De Bibl auf Bairisch 1O Trechtein, Got, Allröcher, wasst s Unrecht straaffst, erschein halt! 2Kimm, Richter von dyr Welt, zal s haim ien! 3Wie lang, Herr, derffend d Fräfler froolocken in dyr Signumft? 4Frech spröchend s und proznd mit n Unrecht. 5O Trechtein, dein Volk ztrettnd s; dein Uedl unterdruckend s. 6Und Witibn toettnd s, Waisn aau und Fremdling. 7"Dyr Trechtein seght s nit", mainend s; "dyr Jaaggenngot gspannt nix." 8Ja, sagtß aynmaal, kan diend ains so bloed sein?! 9Sollt öbby der kain Ghoer habn, wo d Oorn üns haat bschaffen, blind der sein, von dönn wo mir d Augn habnd? 10Und der, maintß, straaffet nit, wo d Haidn haltt in Zucht, der wo yn de Menschn Verstand gibt?! 11Dyr Herr kennt de Gedänken; er waiß, däß daa nix dran ist. 12Guet geet s dönn, o Trechtein, wost du züchtigst, yn dönn wost deinn Wög zaigst. 13Dönn leerst: "Hab non Geduld; dyr Fräfler mueß ee bald eyn d Gruebn ein!" 14Dyr Herr verstoesst sein Volk nit und laasst niemaals sein Örb hint. 15Denn Recht mueß Recht bleibn; dös kimmt wider! De Frummen schnaufend auf. 16Doch wer hilfft mir gögn d Wärg? Wer haltt für mi gögn d Schaecher önn Kopf hin? 17Haet i kain Hilf in n Trechtein, wär bald i eyn dyr Gruebn drinn. 18Schoon gmain i, däß s dyrhingeet, daa, Herr, gstützt mi. 19War non so grooß mein Kummer, gyrköckst mi, warst ayn Troost mir. 20Verderbte Richter habnd bei dir kain Müg nit. Yn dene giltt s Gsötz gar nix. 21Önn Grechtn wollnd s vernichtn. Zo n Tood verurtlnd s Menschn, wo kain Schuld habnd. 22Doch dyr Trechtein ist mein Burg, mein Got ayn sichrer Föls. 23Er gaat ien ien Misstaat vergelttn. Aus tilgt yr s, weil s so schlecht seind, dyr Trechtein, ünser Herrgot. |