Textbibel 1899 1Von David. Streite, Jahwe, mit denen, die wider mich streiten; kämpfe mit denen, die wider mich kämpfen. 2Ergreife Schild und Tartsche und erhebe dich als Hilfe für mich. 3Ziehe die Lanze heraus und sperre den Weg entgegen meinen Verfolgern; sprich zu meiner Seele: Ich bin deine Hilfe! 4Beschämt und zu Schanden müssen werden, die mir nach dem Leben trachten, zurückweichen und enttäuscht werden, die mein Unglück sinnen. 5Sie müssen wie Spreu vor dem Winde werden, indem sie der Engel Jahwes umstößt. 6Ihr Weg müsse finster und schlüpfrig sein, während sie der Engel Jahwes verfolgt. 7Denn ohne Ursache haben sie mir heimlich ihr Netz gelegt, ohne Ursache mir eine Grube gegraben. 8Möge ihn unversehens Verderben überfallen, und sein Netz, das er heimlich gelegt, ihn fangen: ins Verderben stürze er hinein! 9Aber meine Seele wird über Jahwe frohlocken, sich über seine Hilfe freun! 10Alle meine Gebeine werden sprechen: "Jahwe, wer ist wie du? der den Elenden errettet von dem, der ihm zu stark ist, und den Elenden und Armen von dem, der ihn beraubt." 11Es treten frevelhafte Zeugen auf; wovon ich nichts weiß, danach fragen sie mich. 12Sie vergelten mir Böses für Gutes, Kinderlosigkeit ward mir zu teil. 13Ich aber bekleidete mich, als sie krank waren, mit einem Trauergewand, kasteite mich mit Fasten, und mein Gebet kehrte zurück in meinen Busen. 14Wie um einen Freund, einen Bruder von mir ging ich trauernd einher, war gebeugt wie einer, der um seine Mutter trauert. 15Aber bei meinem Falle freuen sie sich und rotten sich wider mich zusammen. Es rotten sich Fremde wider mich zusammen und die ich nicht kenne; sie lästern ohne Aufhören. 16Sie höhnen mich, spotten und spotten, indem sie gegen mich mit den Zähnen knirschen. 17O Herr, wie lange willst du zusehen? Erquicke meine Seele und befreie sie von ihrem Gebrüll, von den jungen Löwen meine Verlassene. 18Ich will dich preisen in großer Versammlung, unter zahlreichem Volke dich rühmen. 19Laß sich nicht freuen über mich, die mich grundlos befeinden, noch mit dem Auge blinzeln, die mich ohne Ursache hassen. 20Denn sie reden nicht, was zum Frieden dient, und wider die Stillen im Land ersinnen sie trügerische Worte. 21Sie rissen ihr Maul weit auf wider mich, riefen: "Ha, ha! Wir haben's mit eigenem Auge gesehen!" 22Du hast's gesehen, Jahwe; schweige nicht! Herr, sei nicht fern von mir! 23Wache auf, ja erwache, mir Recht zu schaffen, mein Gott und Herr, meine Sache zu führen! 24Schaffe mir Recht nach deiner Gerechtigkeit, Jahwe, mein Gott, und laß sie sich nicht über mich freuen! 25Laß sie nicht in ihrem Herzen sprechen: Ha, unsere Mordlust! Laß sie nicht sprechen: Wir haben ihn zu Grunde gerichtet! 26Laß sie insgesamt beschämt und enttäuscht werden, die sich über mein Unglück freuen, in Scham und Schande sich hüllen, die wider mich groß thun. 27Laß jubeln und sich freuen, die Gerechtigkeit für mich wollen; laß sie allezeit sprechen: Groß ist Jahwe, der das Heil seines Knechtes will! 28Und meine Zunge soll deine Gerechtigkeit preisen, alle Zeit deinen Ruhm. Textbibel des Alten und Neuen Testaments, Emil Kautzsch, Karl Heinrich Weizäcker - 1899 Bible Hub |