Textbibel 1899 1Dem Musikmeister. Von David. Ein Psalm. Ein Lied. 2 Gott erhebt sich: seine Feinde zerstieben, und die ihn hassen, fliehn vor seinem Angesicht. 2Wie Rauch verweht, werden sie verweht; wie Wachs vor dem Feuer zerschmilzt, so vergehn die Gottlosen vor Gottes Angesicht. 3Die Frommen aber freuen sich, jauchzen vor Gottes Angesicht und frohlocken in Wonne. 4Singet Gott, lobsingt seinem Namen! Macht Bahn dem, der durch die Wüste einherfährt - Jah ist sein Name! - und jauchzt vor seinem Angesicht, 5vor dem Vater der Waisen und dem Anwalte der Witwen, Gott in seiner heiligen Wohnung; 6Gott, der Vertriebene in die Heimat zurückbringt, der Gefangene befreit zu Wohlergehen; nur die Widerspenstigen sind im dürren Lande geblieben. 7Gott, als du auszogst vor deinem Volke her, als du in der Wüste einherschrittst, Sela, 8da erbebte die Erde und die Himmel troffen vor Gottes Angesicht, der Sinai da vor Gott, dem Gott Israels. 9Mit reichlichem Regen besprengtest du, o Gott, dein Erbe und, was ermattet war, du stelltest es her. 10Deine Herde ließ sich darin nieder; du bereitetest es nach deiner Güte, Gott, für die Elenden. 11Der Herr ließ Siegesruf erschallen; der Siegesbotinnen war ein großes Heer: 12"Die Könige der Heerscharen fliehen, fliehn, und die Hausfrau teilt Beute! 13"Wollt ihr zwischen den Hürden liegen? "Flügel der Taube, die mit Silber, und deren Schwingen mit grünlichem Golde bedeckt sind! 14"Als der Allmächtige die Könige darin zerstreute, da schneite es auf dem Zalmon." 15Ein Gottesberg ist der Basansberg, ein vielgipfliger Berg ist der Basansberg. 16Warum seht ihr scheel, ihr vielgipfligen Berge, auf den Berg, den Gott zu seinem Sitze begehrt hat? Ja, ewig wird Jahwe ihn bewohnen! 17Der Wagen Gottes sind zehntausendmal zehntausend, immer wiederholte Tausende; der Herr kommt vom Sinai ins Heiligtum. 18Du bist zur Höhe emporgestiegen, hast Gefangene fortgeführt; du hast Gaben unter den Menschen empfangen - ja, auch Widerspenstige müssen bei Jah Gott wohnen. 19Gepriesen sei der Herr! Tag für Tag trägt er uns; Gott ist unsere Hilfe. Sela. 20Gott ist uns ein Gott der Errettungen und Jahwe, der Herr, hat Auswege auch für den Tod. 21Ja, Gott zerschmettert das Haupt seiner Feinde, den Haarscheitel dessen, der in seinen Verschuldungen einhergeht. 22Der Herr sprach: "Aus Basan will ich sie zurückholen, will sie zurückholen aus den Tiefen des Meers, 23"damit du deinen Fuß in Blut badest, die Zunge deiner Hunde von den Feinden ihr Teil habe." 24Man schaute deinen Zug, o Gott, den Zug meines Gottes, meines Königs, im Heiligtum. 25Voran gingen Sänger, darnach Saitenspieler inmitten paukenschlagender Jungfrauen. 26"In Versammlungen preiset Gott, den Herrn, ihr vom Quell Israels. 27"Daselbst ist Benjamin, der Jüngste, ihr Beherrscher, die Oberen Judas mit ihrer Volksmenge, die Oberen Sebulons, die Oberen Naphthalis." 28Entbiete, o Gott, deine Macht! Festige, o Gott, was du für uns gethan hast! 29Hinauf nach Jerusalem um deines Tempels willen werden Könige dir Geschenke bringen. 30Bedrohe das Tier im Schilf, die Schar der Stiere samt den Völkerkälbern. Zerstampfe, die an Silber Gefallen haben, zerstreue die Völker, die Kriege lieben! 31Es kommen Boten aus Ägypten, Kusch läßt seine Hände zu Gott eilen. 32Ihr Königreiche der Erde, singet Gott! Lobsingt dem Herrn, Sela, 33ihm, der im höchsten Himmel, dem uralten, einherfährt. Da läßt er seine Stimme - eine gewaltige Stimme! - erschallen. 34Gebt Gott die Macht! Über Israel waltet seine Hoheit, und seine Macht in den Wolken. 35Furchtbar erzeigt sich Gott von seinem Heiligtum aus; der Gott Israels, der verleiht dem Volke Macht und Stärke. Gepriesen sei Gott! Textbibel des Alten und Neuen Testaments, Emil Kautzsch, Karl Heinrich Weizäcker - 1899 Bible Hub |