De Bibl auf Bairisch 1Zwai Jaar drauf hiet dyr Färg aynn Traaum: Er stuendd an n Nil.
2Aus n Nil stignd sibn gstälttige, punckete Küe ausher und gwaidnend eyn n Augras drinn.
3Naach iem stignd sibn anderne Küe von n Nil ausher; sö warnd schieh und spizlochet. Sö gstöllnd si nöbn de eerstn Küe bei n Nilgstad hin;
4und de grobn, magern Küe fraassnd de gschlächtn und angfuetertn zamm. Aft wurd dyr Färg wach.
5Er schlief aber wider ein und gatraeumt non aynmaal: An aynn ainzignen Halm wuexnd sibn Ehern, prall und schoen.
6Naach ien wuexnd sibn verbüttlte, von n verdern Wind ausdörrte Ehern.
7De kümmerlichnen verschlangend de sibn prallen Ehern. Dyr Färg gwacht auf; es war ayn Traaum.
8Eyn dyr Frueh gieng iem dös naachhin; er gschickt Leut aus und ließ allsand Waarsagn und Weisn von Güptn zammrueffen. Dyr Färg gverzölt ien seine Traeum; aber es war niemdd dyrbei, wo s iem deuttn künnen haet. 9Daa gsait dyr Trucksaess zo n Färgn: "Mein, heint mueß i auf dös zruggkemmen, was i daamaals angstöllt haan: 10Wie dyr Färg ob seine Diener änddig war, ließ yr mi bei n Leibwachgöbl in sein Haus einspörrn, und önn Hofpfister aau. 11Daa hietnd mir Zween in dyr nömlichnen Nacht ayn Ieds aynn Traaum, der wo für ünser Löbn ayn Bedeuttung habn wurdd. 12Mit üns war dort aau ayn junger Heber dyrbei, ayn Bsaess von n Leibwachgöbl. Mir gverzölnd iem ünserne Traeum, und er glögt s üns aus. Yn aynn Iedn gaab yr de richtige Deuttung. 13Gnaun yso, wie yr s üns kundtaan hiet, gschaagh s aau: Mi gsötzt myn wider ein, dyr Ander wurd aufghöngt." 14Daa gschickt dyr Färg Leut und ließ önn Joseff rueffen. Mir gholt n schnell aus n Gföngniss, gschert iem d Haar, glögt iem ayn anders Gwand an und brang n zo n Färgn. 15Dyr Färg gsait zo n Joseff: "I haan öbbs traeumt, aber niemdd waiß ayn Deuttung. Von dir haan i aber ghoert, du brauchetst aynn Traaum grad hoern, und schoon känntst n bschainen." 16Dyr Joseff gantwortt yn n Färgn: "Nit i, sundern dyr Herrgot gaat yn n Färgn ayn guete Antwort göbn." 17Daa gsait dyr Färg zo n Joseff: "Also, in meinn Traaum stuendd i an n Nilgstad. 18Aus n Wasser stignd sibn wolgnörte, stattliche Küe ausher und gwaidnd in n Augras. 19Naach ien stignd sibn anderne Küe aufher, elenddige, dürre Krämpnen. Non nie haan i z Güptn so gräusliche Küe gseghn. 20De magern und schiehn Küe fraassnd de sibn eerstn, faistn, auf. 21Sö verschwanddnd in ienern Bauch, aber mir haet nixn kennt, däß s drinn wärnd; sö gschaugnd gnaun so elenddig aus wie zeerst. Aft gwach i auf. 22Weiters saah i non bei n Traeumen, däß aus aynn ainzignen Halm sibn volle, schoene Ehern sprossnd. 23Naach ien wuexnd sibn taaube, verbüttlte, von n verdern Wind ausdärrte Ehern. 24De kümmerlichnen Ehern verschlangend de sibn schoenen. I haan dös yn de Waarsagn dargstöllt, aber kainer waiß öbbs dyrmit anzfangen." 25Drauf gsait dyr Joseff zo n Färgn: "Bei n Färgn seinn Traaum geet s allweil um dös Selbe. Dyr Herrgot sait yn n Färgn an, was yr vorhaat: 26De sibn gschlächtn Küe seind sibn Jaar und de sibn schoenen Ehern aau. Es ist ain und dyr selbe Traaum. 27De sibn magern und schiehn Küe, wo dyrnaach aufherkaamend, seind sibn Jaar, und de sibn laeren, von n Oosterwind austrückltn Ehern seind sibn Jaar Hungersnoot. 28Dös haan i gmaint, wie i zo n Färgn gsait haan: 'Dyr Herrgot ließ önn Färgn seghn, was yr eyn n Sin haat.': 29Sibn Jaar kemmend, daa wo z Güptn ayn groosser Überfluß herrscht. 30Drafter aber gaand sibn Jaar Hungersnoot aufherzieghn; daa gaat dyr gantze Überfluß vergössn sein, und dyr Hunger zört s Land aus. 31Dann gspannt myn nix meer von n Überfluß in n Land wögn dönn Hunger dyrnaach, denn der werd wirklich arg. 32Däß aber dyr Färg glei zwaimaal traeumt haat, bedeutt, däß dyr Herrgot föst entschlossn ist und dö Sach bald ausfüert. 33Ietz brauchet dyr Färg halt aynn kluegn, weisn Mann, dönn wo yr über Güptn sötzt. 34Dyr Färg müg s yso machen: Er kännt Vögt über s Land sötzn und Güptn in dyr guetn Zeit mit aynn Fümftl besteuern. 35D Vögt sollnd önn Bachtraid von de kemmetn guetn Jaar zammsammln und in Städl lagern und bewachen, däß dyr Färg drüber verfüegn kan. 36Der Traid dient aft als Hinterhuet für de sibn Hungerjaar, wo über Güptn kemmen gaand. Aft geet s Land nit an Hunger zgrund." 37Für n Färgn und d Höfling ghoert si dös recht verständdlich an. 38Dyr Färg gsait zo ien: "Werdn myr kainn finddn als wie dönn, in dönn was dyr Geist Gottes wont?" 39Aft gsait dyr Färg zo n Joseff: "Weil dyr dyr Herrgot dös allss z wissn gmacht haat, geit s niemdd, der wo so klueg und weis wär wie du. 40Du sollst mein Haus unter deiner habn, und naach deinn Wort sollt si mein gantzs Volk richtn. Grad um önn Troon will i hoeher sein wie du." 41Dyr Färg gsait weiter zo n Joseff: "Also, i stöll di ietz über dös gantze Güptn." 42Dyr Färg taat önn Siglring von seiner Hand abher und gstöckt n yn n Joseff eyn d Hand anhin. Er gaklaidt n mit härberne Gwänder ein und glögt iem ayn golderne Kötn um önn Hals umher. 43Aft ließ yr n eyn seinn zwaittn Wagn aufsteign. Vor seiner rief myn aus: "D Achtung!" Yso gstöllt yr n über dös gantze Güptn. 44Dyr Färg gsait zo n Joseff: "I bin dyr Färg, aber aane di sollt niemdd sein Hand older seinn Fueß regn in n gantzn Güptn." 45Dyr Färg verlih yn n Joseff dönn Nam Zäfnet-Pänech und gaab iem d Äsinätt, de Tochter von n Pottiferenn, yn n Priester von On, als Weib. Yso wurd dyr Joseff dyr Herr über Güptn. 46Dyr Joseff war dreissge alt, wie yr vor n Färgn, yn n Künig von Güptn, stuendd. Ietz gieng dyr Joseff eyn s Land aushin und troch durch dös gantze Güptn. 47S Land glifert in de sibn Überflußjaar aynn überreichn Fand. 48Dyr Joseff ließ in dene sibn Jaar mit n Überfluß önn Broottraid z Güptn sammln und in de Stötn lagern. Önn Traid von dyr gantzn Gard ließ yr dort zammfassn. 49Yso gspeichert dyr Joseff närrisch vil Traid auf, wie Sand an n Mör, hinst däß myn mit n Mössn aufhoern gmueß, weil myn s ainfach niemer dyrmössn kunnt. 50Ain Jaar, ee däß d Hungersnoot kaam, wurdnd yn n Joseff zween Sün geborn. D Äsinätt, de Tochter von n Pottiferenn, yn n Oner Priester, gebar s iem. 51Dyr Joseff gnennt dönn eerstn Mantz - Vergössn -, denn er gsait: "Dyr Herrgot haat mi mein gantze Sorg und mein gantzs Vaterhaus vergössn laassn." 52Dönn zwaittn gnennt yr Effreim - Fruchtbringer -, denn er gsait: "Dyr Herrgot haat mi fruchtbar werdn laassn in n Land von meinn Elend." 53De sibn faistn Jaar z Güptn giengend umhin; 54und de sibn hungrignen giengend an, wie s dyr Joseff vorausgsait hiet. Ayn Hungersnoot braach über allsand Lönder einher; z Güptn aber gaab s ayn Broot. 55Wie dös gantze Güptn hungrig war, schrir s Volk zo n Färgn um ayn Broot. Dyr Färg aber gsait yn de Güptn: "Geetß halt zo n Joseff! Tuetß, was yr enk sait." 56Wie d Hungersnoot über s gantze Land kemmen war, gmacht dyr Joseff allsand Städl auf und gverkaaufft yn de Güptn aynn Traid. Aber dyr Hunger z Güptn wurd allweil örger. 57Aau von waiß grad woher kaamend s auf Güptn, um bei n Joseff aynn Traid z kaauffen, weil dyr Hunger auf dyr Erdn überall allweil strängleter wurd. |