4.Mose 32
Textbibel 1899
1Es hatten aber die Rubeniten und die Gaditen einen großen Viehstand, einen sehr starken. Als sie nun den Bezirk Jaeser und den Bezirk Gilead besichtigten, fanden sie, daß die Gegend zur Viehzucht geeignet sei. 2Da gingen die Gaditen und die Rubeniten hin und sprachen zu Mose und zu Eleasar, dem Priester, und zu den Vorständen der Gemeinde also: 3Ataroth, Dibon, Jaeser, Nimra, Hesbon, Eleale, Sebam, Nebo und Beon, - 4der Bezirk, den Jahwe von der Gemeinde Israel hat bezwingen lassen, - ist wohlgeeignet zur Viehzucht, und wir, deine Knechte, haben starken Viehstand. 5Und sie sprachen: Wenn wir Gnade bei dir gefunden haben, so möge doch dieser Bezirk deinen Knechten als erblicher Besitz verliehen werden; führe uns nicht über den Jordan!

6Mose antwortete den Gaditen und Rubeniten: Wie? eure Brüder sollen in den Kampf ziehen, und ihr wollt hier bleiben? 7Warum wollt ihr doch euren Brüdern den Mut benehmen, in das Land hinüberzuziehen, das ihnen Jahwe verliehen hat? 8Gerade so haben eure Väter gehandelt, als ich sie von Kades Barnea aussandte, das Land zu besichtigen. 9Als sie aber bis zum Thal Eskol gelangt waren und das Land besichtigt hatten, benahmen sie den Israeliten den Mut, so daß sie nicht in das Land wollten, das ihnen Jahwe verliehen hatte. 10Jenes Tags geriet Jahwe in Zorn und that den Schwur: 11Die Männer, die aus Ägypten gezogen sind, von zwanzig Jahren an und darüber, sollen das Land nicht zu sehen bekommen, das ich Abraham, Isaak und Jakob zugeschworen habe. Denn Sie haben mir nicht vollen Gehorsam bewiesen, 12ausgenommen Kaleb, der Sohn Jephunnes, der Kenisiter, und Josua, der Sohn Nuns; denn sie haben Jahwe vollen Gehorsam bewiesen. 13Und Jahwe wurde zornig über Israel und er ließ sie hin und her ziehen in der Steppe vierzig Jahre lang, bis das ganze Geschlecht ausgestorben war, das sich gegen Jahwe versündigt hatte. 14Und nun seid ihr aufgetreten an Stelle eurer Väter, eine Brut von Sündern, um den heftigen Zorn Jahwes über Israel noch zu steigern. 15Wenn ihr euch von ihm abwendet, so wird er es noch länger in der Steppe lassen, und ihr werdet so dieses ganze Volk ins Verderben stürzen!

16Und sie traten zu ihm heran und sprachen: Wir wollen hier Schafhürden für unsere Herden errichten und Städte für unsere kleinen Kinder. 17Wir selbst aber wollen kampfgerüstet an der Spitze der Israeliten einherziehen, bis wir sie in ihre Wohnsitze gebracht haben; unsere kleinen Kinder aber sollen wegen der Bewohner des Landes in den festen Städten bleiben. 18Wir wollen nicht eher zu unseren Häusern zurückkehren, als bis sämtliche Israeliten zu ihrem Erbbesitze gelangt sind. 19Denn wir werden so ja nicht zusammen mit ihnen drüben über dem Jordan Erbbesitz erhalten, sondern uns ist die Gegend östlich vom Jordan als Erbbesitz zugefallen.

20Mose sprach zu ihnen: Wenn ihr das thun wollt, daß ihr euch im Angesichte Jahwes zum Kampfe rüstet, 21und daß alle die unter euch, welche gerüstet sind, im Angesichte Jahwes den Jordan überschreiten, bis er seine Feinde vor sich ausgetrieben hat, 22und ihr erst dann umkehrt, wenn das Land von Jahwe bezwungen ist, so sollt ihr eurer Verpflichtung gegenüber Jahwe und gegenüber Israel ledig sein, und dieses Land soll euch nach dem Willen Jahwes als Erbbesitz zufallen. 23Wenn ihr aber nicht so handelt, so versündigt ihr euch damit gegen Jahwe und sollt erfahren, was euch infolge eurer Versündigung betreffen wird. 24Baut euch Städte für eure kleinen Kinder und Hürden für eure Schafe und thut, wie ihr gesagt habt.

25Da erwiderten die Gaditen und Rubeniten Mose Folgendes: Deine Knechte werden thun, wie du, o Herr, befiehlst. 26Unsere kleinen Kinder, unsere Weiber, unser Vieh und unsere sämtlichen Lasttiere sollen hier bleiben in den Städten Gileads. 27Wir aber, deine Knechte, wollen im Angesichte Jahwes, so viele von uns kriegsgerüstet sind, hinüber in den Kampf ziehen, wie du, o Herr, gesagt hast.

28Da gab Mose Eleasar, dem Priester, und Josua, dem Sohne Nuns, und den Stammhäuptern der Israeliten ihrethalben Anweisung. 29Und Mose sprach zu ihnen: Wenn die Gaditen und Rubeniten, so viele ihrer gerüstet sind, mit euch im Angesichte Jahwes über den Jordan hinüber in den Kampf ziehen, und das Land von euch bezwungen sein wird, so gebt ihnen das Land Gilead zum Erbbesitz. 30Ziehen sie aber nicht kampfgerüstet mit euch hinüber, so sollen sie unter euch in Kanaan ansässig werden. 31Da antworteten die Gaditen und Rubeniten also: Wie Jahwe in Bezug auf uns, deine Knechte, geredet hat, so wollen wir thun. 32Wir wollen kampfgerüstet im Angesichte Jahwes hinüberziehen nach Kanaan, damit uns unser Erbbesitz jenseits des Jordans verbleibe.

33Da verlieh ihnen Mose - den Gaditen, den Rubeniten und dem halben Stamme Mansses, des Sohnes Josephs, - das Königreich Sihons, des Königs der Amoriter, und das Königreich Ogs, des Königs von Basan, das Land und die Städte darin samt den zugehörigen Bezirken, die Städte im Lande ringsum. 34Da bauten die Gaditen wieder auf: Dibon, Ataroth, Aroer, 35Aterot, Sophan, Jaeser, Jogbeha, 36Beth Nimra und Beth Haran - feste Städte und Schafhürden. 37Die Rubeniten aber bauten wieder auf: Hesbon, Eleale, Kirjathaim, 38Nebo, Baal Meon (mit verändertem Namen zu sprechen!) und Sibma; und sie gaben den Städten, die sie wieder aufgebaut hatten, Namen. 39Die Söhne Machirs aber, des Sohnes Manasses, zogen nach Gilead und eroberten es und vertrieben die Amoriter, die darin waren. 40Und Mose verlieh Machir, dem Sohne Manasses, Gilead, und er ließ sich darin nieder. 41Jair aber, der Sohn Machirs, zog hin, eroberte ihre Zeltdörfer und nannte sie Zeltdörfer Jairs. 42Und Nobah zog hin, eroberte Kenath samt den zugehörigen Ortschaften und benannte es nach seinem Namen Nobah.

Textbibel des Alten und Neuen Testaments, Emil Kautzsch, Karl Heinrich Weizäcker - 1899

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