De Bibl auf Bairisch 1Seln Tag gieng dyr Iesen aus n Haus und gsitzt si eyn s Gstad von n See abhin.
2Daa gversammlt si draufer ayn gantze Trauppn Leut um iem. Von Noetn stig yr in aynn Nachn einhin und gsitzt si nider, dyrweil d Leut hinbei stuenddnd. 3Und daa gverzölt yr ien allss Mügliche in Gleichnisser: "Ayn Bauer gieng eyn s Feld danhin zo n Traidbaun. 4Wie yr gsaet, fielnd aine Kerndln eyn n Wög hin, und d Vögl kaamend und gabeckend s wögget. 5Anderne fielnd auf aynn Stainbodm, daa wo kaaum ayn Koot drauf war, und giengend sofort auf, weil dyr Bodm nit tief war. 6Wie aber d Sunn aufstig, wurd d Saat versengt und gverdürrt, weil s kaine Wurtznen hiet. 7Wider anderne Kerndln fielnd eyn de Dernstaudnen einhin, und de Dern schobnd an und gyrstickend d Saat. 8Ain fielnd aber aau auf aynn guetn Bodm und gaabnd guet aus, bald hundert-, bald sechzg-, bald dreissgfach. 9Also, allss klaar?" 10Daa kaamend aber seine Jünger zo iem und gmainend: "Dässt n yn de Leut in Gleichnisser prödigst?" 11Er gantwortt: "Enk ist s göbn, däßß de Ghaimnisser von n Himmlreich dyrkenntß, aber dene diend nit. 12Denn wer öbbs haat, dönn werd non meerer göbn, däß yr aynn rechtn Schwudl haat; wer aber so guet wie nix haat, dönn werd dös aau non gnummen, was yr haat. 13Dösswögn prödig i ien in Gleichnisser, weil s saeghnd und doch nix seghnd, und hoeretnd und doch nix hoernd; und versteen tuend s gar nix. 14An ien erfüllt si yn n Ieseienn sein Weissagung: 'Hoern solltß, hoern, aber dennert nix versteen; seghn solltß, seghn, aber nix dyrkennen. 15Denn dös Volk ist derart abgstumpft, däß s d Oorn zuehaltnd und d Augn zuezwickend, däß s nix hoern und seghn müessnd, und däß s nit s Denken anfangen und umstöcken müessnd, yso däß s i hailet.' 16Saelig aber ös, däß enkerne Augn seghnd und enkerne Oorn hoernd! 17Dös schlag i enk dar: Vil Weissagn und Glaaubige haetnd +gern gseghn, wasß ös seghtß, habnd s aber nit dyrlöbt; und +gern haetnd s dös ghoert wie ös, habnd s aber nity. 18Also, lustertß, um was s bei dönn Gleichniss von n Bauman geet: 19Allweil, wenn öbber s Wort von n Reich hoert und nit versteet, kimmt also dyr Antsacher und macht znicht, was iem eyn s Hertz gsaet ist. Daa ist dyr Saam eyn n Wög hingfalln. 20Auf aynn Stäinbodm ist dyr Saam bei dönn gfalln, der wo zwaar s Wort hoert und taatsöchlich freudig annimmt, 21daa wo s aber nit einwurtzt, däß yr also kain Ausdauer haat. So bald yr zwögns n Wort durchgaechtt und verfolgt werd, ist s glei aus aau. 22Unter de Dernstaudnen einhin ist dyr Saam bei dene gfalln, die wo s Wort zwaar hoernd; aber drafter dyrstickend s d Alltagssorgn und d Anweigung von n Reichtuem - wie sollt s daa ayn Frucht bringen? 23Eyn s guete Koot einhin ist dyr Saam bei dönn gsaet, der wo s Wort hoert und aau versteet; dann nömlich gibt s aau aus, hundert-, sechzg- older dreissgfach." 24Und dyr Iesen gverzölt ien +non ayn Gleichniss: "Mit n Himmlreich ist s wie mit aynn Man, der wo aynn guetn Saamtraid auf seinn Acker ausgsaet. 25Dyrweil bei dyr Nacht allss schlief, kaam ainer, wo zkriegt war mit iem, gsaet ayn Unkraut unter n Waitz, wo wie ayn Waitz gwirkt, und verzog si. 26Wie d Saat aufgieng und dyr Waitz gabstockt, kaam aau s Unkraut vürher. 27Daa giengend de Knecht gan n Bauern und gfraagnd n: "Du, Bauer, du haast diend grad aynn guetn Saamtraid hergnummen, older? Däß daa ietz naacherd so vil Unkraut drinn ist?" 28Daa gantwortt yr: "Dös haat myr der ain Sauhund antaan." Daa gfraagnd n de Knecht: "Ja, und ietz? Solln myr s ausreissn, older was?" 29Er gaab an: "Nän, blooß nit! Ös risstß myr önn Waitz aau non aus dyrmit. 30Laasstß allss steen hinst eyn d Ärn! Bal s so weit ist, +sag i yn de Ärnleut schoon, däß s zeerst s Unkraut zammtuen sollnd, däß s is verbrennend. Önn Waitz künnend s aft ganz gwon einfarn." 31Er gverzölt ien non aynmaal ayn Gleichniss: "Mit n Himmlreich ist s wie mit aynn Semftkerndl, dös wo ainer bei iem ausgsaet haat. 32Es ist dös allerkläiner von allsand Kerndln; so bald s aber ausgwaxn ist, ist s groesser wie de andern Gwäxer und werd weilete zo aynn Baaum, wo d Vögl in seine Zweigln drinn nistnd." 33Und non ayn Gleichniss gverzölt yr ien: "Mit n Himmlreich ist s wie mit n Urhyb, dönn wo ayn Weib unter aynn Trog Möl einhingmischt, hinst däß allss durchhöflt war." 34Dös allss brang dyr Iesen nur durch Gleichnisser naah; andert gversuecht yr s gar nit. 35Dyrmit gsollt si erfülln, was durch dönn ainn Weissagn künddt wordn war: "I sag s mit Gleichnisser, wenn i prödig; i verkündd dös, was seit dyr Bschaffung verborgn blibn ist." 36Dann gieng yr von de Leut wögg und haimhin. Daa kaamend seine Kebn gan iem und giengend n an: "Gee, schain üns decht dös Gleichniss von n Unkraut auf n Acker!" 37Dyr Iesen gaab ien an: "Also naacherd! Der Man, wo dönn guetn Saam saet, ist dyr Menschnsun; 38dyr Acker ist d Welt; dyr guete Saam seind de Kinder von n Reich; s Unkraut seind de Kinder von n Antsacher; 39der Sauhund, wo s gsaet haat, ist dyr Teufl; d Ärn ist s End der Welt; und d Ärnleut seind d Engln. 40Wie also s Unkraut zammklaubt und verbrennt werd, yso gaat s aau an n Welttnend sein: 41Dyr Menschnsun gaat seine Engln ausschicken; und sö gaand in seinn Reich alle zammholn, wo Anderne verlaitt und yn n Herrgot sein Gsötz übertrötn habnd, 42und schmeissnd s eyn n glüehetn Ofen einhin. Daa drinn künnend s weusln und grämetzn. 43Aft gaand de Glaaubignen in n Reich von ienern Vatern leuchtn wie d Sunn. Yso ist s, nit andert! 44Mit n Himmlreich ist s wie mit aynn Schaz, der wo in n Gebauland eyn Ort verbachtlt war. Ainer fandd n, grueb n aber wider ein. In seiner Freud gverkaaufft yr allss Anderne und gakaaufft syr dönn ainn Acker. 45Older mit n Himmlreich ist s aau wie mit aynn Kaeuffl, der wo allweil auf waehe Fishperln aus war. 46Wie yr ayn bsunders schoens fandd, gverkaaufft yr allss, was yr hiet, und gakaaufft dös Fishperl. 47Weiters ist s mit n Himmlreich wie mit aynn Nötz, dös wo myn in n Mör ausgworffen hiet, däß myn halt allerlai Fisch fangt. 48Wie s voll war, zognd s d Fischer zueher; sö gsitznd si nider, gaklaubnd de guetn Fisch ausher und taatnd s in Kerb einhin; de kainzn aber schmissnd s danhin. 49Netty yso ist s aau an n Welttnend: D Engln gaand kemmen und de Boesn von de Guetn trennen 50und eyn n glüehetn Ofen einhinschmeissn. Dort künnend s weusln und grämetzn. 51Also, habtß dös ietz allss käppt?" Sö gantwortnd: "Ja, ja." 52Daa gsait yr ien: "Ayn ieder Eewart, wo ayn Jünger von n Himmlreich wordn ist, gleicht yn aynn Hausherrn, der wo aus seinn reichn Vorraat allweil wider öbbs Neus und Alts vürherholt." 53Wie dyr Iesen mit dene Gleichnisser förtig war, troch yr weiter. 54Dyr Iesen kaam eyn sein Haimetdorf und gleert dortn yn de Leut in dyr Samnung. Daa gwundernd si allsand und gmainend: "Wo haat n der dö Weisheit her und d Faeh, Wunder z wirken? 55Dös ist diend yn n Zimmerer sein Sun, older? Sein Mueter ist decht d Maria, und seind Brüeder seind dyr Jaaggen, Joseff, Simen und Jauz?! 56Und seine Schwöstern seghn myr diend +aau all Täg! Also, wo haat n der dös grad her?" 57Und daa gwollnd s aau nix meer von iem wissn. Daa gsait dyr Iesen gan ien: "Nindert giltt ayn Weissag so weeng wie in seiner Haimet und bei seine Leut." 58Und weil s halt +gar nix glaaubn gwollnd, gieng yr dortn aau mit seine Wunder sparsam um. |