De Bibl auf Bairisch 1Draufhin gwenddt si dyr Iesen an s Volk und seine Jünger
2und gsait: "D Eewärt und Mauchn habnd d Orthabung, s Mosenngsötz weiterzgöbn.
3Tuetß also allss, was s enk leernd, aber nemtß is nit als Vorbild her! Die tuend y selbn nit, was s sagnd; die rödnd y grad.
4Sö binddnd schwaere Lastn zamm und wuchtnd s yn de Leut aufhin, rüernd aber selbn bei n Tragn kainn Finger.
5Allss tuend s grad dyrzue, däß s d Leut aau seghnd: Ienerne Bettbänddln künnend gar nit brait +gnueg sein und de Quastnen nit lang gnueg.
6Bei aynn iedn Föstmaal wollnd s de böstn Plätz, und in dyr Samnung druckend sö si ganz vürhin.
7Und auf de Gassnen und Plätz laassnd sö si gern grüessn und mit 'Maister' anrödn.
8Ös aber solltß enk nit Maister nennen laassn, denn dös ist grad ainer; ös allsand aber seitß Brüeder.
9Aau solltß niemdd auf Erdn enkern Vatern nennen, denn grad ainer ist enker Vater, nömlich der in n Himml.
10Aau Leerer solltß enk nit nennen laassn, denn grad ainer ist enker Leerer, dyr Heiland.
11Dyr Groesste von enk mueß pfrait sein, yn n Andern z dienen.
12Denn wer si selbn erhoeht, der werd ernidrigt; und wer si selbn ernidrigt, werd erhoeht. 13Wee enk Eewärt und Mauchn, enk scheinheilignen Kunddn! Ös verbautß yn de Menschn s Himmlreich. Selbn kemmtß nit einhin; und die wo einhinmechetnd, halttß aau non ab dyrvon. 140 15Wee enk Eewärt und Mauchn, enk Leixer! Ös zieghtß waiß grad wo eyn d Welt aushin, däßß aau grad ainn bekeertß; und wenntß so weit seitß, naacherd machtß n doplt so reiff für d Höll, als wieß ös selbn seitß. 16Wee enk Füerer, woß selbn nit wisstß, wo hint und vorn ist! Ös künddtß: Wenn öbber bei n Templ schwört, naacherd binddt dös nit; schwört aber öbber bei n Gold von n Templ, dann +giltt s aau. 17Wie myn grad so bloed sein kan?! Was ist n wol wichtiger, s Gold older dyr Templ, der was ja s Gold eerst heilig +macht? 18Older ös sagtß: Wenn ainer bei n Altter schwört, bedeutt dös nix; wer aber bei n Opfer auf n Altter schwört, der ist dran bunddn. 19Nän, ainfach taeumisch! Was ist n wichtiger, s Opfer older dyr Altter, der was ja s Opfer überhaaupt eerst heiligt? 20Wer bei n Altter schwört, der schwört bei iem und alln, was draufligt. 21Und wer bei n Templ schwört, der schwört dyrmit aau bei dönn, der wo drinn wont. 22Und wer bei n Himml schwört, der schwört bei n Troon Gottes und bei dönn, der wo drauf sitzt. 23Wee enk Eewärt und Mauchn, enk Leixer! Ös göbtß önn Zehet von dyr Mintzn, yn n Dillnkräuttl und Kümich und laasstß dös Wichtigste in n Gsötz ausser Obacht: Rechtschaffnheit, Barmhertzigkeit und Treu. Dös ghoert taan und dös Ander dösswögn nit laassn. 24Füerer seitß, wo selbn blind seind. Ös seihtß Muggenn ausher und verschlünddtß dyrfür Kemmln. 25Wee enk Eewärt und Mauchn, enk scheinheilignen Kunddn! Auswendig halttß de Böcher und Schüssln sauber, einwendig aber seind s voller Ruechischkeit und Unmaaß. 26Du blinder Mauch! Mach önn Böcher zeerst einwendig sauber, naacherd ist yr auswendig +aau rain! 27Wee enk Eewärt und Mauchn, enk Leixer! Ös seitß wie de Gräber: Auswendig seind s schoen gweisst, drinn aber seind s voller Bainer und dyrfäultn Unflaat. 28Yso kemmtß aau ös yn de Leut recht frumm vür; einwendig aber seitß voller Leixung und Unachtung für s Gsötz. 29Wee enk Eewärt und Mauchn, enk Himmltrager, enk scheinheilignen! Ös errichttß yn de Weissagn Grabmaeler und schmücktß de Denkmaeler von de Frummen. 30Dyrbei bilddtß enk ein: 'Wenn mir in dyr Zeit von ünserne Vätter glöbt haetnd, haetn myr üns nit mit n Mord an de Weissagn schuldig gmacht.' 31Dyrmit bstaetltß ja selbn, däßß ös d Sün von de Weissagnmörder seitß. 32Tuetß non musper weiter; füertß dös Werch von enkerne Vätter z End! 33Ös Schlangennbruet, ös mistige! Wie, maintß n, kaemtß yn dyr höllischn Verdammniss aus? 34Also pässtß gnaun auf: I schick enk Weissagn, Weise und Eekundige; ös aber gaatß ain von ien umbringen, ja, sogar kreuzignen, und anderne in enkerne Samnungen gaisln und von ainn Ort eyn s ander verfolgn. 35Yso gaat über enk all dös unschuldige Bluet kemmen, wo auf Erdn vergossn wordn ist, von dönn von n grechtn Abl hinst eyn dös von n Zächeriesn Berychiesnsun, dönn wasß in n Vorhof zwischn Templ und Altter dyrmorddt habtß. 36Dös derfftß myr glaaubn: De gantze Straaff kimmt über die Leut, wo heut löbnd. 37Nän, Ruslham; du toettst d Weissagn und verstainigst de Botn, wo zo dir gschickt seind! Wie oft haet i deine Kinder um mi gschart, wie ayn Henn ire Hüenl unter d Flügl einhinpäcklt; aber mit enk war nix zo n Machen. 38Drum kan enker Haus ietz schaun, wo s bleibt. 39Und i sag enk dös: Von ietz an gaatß mi niemer seghn, hinst däßß ruefftß: 'Globt sei, der wo in n Nam von n Trechtein kimmt!' |