De Bibl auf Bairisch 1Ös Gäletn, faelt s n bei enk +so weit? Wer haat n enk dös grad eingschmätzt? Dyr Iesen Krist ist enk doch so deuttlich verkünddt wordn, däßß n weilete höngen seghtß an n Kreuz!
2Dös Aine grad will i von enk wissn: Habtß önn Heilignen Geist empfangen, weilß ys Gsötz einghaltn habtß older weilß an de Guetmaer glaaubt habtß?
3Seitß n +so unverständdlich? Eyn n Anfang habtß auf n Geist vertraut, und ietz mechetß enk mit aigner Kraft eyn s Zil fröttn?!
4Habtß n umysünst so groosse Gaabn empfangen? Sollt dös wirklich umysünst gwösn sein?
5Zwö gaeb enk dyr Herrgot naacherd önn Geist und wirket Wunder ünter enk? Weilß ys Gsötz befolgtß older weilß zo n Glaaubn an d Froobotschaft kemmen seitß? 6Von n Abryham haisst s: "Er gaglaaubt an n Herrgot; der spraach n dösswögn loos." 7Daa dran dyrkenntß, däß bloossig die, wo glaaubnd, Kinder von n Abryham seind. 8Und weil d Schrift enpfor schoon gwaiß, däß dyr Herrgot aau d Haidn zwögns n Glaaubn loosspricht, haat s yn n Abryham glei schoon verkündigt: "Durch di sollnd allsand Völker gsögnt werdn." 9Also werdnd allsand gsögnt, wo glaaubnd, wie halt dyr Glaauber Abryham. 10Alle aber, wo mainend, s Gsötz zo n Haltn wär s schoon, fallnd unter n Fluech, weil s in dyr Schrift haisst: "Verfluecht ist ieder, wo nit allssand haltt, was in n Gsötzbuech gschribn steet." 11Däß durch s Gsötz niemdd von n Herrgot freigsprochen werd, ist offensichtlich, weil "der s Löbn haat, wo von n Herrgot grund seinn Glaaubn freigsprochen werd". 12S Gsötz aber haat nix mit n Glaaubn zo n Tuenn, sundern mit dyr Uebung, weil s haisst: "Der, wo s Gsötz erfüllt, haat s Löbn." 13Dyr Heiland haat üns von n Gsötz seinn Fluech erloest, indem yr statt üns zo n Verfluechtn wordn ist, weil s ja in dyr Schrift haisst: "Verfluecht ist, wer an n Holz höngt." 14Dyr Iesen Krist haat üns freikaaufft, dyrmit durch iem aau yn de Haidn dyr Abryhamssögn ztail werd und däß mir dyrmit grund n Glaaubn önn verhaissnen Geist empfangend. 15Brüeder, i vergleich s ietz aynmaal mit öbbs aus n gwonen Löbn: Wenn ayn Handgmahl, was ja grad Menschnwerch ist, eerst aynmaal giltt, kan s niemdd meer unkröftn older öndern. 16Dyr Herrgot spraach d Verhaissungen yn n Abryham und seinn Naachkemmen zue. Es haisst nit "seine", sundern es geet um ainn; und zwaar ist dös dyr Heiland. 17I will auf dös aushin: Dyr Herrgot schloß aynn Bund mit n Abryham, und der galt und giltt. Dönn schmeisst aau s Gsötz nit um, dös was vierhundertdreissg Jaar spaeter kaam. 18Wenn yn n Herrgot sein Verhaissung von n Gsötz abhönget, dann wär s ja kain Verhaissung niemer. Dyr Herrgot +haat aber yn n Abryham zwögns dyr +Verhaissung Gnaad erwisn. 19Zwö geit s n naacherd s Gsötz? Mein, zwögns de Sünddn wurd s halt dyrzuegfüegt, hinst dyr sel Naachkemm kaem, wo mit dyr Verhaissung gmaint war. S Gsötz wurd durch Engln erlaassn und durch aynn Mittler bekanntgöbn. 20Aynn Mittler braucht myn aber nit, daa wo ee grad ainer handdt; und es geit ja grad ainn Got. 21Höbt also s Gsötz d Verhaissungen auf? Schoon gar nit aau! Wär ayn Gsötz göbn, wo de Kraft haet, löbndig z machen, dann kaem d Freispraach +waarlich aus dyr Gsötzeinhaltung. 22Nän, aber naach dyr Schrift ist allssand gfangen von dyr Sündd; also erfüllt si d Verhaissung für de Glaauber bloossig durch n Glaaubn an n Iesenn Kristn. 23Ee wenn dyr Glaaubn kaam, warn myr in n Gsötz wie in aynn Körker, hinst däß halt de Glaaubnszeit anbraech. 24Yso war s Gsötz halt ünser Zuchtmaister, hinst däß dyr Krist kaam, auf däß myr durch n Glaaubn loosgsprochen werdnd. 25Ietz aber, wo dyr Glaaubn ja kemmen ist, steen myr niemer unter derer Zucht von n Gsötz. 26Ös seitß allsand durch n Glaaubn an n Iesenn Kristn Kinder Gottes. 27Denn ös alle, woß auf n Kristn taaufft seitß, habtß enk mit n Kristn eingwänddt. 28Es geit niemer Judn older Haidn, Bsaessn older Freie, Mannenleut und Weiberleut, denn ös allsand seitß in n Iesenn Kristn ains. 29Und wenntß gan n Kristn ghoertß, seitß aau Abryhamer und Örbn kraft dyr Verhaissung. |