Textbibel 1899 1In Betreff der Begeisteten aber, Brüder, will ich euch nicht ohne Bescheid lassen.
2Ihr wisset von eurer Heidenzeit, da waren es die stummen Götzen, zu welchen es euch mit blindem Triebe fortriß.
3Darum erkläre ich euch: so wenig einer, der im Geiste Gottes redet, sagt: verflucht sei Jesus, so wenig kann ihn einer Herr nennen, es sei denn in heiligem Geist. 4Nun bestehen Unterschiede der Gnadengaben, aber es ist Ein Geist, 5Unterschiede der Dienstleistungen, aber es ist Ein Herr, 6Unterschiede der Kraftwirkungen, aber es ist Ein Gott, der alles in allen wirkt. 7Jedem wird aber die Kundgebung des Geistes verliehen, wie es frommt. 8So wird dem einen durch den Geist gegeben die Rede der Weisheit, einem andern die der Erkenntnis nach demselben Geiste. 9Wieder einem der Glaube im selben Geist, einem andern Gaben der Heilung in dem gleichen Geist, 10einem andern Wunderwirkungen, einem andern Weissagung, einem andern Unterscheidung von Geistern, einem andern verschiedene Zungensprachen, einem andern Auslegung dieser Sprachen. 11Das alles wirkt der Eine und selbe Geist, und scheidet einem jeden insbesondere zu, was er will. 12Denn wie der Leib Einer ist, und viele Glieder hat, alle einzelnen Glieder des Leibes aber, so viel ihrer sind, zusammen Einen Leib bilden, so ist es auch mit dem Christus. 13Denn durch Einen Geist sind wir alle zu Einem Leibe getauft worden, Juden oder Griechen, Knechte oder Freie, und sind alle mit Einem Geist getränkt worden, 14wie auch der Leib nicht aus Einem sondern aus vielen Gliedern besteht. 15Wenn der Fuß spräche: weil ich nicht Hand bin, gehöre ich nicht zum Leib, so gehört er deswegen doch dazu. 16Wenn das Ohr sagen wollte: weil ich nicht Auge bin, gehöre ich nicht zum Leib, so gehört es deswegen doch dazu. 17Wenn der ganze Leib nur Auge wäre, wo bliebe das Gehör? Wenn ganz Gehör, wo bliebe der Geruch? 18Nun aber hat Gott die Glieder gesetzt, jedes von ihnen besonders, am Leibe, wie er wollte. 19Wäre alles nur Ein Glied, wo bliebe der Leib? 20So aber sind es zwar viele Glieder, doch Ein Leib. 21Das Auge darf nicht zur Hand sagen: ich bedarf dein nicht, oder der Kopf zu den Füßen: ich bedarf euer nicht. 22Vielmehr gerade die scheinbar schwachen Glieder am Leibe sind notwenig; 23und denjenigen, die wir für unedel achten, erweisen wir ganz besondere Ehre, unseren unanständigen wird besondere Wohlanständigkeit verschafft, 24unsere wohlanständigen bedürfen es nicht. Gott hat aber den Leib zusammengesetzt, und dem zurückgesetzten besondere Ehre bestimmt, 25damit es keine Spaltung im Leibe gebe, sondern die Glieder einträchtig für einander sorgen. 26Und wenn Ein Glied leidet, leiden alle Glieder mit, wenn Eines geehrt wird, freuen sich alle Glieder mit. 27Ihr aber seid Christus' Leib und Glieder jedes an seinem Teil. 28Und die einen hat Gott gesetzt in der Gemeinde erstens zu Aposteln, zweitens zu Propheten, drittens zu Lehrern, dann für Wunder, dann Gaben der Heilung, Hilfeleistungen, Verwaltungen, verschiedene Zungensprachen. 29Sind etwa alle Apostel? alle Propheten? alle Lehrer? haben alle Wunder? 30haben alle Heilungsgaben? reden alle mit Zungen? können alle auslegen? 31Eifert nur immer um die Gnadengaben, je höher je besser. Doch will ich euch noch einen Weg zeigen, hoch über alles. Textbibel des Alten und Neuen Testaments, Emil Kautzsch, Karl Heinrich Weizäcker - 1899 Bible Hub |