De Bibl auf Bairisch 1Bi auf Boese nit neidig; sollst mit ien nix zo n Tuenn habn! 2Iener Hertz sinnt auf Schaachung; iener Röd bedeutt Unheil. 3Weisheit baut ayn Haus auf; Umsicht kan s dyrhaltn. 4Kluegheit füllt de Kammern; d Schätz werdnd allweil meerer. 5Dyr Weise sticht önn Starchn, Verständdliche de Belchn. 6Krieg will guet blicht sein; Kriegsraat haisst Signumft. 7Weisheit ist yn n Bloedn z hooh; bei de Dietwärt haisst s: "Bi staet!" 8Wer allweil grad Übl tuet, der werd halt ayn Teufl gnennt. 9Dyr Narr steet mit seinn Gmänckl dyrnöbn; dyr Leichtsinnige werd grad verachtt. 10Wer in dyr +Noot nit starch ist, was hälff s dönn anderwaidig? 11Rött die, ö wo ain toettn wollnd; bewar s decht vor dyr Hinrichtung! 12Mainst n wirklich, dyr Herrgot schauget nit auf üns? Er wögt d Hertzn, er lotzt üns. Wurst wärnd mir iem daa? Er vergiltt s üns, aynn Iedn, netty wie s üns ghoert! 13Gschmäckig ist dyr Höng, Bue; iß n! Süess ist er in n Guem; dös mörk dyr! 14Grad yso ist s mit dyr Weisheit. Finddst ys, schaugst in Hoffnung hinvür. 15Zstür nit fräflerisch ys Haim von n Grechtn; laaß iem d Rue, und laaß n fridlich wonen! 16Allweil wider kimmt dyr Frumm eyn d Hoeh; fallt dyr Gotloose, dann bleibt yr lign. 17Bi nit schadnfroo, wenn s deinn Feind dyrwischt; sollst nit jubln, wenn s iem dröckig geet! 18Öbby saegh s dyr Trechtein; der haet s dick, gar yso, däß er seinn Zorn vergaess! 19Tue di nit wögn Schaecher abhin; brauchst nit wögn de Fräfler eifern! 20Denn für Boese geit s kain Zuekumft; yn de Fräfler blaast myn s Liecht aus. 21Fircht önn Trechtein und önn Künig; Bue, mit dene muesst di guetstölln! 22Mittndrinn taetnd die sunst zruggschlagn; und wer waiß s, wann ien dyr Kragn platzt? 23Aau was ietz kimmt, stammt von Weise: Bi nit seitthaft, wenn s um s Recht geet! 24Sagst zo n Schuldign: "Nix haast angstöllt!", dann verfluecht, verwünscht di allssand. 25Doch wer recht richtt, dönn geet s guet; über iem kimmt Sögn und Glück. 26Ja, wer eerlich zeugt, ist ayn waarer Freund. 27Sorg zeerst für dein Löbsucht; dann eerst gründd ayn Heiwisch! 28Zeug nit falsch gögn deinn Naahstn; zeugst gögn iem, mueß s aau stimmen! 29"I zal s haim iem, was yr mir taan haat.": Tue dös nity; nän, dös derf nit sein! 30Gee i znaehst bei aynn Fäulen seinn Acker vorbei, segh i drauf von aynn Narretn d Weinleittn aft - 31überwuechert war der schoon von Distln und Zeug, bei dyr Weinleittn war de gantz Mauer verfalln. 32Dös saah i und fieng s Denken an; i gschau und greim myr mannigs zrecht: 33Hauerrästln, Naunler, Schlaefferln, non ayn Zeitl nix tuen, Daaum draen: 34Wie ayn Raauber kimmt dann d Armuet, betlt d Noot: "He, i mech aau was!" |