De Bibl auf Bairisch 1Dyr Iesen gschaut umaynand und saah, was de Reichn yso eyn n Opferstok einhinschmissnd.
2Daa fiel iem aau ayn arme Witib auf, dö wo zween Kreutzer einhinwarf.
3Daa gsait yr: "Dös derfftß glaaubn: Dö arme Witib haat meerer einhingschmissn als wie allsand Andern.
4De Andern habnd y grad öbbs von ienern Schwudl gspenddt; dös Weibl aber, was kaaum dös Noetigste haat, haat sein gantze Löbsucht hergöbn." 5Wie yso grödt wurd, wie schoen däß dyr Templ sei mit seine prächtignen Stäin und Weihgaabn, gsait dyr Iesen: 6"Daa kimmt non ayn Zeit, daa wo von alln, wasß seghtß, kain Stain auf n andern bleibt. Allss werd zammghaut." 7Daa gfraagnd s n: "Maister, wann ist n dös; und wie kennt myn n dös, däß s draufer so weit ist?" 8Er gantwortt: "Göbtß non Obacht, däß enk niemdd eyn d Irr füert! Denn vil gaand unter meinn Namen auftrötn und behaauptn: 'I bin s!', und: 'Ietz ist s so weit!' Laaufftß ien fein nit naachhin! 9Und wenntß von Krieg und Krantwerrn hoertß, laasstß enk dyrdurch nit schröcken! Dös +mueß nömlich allss zeerst gscheghn, aber ist non nit s End selbn." 10Weiter gsait yr ien: "Ain Volk gaat gögn dös ander aufsteen und ain Reich gögn dös ander. 11Schwaere Erddbibn geit s und waiß grad wo Seuchn und Hungersnoet. Schröckliche Sachenn gaand gscheghn, und gwalttige Zaichen gaand von n Himml kemmen. 12Aber ee wenn dös gschieght, gaand s enk non verhaftn und verfolgn. Zwögns meiner sachend s enk in de Samnungen verhoern, eyn n Körker schmeissn und vor Künig und Statthalter bringen. 13Daadl künntß aft Zeugniss ablögn. 14Ayn Vertaidigung solltß enk glei gar nit zrechtlögn, 15denn +i gaa enk d Worter und Weisheit eingöbn, yso däß enk kain Gögner dyrgögnrödn und enk öbbs widerlögn kan. 16Sogar enkerne Ölttern und Gschwister, Verwandtn und Freundd gaand enk auslifern, und mannige von enk werdnd umbrungen. 17Und zwögns meinn Nam werdtß aft von allsand ghasst. 18Und dennert werd enk nit ain Haar krümpft. 19Wenntß standhaft bleibtß, gwinntß enker Löbn. 20Wenntß seghtß, däß Ruslham umzinglt werd, naacherd wisstß, däß d Stat bald verwüestt werd. 21Dann sollnd d Judauer eyn s Gebirg einhin fliehen. Wer in dyr Stat ist, sollt s verlaassn; und wer eyn n Land drausstn ist, sollt nit eyn d Stat einhingeen, 22weil dyrselbn dyr Herrgot d Straaff vollzieght. Allss, was gschribn steet, trifft dann ein. 23Wee yn dene, wo daadl schwanger seind older mueternd! Denn dyr Sternholzhänsl wüett ganz arg, und dyr Herrgot laasst an dönn Volk seinn Zorn aus. 24Sö kemmend um in n Krieg; als Gfangene werdnd s waiß grad wohin verschlöppt, und Ruslham werd von de Haidn ztrett, hinst däß aau dene iener Zeit vorbei ist. 25Zaichen gaand zo n Seghn sein an dyr Sunn, an n Maand und an de Stern; und auf dyr Erdn seind d Völker ganz raatloos, weil s Mör gar so ungstüem umwilddt. 26D Menschn +kriegnd si gar niemer vor lautter Angst drob, was daa über d Erdn kimmt, denn aau dyr Himml fangt non s Waggln an. 27Dann gaat myn önn Menschnsun mit groosser Macht und Herrlichkeit auf ayner Wolk kemmen seghn. 28Wenn dös allss angeet, naacherd richttß enk auf und habtß önn Kopf eyn d Hoeh, denn dann ist enker Eerloesung naahwenddig." 29Und weiter brang yr ien ayn Gleichniss: "Schautß enk önn Feignbaaum und de andern Baeum an: 30So baldtß is kenntß, däß s Blätln treibnd, wisstß, däß dyr Summer vor dyr Tür steet. 31Und gnaun yso solltß kennen, wenntß dös allss gscheghn seghtß, däß s Reich Gottes naahwenddig ist. 32Dös Aine sag i enk: Dös Kunn gaat nit vergeen, hinst däß dös allss eintrifft. 33Himml und Erdn gaand vergeen, aber meine Worter nity. 34Nemtß enk in Obacht, däßß nit mit n Frössn und Sauffen und de Alltagssorgn abstumpftß, nit däß der Tag über enk zueschnappt wie ayn Falln! Daa 35geet s nit grad enk yso, sundern yn dyr gantzn Welt. 36Wachtß und bettß allzeit, dyrmitß dös allss, was gschieght, guet übersteetß und vor n Menschnsun erscheinen künntß!" 37Untertags gleert dyr Iesen in n Templ, auf Nacht aber gieng yr eyn n Ölberg aushin und gnächtigt dortn. 38Schoon in aller Frueh kaam dös gantze Volk zo iem eyn n Templ, däß s n prödignen hoert. |