De Bibl auf Bairisch 1Dyrnaach gsuecht syr dyr Herr zwairysibzg Anderne aus und gschickt s zy zwaitter in allsand Erter voraus, daa wo yr selber hingeen gwill.
2Er wis s ein: "D Ärn ist wol grooß, afer d Ärnterleut seind weeng. Also bittß dönn groossn Bauern obn, däß yr Ärntzuedinger ausschickt!
3Blan! I schick enk aber wie Schaaf ünter d Wölf einhin.
4Nemtß kain Geldkatz mit, kainn Ruggsak, kaine Schueh! Halttß enk nit mit n Grüessn unterwögs auf!
5Wenntß in ayn Haus kemmtß, sagtß als Eersts: 'Frid sei yn dönn Haus!'
6Und wenn dort ainer wont, der wo n werd ist, bleibt dyr Frid auf iem; wenn nit, dann keert yr zo enk zrugg.
7Bleibtß in dönn Haus, und össtß und trinktß, wasß enk anbietnd, denn dyr Arechter ist seinn Loon werd. Schlänckltß nit von ainn Haus zo dönn andern!
8Wenntß in ayn Dorf kemmtß, wo s enk habn wollnd, dann össtß, was auf n Tish kimmt!
9Machtß de Kranken gsund, wo s habnd, und künddtß yn de Leut, däß ien s Reich Gottes vor dyr Tür steet!
10Wenntß aber eyn Ort hinkemmtß, daa woß enk +nit nemend, naacherd stölltß enk auf de Gassn hin und ruefftß:
11'Mir brauchend nix von enk; sogar enkern Staaub beutln myr üns non abher! Aber dös wisstß aau: S Reich Gottes steet vor dyr Tür!'
12Dös sag i enk: Yn Sodham geet s nit so schlimm, wenn s so weit ist, als wie yn derer Ortschaft. 13Wee dir, Koryzein! Wee dir, Bettseid! Wenn ainst in Türs und Sidn die Wunder gscheghn wärnd wie ietz bei enk, also, die haetnd in Sak und Aschn Buess taan! 14Yn Türs und Sidn gaat s bei n Gricht non bösser als wie enk. 15Und du, Käffernaum, mainst n öbby, du wurddst eyn n Himml aufhin ghobn? Nän, eyn d Unterwelt werst abhingstürt! 16Wer auf +enk lost, lost auf mi; wer enk verwirfft, verwirfft aau mi. Wer aber mi ablaint, der laint aau dönn ab, wo mi gschickt haat." 17De Zwairysibzge gakeernd zrugg und gabrichtnd voller Freud: "Herr, sogar d Aixn folgnd üns, wenn s deinn Nam hoernd." 18Daa gsait yr ien: "Ja, guet; dyr Antsacher ist weilete wie ayn Bliz von n Himml abhergfalln. 19Freilich haan i enk d Vollmacht göbn, auf Schlangenn und Schorpn z trettn und önn Feind mitsamt seiner gantzn Gwalt z überwinddn, aane däß enk non iewign öbbs hinkaem. 20Aber freutß enk nit daa drüber, däß enk de Geister folgnd, sundern lieber über dös, däßß in n Himml grostert seitß!" 21Daadl war dös aau, wo yr von n Heilignen Geist erfüllt voller Freud ausrief: "I preis di, Vater, Herr von n Himml und dyr Erdn, weilst dös allss yn de ganz de Gscheidn verborgn, yn de Aimetn aber goffnbart haast. Ja, Vater, yso ist s dein Raatschluß gwösn. 22Mir ist von meinn Vatern allss übergöbn wordn. Niemdd waiß, wer dyr Sun ist, grad dyr Vater; und niemdd waiß, wer dyr Vater ist, blooß dyr Sun und ayn Ieder, yn dönn wo s dyr Sun kundtuen will." 23Dyr Iesen gwenddt si aft an d Jünger yllain: "Saelig die, wo dös seghnd, wasß +ös seghtß! 24Dös derfftß myr glaaubn: Vil Weissagn und Künig haetnd dös seghn wolln, wasß +ös ietz dyrlöbtß, habnd s aber nity, und haetnd gern ghoert, wasß +ös ietz hoertß, und habnd s +aau nit." 25Iewet gwill ayn Eesag yn n Iesenn ayn Falln stölln und gfraagt n: "Maister, was mueß i n tuen, däß i auf s eebige Löbn kimm?" 26Dyr Iesen gfraagt zrugg: "Was steet n drinn eyn n Gsötz? Was list n dort?" 27Er gantwortt: "'Du sollst önn Trechtein, deinn Got, mit gantzn Hertzn liebn, mit gantzer Seel, mit all deiner Kraft und all deine Gedänken.' Und: 'Du sollst deinn Naahstn liebhabn wie di selbn.'" 28Dyr Iesen gaab iem an: "Also naacherd! Löb dyrnaach, und du haast s Löbn!" 29Dyr Eesag gwill sein Fraag entrödn: "Ja, wer ist n mein Naahster?" 30Drauf gantwortt iem dyr Iesen: "Daa gieng aynmaal ayn Man von Ruslham auf Iereich abhin und wurd von Raauber überfalln. Die gsäcklnd n aus und schluegnd n zamm, verschwanddnd und liessnd n halbtooter lign. 31Allssgfaer kaam ayn Priester daadl vorbei; er saah n und gieng weiter. 32Aau ayn Brender kaam hin, und aau der saah n und gieng weiter. 33Aft kaam ayn Samreiter dyrher, was auf dyr Rais war. Wie yr n saah, hiet yr Mitlaid, 34gieng zo iem hin, gabhandlt seine Wunddnen mit Wein und Öl und gfäscht s ein. Aft ghöbt yr n auf sein Vich aufhin, brang n in ayn Hörberg und gakümmert si um iem. 35Naehste Frueh zog yr zween Taler ausher, gaab s yn n Wirt und gsait: 'Kümmert di um iem; und wennst meerer für iem brauchst, zal i dyr s, wenn i wider vorbeikimm.' 36Was mainst: Wer von dene Drei ist ietz dyr Naahste gwösn für dönn, der wo ünter d Schaecher gfalln war?" 37Dyr Eesag gantwortt: "Ja, der halt, wo barmig zo iem war!" Daa gsait dyr Iesen zo iem: "Also, naacherd mach s gnaun yso!" 38Sö zognd mitaynand weiter und kaamend in ayn Dorf einhin. Ayn Frau, wo Marty hieß, naam n freunddlich auf. 39Si hiet ayn Schwöster, wo Maria hieß. D Maria gsitzt si yn n Herrn z Füessn und glost yn seine Worter zue. 40D Marty aber war ganz unmüessig und träbig vor lautter Kümmern um iem. Daa grödt s önn Iesenn an: "Herr, macht s dyr n +gar nix, däß mein Schwöster de gantze Arecht mir laasst? Sag irer diend, si sollt myr helffen!" 41Dyr Herr gantwortt: "O mein, Marty, du tuest di daa yso abhin! 42Aber grad ains mueß wirklich sein. D Maria haat syr dös Bösser ausgsuecht; dös sollt irer nit gnummen werdn." |