D Sälm 102
De Bibl auf Bairisch
1S Gebet von aynn Elendn, wenn yr zafrichtig yn n Trechtein s Laid klagt: [2] Trechtein, hoer mein Gebet; lustert zue diend, wenn i dir schrei!

2Ietz verstöck di doch nity. Wenn i so drinnhöng, los myr halt zue!

3Meine Täg verzieghnd wie ayn Raauch, und mein Kerper brennt umydum.

4Wie ayn Gras bin versengt i. Mir schmöckt nit aynmaal meer mein Broot.

5Von dönn Keistern und Schrein bin i ee grad non Haut und Bain,

6wie ayn Dähl in dyr Wüestn, wie ayn Eign in aynn oedn Getrümm.

7Wach lign tue i und klagn wie ayn Vogerl ganz ainsam auf n Dach.

8Durchhinaus schmaehend d Feindd mi. Und mein Nam ist für ien schoon gar ayn Fluech.

9Trauer ist mein töglichs Broot; Zäher mischnd si mit meinn Getrönk,

10denn auf mir lastt dein Ingrimm; haast mi gschmissn, däß s grad so gakracht.

11Meine Täg zieghnd schatgleich hin, und verdürrn tue i wie ayn Gras.

12Aber du, Herr, troonst eebig; dein Nam überdauert Kunner vür und vür.

13Du dyrbarmst di über Zien; bi iem gnaedig, ietz wär de recht Zeit!

14Deine Knecht saeghnd s so gern aufbaut; dös Getrümm tuet ien so wee.

15Dann firchtt allssand deinn Nam bei de Dietn, und alle Künig deinn Rued.

16Denn dyr Herr dyrbaut Zien aft und erscheint in seinn herrlichnen Glanz.

17Ayn Verlaassns wenn bett, dann kanst glaaubn, däß yr lustert und hoert.

18Schreibn myr s auf, dös, für d Naachwelt, däß aau die aft önn Trechtein non lobnd!

19Denn dyr Herr schaut von seinn Himml rab, auf d Erdn aus heiliger Hoeh.

20Kirbern hoert yr de Gfangnen, röttn will yr s aus de Krällnen von n Tood,

21däß s seinn Nam künddnd obn eyn n Zien und iem lobsingend in Ruslham obn,

22wenn daadl d Völker und Reicher si sammlnd, däß s önn Trechtein vereernd.

23Er haat mi schoon gscheid gschlagn, wie i jung war und mir s Löbn verkürtzt.

24Herrgot, raff mi nit ietz schoon in dyr Blüe von meinn Löbn daader wögg! - Denn du werst ja für allzeit.

25In dyr Urzeit haast schoon s Erdnpflötz glögt; und aau d Himml seind dein Werch.

26Die gaand zfalln wie ayn Gwand, doch du bleibst. Wie ayn Klaid, wenn s ghadret ist, raeumst allss weiter, wann s dir yso pässt.

27Aber du bleibst dyr Selbe; deine Jaar habnd niemaals ayn End. -

28Ünser Naachkunn löbt sicher; unter dir gaat s yn n Naachwuechs guet geen.

Psalm 101
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