De Bibl auf Bairisch 1Bue, gib Obacht auf dö Weisheit, mech dyr non aynn guetn Raat göbn! 2Dann waisst selber, wiest vernümftig löbn kanst und dös aau vermittln. 3Fluckenn rödnd dyrher wie Hönig; glatter wie ayn Öl de Zung habnd s. 4Drafter aber seind s wie Wermuet; gfaerlich ist s wie scharffe Schwerter. 5Iener Wög ist ien schoon zaichnet; gradwögs müessnd die eyn d Höll abhin. 6Dö kennt s niemer, däß s dyrnöbnsteet. Öbby zug s aau di mit einhin! 7Also, meine Sün, ietz lustertß; weichtß kain Waunz nit von dönn Wög ab! 8Fang dyr mit de Sölchern nix an; mach aynn weitn Bogn um d Haustür! 9Sünst vertuest de böstn Jaarer, ja, verfallst yn n Raach von n Haiml! 10Aau dein gantzer Bsiz kan draufgeen. Wasst dyrarechtt haast, kriegnd Andre. 11Und auf d Lösst kanst klagn und jaemern, wenn dein gantzer Leib dyrhinsiecht. 12Dann bekennst: "Mein, haet i aufpässt! So guet haetnd s die mit mir gmaint ghaat. 13Haet i glustert auf d Erzieher und auf d Leerer bösser aufpässt! 14Ietz bin i dyr Allerörmer. Und vor allsand Leut - dös aau non!" 15Bösser schöpf aus deiner Schargruebn; trink dyrhaim von n aignen Brunnen! 16Sollt dein Quelln denn hinauslaauffen, über d Straass und unter d Leut ein? 17Nän, aau dö sollt dir yllain ghoern. Daa braucht aau kain Fremder suzln! 18Gsögnt sei dir dein aigner Brunnen; bleib bei irer, wie schoon früehers! 19Ist s n nit ayn däntschigs Gämpserl? Wie in n Raush sei, wenn s di halsnt! Ja, von irer laaß di antoerln! 20Zwö sollt di ayn Fremde anweign; zwö dyrtappetst ys voll Blangen? 21Nän, nit s Gringste kimmt yn n Herrn aus; er seght allssand und von alle. 22D Sünder fangend si diend selber. Höngt yr drinn, entrinnt yr niemer. 23Zuchtloos löbt yr, und dran stirbt yr. Zo n Verderbn werd iem sein Narret. |