De Bibl auf Bairisch 1Für n Stenger: Mit Saittnspil. Ayn Weisheitslied von n Dafetn: [2] Vernimm s, o Herrgot, wenn i zo dir bett; stöll nit taaub di, wenn i di um öbbs anfleeh! 2Kümmert di ietz um mi; dös wär mein Bitt! I schleich umher, waiß niemer ein non aus. 3Und s Gschrai von de Feindd macht mi verruckt. Und angst werd myr, weil mi dyr Fräfler pfrengt; haat nix Guets eyn n Sin, steet daa voller Grimm. 4Und mir pumpert s Hertz, segh mein lössts Stünderl schlagn. 5I kan grad non zitern, und mir bibnt dyr Leib. 6Mein, wär i ayn Taub halt, flug eyn d Freiheit i! 7Weit fluh i dann furt, blib gern in dyr Oed. 8Mein, daa wär i glei wögg aus dönn Wöterloch! 9Herr, far gscheid drein; verwirr ien d Spraach! Was ist in dyr Stat wie Gwalt denn grad?! 10Tag und Nacht schleicht dyr Feind aussn umydum. Innen drinn gschieght grad Unrecht; so ayn Kreuz! 11Weit faelt s in dyr Stat drinn, so ayn Sauerei! Nix wie gmäncklt und pfrengt werd, wost aau schaust. 12Mi packt nit dyr Feind; ja, dös gäng ja non! Nit ayn Örbfeind ist s; mein, dann tauchet i unter halt. 13Nän, vil schlimmer, s bist du; mein Naachbyr ist s, 14mein Freund; bin mit ien diend zo n Templ zogn! 15Gee, hol s diend dyr Teufl, abhin mit ien eyn d Höll! Nän, nix Bössers haat dös Gschmaiß nit verdient. 16Aber i bett: "Herrgot, laasst mi diend nit höngen?!" 17Durchhinaus klag i iem, und er lost auf mi. 18Er bringt mir ayn Hilf, schützt mein Löbn vor dene, wo myr Übl wollnd, und wärnd s non so vil. 19O Herrgot, du lost und haust ys zamm, du, wost schoon seit eebig als Künig troonst. Denn die keernd nit um, habnd kain Gotsfarcht nit; 20packend an seine Frummen, schönddnd gar seinn Bund. 21Nix wie Boess eyn n Sin haat yr haimlich drinn, wenn yr sibnseider zeerst dyrher aau rödt. Vornet schmaunlt yr non; hintn zuckt yr s Schwert. 22Aber du, Herrgot, stürtzt ys eyn d tieffste Höll. Non blüet ien Löbn; daa geend s schoon zgrund. Nän, i sötz daa lieber ganz auf di! 23Wennst aynn Kummer haast, gee zo n Herrn dyrmit! Der dyrhaltt di, laasst Grechte diend nie in n Stich. |