De Bibl auf Bairisch 1I will dyrmit auf +dös aushin: So lang dyr Örbnem unmündig ist, unterscheidt yr si in n Grund nit von aynn Bsaessn, und wenn iem hundertmaal dyr gantze Bsiz ghoert.
2Er steet ja unter Vormundschaft, und sein Örb ist gspärrt hinst eyn dönn Austag, wo sein Vater föstgsötzt haat.
3Yso warnd aau mir, so lang myr unmündig warnd, gfangen von aynn Sötzlwerch.
4Wie aber de Zeit erfüllt war, gschickt dyr Herrgot seinn Sun. Aus aynn Weib ist yr geborn, und einhin unter s Gsötz,
5auf däß yr die freikaaufft, wo unter n Gsötz steend, und dyrmit däß mir als Gotteskinder angnummen werdnd.
6Weilß aber seine Kinder seitß, gschickt üns dyr Herrgot yn seinn Sun seinn Geist eyn s Hertz; und der ruefft in üns: "Päppy, Vatter!"
7Drum bist aau kain Bsaess meer, sundern Kind. Bist aber ietz sein Kind, haat di dyr Herrgot aau zo n Örbn gmacht. 8Ainst, wieß önn Herrgot non nit gakenntß, wartß Bsaessn von so kainze Götzn. 9Wie aber künntß n ös ietz, daa woß n kennenglernt habtß, older bösser gsait, er enk, wider zo sele windignen Sötzlwercher zruggkeern und neus ienerne Bsaessn werdn? 10Warum achttß n so öngstlich auf bestimmte Täg und Maanet, Feirtyg, Jaar? 11I fircht schier, i haan mi um enk umysunst abhingstrablt. 12Brüeder, bitt gar schoen, werdtß wie i, denn aau i bin wordn wie ös! Ös habtß myr nie öbbs taan. 13Ös wisstß, däß i krank und schwach war, wie i enk dös eerste Maal d Froobotschaft gverkündig. 14Und war mein Zuestand für enk aau ayn Versuechung, mi z verachtn older gar abzscheuhen, naamtß mi diener wie aynn Engl Gottes auf, ja, wie önn Iesenn Kristn selbn. 15Mein, so begeistert wartß; aber ietzet? I kan s bezeugn von enk: Wär dös gangen, haettß enk d Augn ausgrissn, däßß is mir göbtß. 16Bin i ietz also enker Feind wordn, grad weil i enk d Waaret vürhalt? 17Yn dene Leut ien Eifer um enk ist nit lautter. Sö wollnd enk bloessig von mir wöggreissn, däßß enk aft für +iener Sach recht einsötztß. 18Es wär halt recht, wenntß enk für ünser guete Sach nit grad dann einsötzetß, so lang i non bei enk bin, 19bei enk, meine Kinder, die was i neus in Wee'n und Angst gebir, hinst däß dyr Krist in enk sein Gstaltt annimmt. 20Mein, wenn i halt grad bei enk sein kännt und richtig mit enk rödn! Nän, mit enk waiß i auf s Naehste +niemer weiter. 21Ös, woß so scharf drauf seitß, enk yn n Mosenngsötz zo n Unterwerffen, habtß n ös nit ghoert, was daa drinn +steet? 22In dyr Schrift haisst s, däß dyr Abryham zween Sün hiet, ainn von dyr Bsaessinn und ainn von dyr Freien. 23Dyr Sun von dyr Bsaessinn wurd halt ganz gwon zeugt, dyr Sun von dyr Freien dyrgögn grund dyr Verhaissung. 24Daa stöckt aau öbbs dyrhinter: Die Weiberleut bedeuttnd de zween Bünd. Dyr aine Bund stammt von n Berg Sinei und bringt Bsaessn vürher. "Hägär" ist 25ja ayn anders Wort für n Berg Sinei z Arbn. Und irer entspricht dös heutige Ruslham, was mit seine Kinder in dyr Knechtschaft löbt. 26S himmlische Ruslham dyrgögn ist frei, und dös ist ünser Mueter. 27Es steet ja in dyr Schrift: "Freu di, du Unfruchtbare, wost nie geborn haast, brich in Jubl aus und juchetz, du, wost nie in Wee'n laagst! Denn männig Kinder haat de Ainsame, meerer wie dö, wo mit irn Man beinand ist." 28Ös aber, Brüeder, seitß wie dyr Eisack durch d Verhaissung Gotteskinder. 29Yso wie aber daamaals dyr uretig zeugte Sun dönn andern gverfolgt, der wo kraft n Geist zeugt war, netty yso laaufft s ietz aau. 30Aber was sait d Schrift dyrzue?: "Verstoeß de Bsaessinn zamt irn Sun! Denn nit der von dyr Bsaessinn sollt dyr Örbnem sein, sundern der, wo von dyr Freien ist." 31Draus folgt also, meine Brüeder, däß myr niemer Kinder von dyr Bsaessinn seind, sundern von dyr Freien. |