wenntß ietz schoon ös Schlechtn wisstß, yn enkerne Kinder öbbs Guets zo n Göbn, wievil meerer gibt dyr Himmlvater önn Heilignen Geist yn dene, wo n bittnd!" 14Dyr Iesen trib iewet aynn Aixn aus, wo stumm gmacht. Wie dyr Aix dönn Man verlaassn hiet, kunnt dyr Stumme wider rödn, ob was si s Volk gverstaunt. 15Ain aber gmainend: "Gee, der treibt diend d Aixn mit dyr Hilf von n Oberaixn, yn n Fleugnbegl, aus!" 16Anderne gwollnd n auf de Prob stölln und ieschnd n um ayn Zaichen von n Himml. 17Er gwaiß aber, was s gadenkend, und hielt dyrgögn: "Ayn ieds Reich, wo innenwenddig gspalttn ist, veroedt. Dös aine Haus, wo einfallt, nimmt dös ander mit. 18Wenn also dyr Antsacher mit sir selbn ayn Krantwerr haat, wie kan n naacherd sein Reich Bestand habn? Ös sagtß diend, i trib d Aixn mit n Fleugnbegl aus. 19Wenn i d Aixn mit n Fleugnbegl austreib, durch wem machend s naacherd +enkerne Kebn? Also seind die dyr böste Beweis, wie dyrnöbn däßß steetß! 20Wenn i aber d Aixn durch n Finger Gottes austreib, dann ist diend s Reich Gottes schoon zo enk kemmen. 21So lang wie ayn Bräckl Mannsbild mit gscheide Waffnen seinn Hof bewacht, ist sein Bsiz aau sicher. 22Wenn aber ayn non ayn Störcherner kimmt, nimmt yr iem d Waffnen, wo yr si yso drauf verlaassn haet, und raeumt iem s Haus aus. 23Wer nit für mi ist, ist gögn mi; wer nit mit mir sammlt, der verstraeut. 24Ayn unrainer Geist, wo aus aynn Menschn ausgfarn ist, schwaifft durch d Wüestn und suecht um ayn Plätzerl, wo yr bleibn kan. Finddt yr nix, sait yr syr: 'Ä, ietz gee i in mein Haus zrugg, wo i wögg bin dyrvon!' 25Dann kimmt yr zrugg und finddt allss sauber und schoen aufgraeumt. 26Naacherd holt yr syr non sibn anderne Geister, wo non örger seind als wie er selbn. Sö nistnd si dort ein und braittnd si. Yso werd s mit aynn Sölchern auf d Lösst non örger wie dyrvor." 27Dyrweil yr non gaprödigt, rief iem aine aus dyr Menig ausher zue: "Saelig dö, wo di unter n Hertzn tragn haat und mit irer Brust gnört!" 28Er aber gerwidert: "Saelig seind vilmeer die, wo s Wort von n Herrgot hoernd und dyrnaach löbnd." 29Wie allweil meerer Leit zuehergadruckend, spraach yr s an: "Bei de heutignen Leut faelt s himmlweit. Ayn Zaichen hieschnd s, aber sö gaand kain anders kriegn wie dös bei n Jonenn. 30Denn wie dyr Jonen ayn Zaichen für d Nimfer war, yso gaat s aau dyr Menschnsun für de Heutignen sein. 31D Sunderküniginn gaat bei n Gricht gögn de Heutignen auftrötn und die verurtln, denn immerhin kaam s von n End der Welt, däß s yn n Salman sein Weisheit sebt. Daader aber steet ainer, wo meerer ist wie dyr Salman. 32D Nimfer gaand bei n Gricht gögn de Heutignen daader auftrötn und die verurtln, denn d Nimfer habnd auf n Jonenn sein Prödig aufhin umgstöckt. Daader aber ist ainer, wo meerer ist wie dyr Jonen. 33Niemdd kenddt ayn Liecht an und stöllt s eyn s Besnkämmerl einhin older döckt ayn Schäffl drüber, sundern auf aynn Leuchter aufhin, däß s die seghnd, wo einherkemmend. 34Dein Aug gibt yn deinn Kerper Liecht. Ist dein Aug guet, ist dein Kerper aau erleuchtt. Ist s aber schlecht, s Aug, ist aau dein Kerper finster. 35Also acht drauf, däß in dir nit d Finster statt n Liecht ist! 36Wenn dein gantzer Leib von Liecht erfüllt ist und nix Finsters niemer drinn ist, dann ist yr so beleuchtt, wie wenn ayn Lampn auf di grichtt wär." 37Naach derer Prödig lued ayn Mauch önn Iesenn gan n Össn ein. Dyr Iesen gieng hin und gsitzt si eyn n Tish zuehin. 38Wie der Mauch saah, däß yr si vor n Össn d Höndd nit abwuesh, wie s dyr Brauch war, gwundert yr si recht. 39Daa gmaint dyr Herr zo iem: "Ös seitß myr ain, ös Mauchn! Ös halttß zwaar de Böcher und Täller auswendig sauber, aber ös selbn seitß einwendig voll Ruechischkeit und Booset. 40So was von bloed! Haat n der, wo d Aussnseitt bschaffen haat, nit d Innenseitt +dyrmit gmacht? 41Göbtß lieber dös, was drinn ist eyn de Schüssln, yn de Armen; naacherd ist enk +allss rain! 42Aber wee enk Mauchn! Ös göbtß önn Zehet von dyr Mintzn, von n Gwürtz und Gmües; de Grechtet aber und däßß önn Herrgot liebetß, vergösstß. Ja, dös ghoert taan und dös Ander dösswögn nit laassn! 43Wee enk Mauchn! Ös bätztß enk in de Samnungen ganz vürhin und wolltß eyn dyr Gassn und auf de Plätz drausst von allsand grüesst werdn. 44Wee enk: Ös seitß wie verwilddte Gräber; d Leut tooschnd ainfach drüber, aane däß s is gspannend. 45Drauf gerwidert iem ayn Eesag: "Maister, dyrmit belaidigst fein üns aau!" 46Er gantwortt iem: "Wee aau yn enk Eesagn! Ös ladtß yn de Leut ayn Kräxn auf, dö wo s kaaum dyrtragnd, und selbn machtß kainn Finger krump dyrfür. 47Wee enk! Ös errichttß Denkmaeler für die Weissagn, wo von enkerne Vätter umbrungen wordn seind. 48Dyrmit haisstß gwissermaaßn de Taatn von enkerne Gönen guet, denn sö habnd d Weissagn auf n Gwissn, und ös bautß ien de Gräber. 49Dösswögn haat aau d Weisheit Gottes gsait: 'Weissagn schick i enk und Postln, und ain von dene bringend s um und Anderne verfolgnd s, 50dyrmit däß s Bluet von allsand Weissagn, wo seit dyr Bschaffung vergossn wordn ist, an de Heutignen gröcht werd, 51von n Bluet von n Abl hinst eyn dös von n Zächeriesn, der was in n Vorhof zwischn Altter und Templ umbrungen wurd. Ja, dös sag i enk: An enk Heutignen gaat dös allss gröcht werdn! 52Wee enk Eesagn! Ös habtß önn Schlüssl für d Erkenntniss verzogn. +Selbn seitß nit einhingangen; und die, wo einhin +wolln haetnd, habtß dran ghindert." 53Wie dyr Iesen wider von n Haus herausst war, gapackend n d Eewärt und Mauchn ganz schoen an und gsötznd iem mit allerlai Fraagn hübsch zue. Sö haetnd halt habn wolln, däß yr si mit seine aignen Worter selbn fangt. 540 |