Textbibel 1899 1Saulus aber hatte Gefallen an seiner Ermordung. An diesem Tage aber erhob sich eine große Verfolgung über die Gemeinde in Jerusalem. Da zerstreuten sich alle in die Landschaften von Judäa und Samaria, mit Ausnahme der Apostel.
2Den Stephanus aber bestatteten fromme Männer, und erhoben eine große Totenklage über ihn.
3Saul aber verwüstete die Gemeinde, er drang in die Häuser ein, schleppte Männer und Frauen fort, und lieferte sie ab ins Gefängnis. 4Die Zerstreuten nun zogen herum mit der frohen Botschaft des Wortes. 5Philippus aber kam hinab in die Stadt Samariens und verkündete ihnen den Christus 6Die Massen aber neigten sich dem, was Philippus sagte, einmütig zu, wie sie es hörten, und zugleich die Zeichen sahen, die er that. 7Denn von vielen, die unreine Geister hatten, giengen dieselben aus mit lautem Geschrei; viele Gichtbrüchige aber und Lahme wurden geheilt. 8Es war aber große Freude in jener Stadt. 9Es befand sich aber zuvor schon ein Mann mit Namen Simon in der Stadt, welcher Zauberei trieb und das Volk von Samaria verführte, indem er angab, er sei ein großes Wesen. 10Dem hieng alles an, klein und groß, und sie sagten: der ist die Kraft Gottes, die man die große heißt. 11Sie hingen aber an ihm, weil er sie lange Zeit mit seinen Zaubereien verführt hatte. 12Wie sie nun aber dem Philippus Glauben schenkten, der ihnen die frohe Botschaft vom Reiche Gottes brachte und vom Namen Jesus Christus, ließen sie sich taufen, Männer und Frauen. 13Simon aber ward ebenfalls gläubig, ließ sich taufen, und hielt sich zu Philippus, und staunte, da er die Zeichen und großen Wunder sah, die da geschahen. 14Da aber die Apostel in Jerusalem hörten, daß Samaria das Wort Gottes angenommen, schickten sie zu ihnen Petrus und Johannes. 15Die zogen hinab und beteten für sie, daß sie den heiligen Geist empfiengen. 16Denn er war noch auf keinen von ihnen gefallen, sie waren nur getauft auf den Namen des Herrn Jesus. 17Da legten sie ihnen die Hände auf, und sie empfiengen den heiligen Geist. 18Als aber Simon sahe, daß durch die Handauflegung der Apostel der Geist verliehen werde, brachte er ihnen Geld 19und sagte: verleihet mir auch diese Macht, daß, wem ich die Hände auflege, der den heiligen Geist bekomme. 20Petrus aber sagte zu ihm: dein Silber möge samt dir verderben, weil du gemeint hast, die Gabe Gottes durch Geld zu kaufen. 21Du hast keinen Theil noch Los an diesem Worte; denn dein Herz ist nicht richtig vor Gott. 22So thue nun Buße von dieser deiner Bosheit, und bete zum Herrn, ob dir möge der Anschlag deines Herzens vergeben werden. 23Denn in Galle der Bosheit und Bande der Ungerechtigkeit sehe ich dich gegeben. 24Simon aber antwortete und sprach: betet ihr für mich zum Herrn, daß nichts über mich komme von dem, was ihr gesagt. 25Nachdem sie nun das Wort des Herrn bezeugt und geredet hatten, kehrten sie zurück nach Jerusalem; und sie verkündeten noch vielen Flecken der Samariter die frohe Botschaft. 26Ein Engel des Herrn aber sprach zu Philippus: stehe auf und ziehe hin gegen Mittag auf dem Weg, der von Jersualem hinuntergeht nach Gaza, der ist einsam. 27Und er stand auf und zog hin. Und siehe, ein Aethiopier, ein Eunuche und Großer der Aethiopischen Königin Kandake, der über ihren gesamten Schatz gesetzt war, war gekommen anzubeten in Jerusalem, 28und saß nun auf dem Rückweg in seinem Wagen, und las den Propheten Jesaias. 29Der Geist aber sprach zu Philippus: gehe hinzu und schließe dich diesem Wagen an. 30Wie aber Philippus hinlief, hörte er ihn im Propheten Jesaias lesen, und sagte: verstehst du denn, was du liest? 31Er aber sagte: wie sollte ich, wenn mich niemand anleitet? und er bat den Philippus, aufzusteigen und sich zu ihm zu setzen. 32Der Abschnitt der Schrift aber, den er las, war der: wie ein Schaf ward er zur Schlachtbank geführt, und wie ein Lamm vor seinen Scherer lautlos: so öffnet er seinen Mund nicht. 33Durch die Erniedrigung ward sein Gericht aufgehoben; wer mag sein Geschlecht beschreiben? denn weggenommen von der Erde wird sein Leben. 34Der Eunuche aber wendete sich an Philippus und sagte: ich bitte dich, von wem sagt dies der Prophet? von sich selbst oder von einem anderen? 35Philippus aber that seinen Mund auf, und ausgehend von dieser Schrift verkündete er ihm die frohe Botschaft von Jesus. 36Wie sie aber des Weges dahinzogen, kamen sie an ein Wasser, und der Eunuche sagt: siehe hier ist Wasser; was hindert mich, mich taufen zu lassen? 37Philippus aber sagte zu ihm: wenn du von ganzem Herzen glaubst, ist es gestattet. Er aber antwortete: ich glaube, daß Jesus Christus der Sohn Gottes ist. 38Und er ließ den Wagen halten, und sie stiegen beide ab zum Wasser, Philippus und der Eunuche, und er taufte ihn. 39Als sie aber vom Wasser heraufgestiegen waren, entführte der Geist des Herrn den Philippus, und der Eunuche sah ihn nicht mehr. So zog er denn seines Weges dahin in Freude. 40Philippus aber fand sich ein in Azotus, und zog herum und verkündete die frohe Botschaft allen Städten, bis er nach Cäsarea kam. Textbibel des Alten und Neuen Testaments, Emil Kautzsch, Karl Heinrich Weizäcker - 1899 Bible Hub |