De Bibl auf Bairisch 1"Richttß nit, nit däßß +ös grichtt werdtß!
2Denn yso wieß +ös richttß, yso werdtß aau selbn grichtt. Und naach dönn Maaß, woß mösstß dyrmit und zuetailtß, werd aau enk öbbs zuegmössn.
3Zwö seghst n dö Schipff in n Aug von deinn Bruedern, dönn Traaum in deinn aignen aber gspannst nity?
4Wie kanst n gan deinn Bruedern sagn: 'Gee, laaß dyr decht dö Schipff von n Aug ausherzieghn!'; dyrweil haast aber selbn aynn gantzn Traaum drinn?
5Du Himmltrager, du scheinheiliger! Ziegh dyr selbn zeerst aynmaal dönn Balchen von n Aug ausher; naacherd kanst allweil non schaun, öbst dönn Schifern von deinn Bruedern dönn seinn ausherbringst. 6Göbtß dös Gweihte nit yn de Hundd; die sprängend enk grad an und zrissnd enk +dyrmit! Schmeisstß d Fishperln nit eyn n Saunuesh einhin; die trettetnd s grad zamm! 7Bittß, dann werd enk aau öbbs göbn; suechtß, acht finddtß aau öbbs; und klopftß an, naacherd werd enk aufgmacht! 8Denn wer bitt, der kriegt aau öbbs; wer suecht, der finddt öbbs; und wer anklopft, dönn werd aufgmacht. 9Older ist ainer ünter enk, wo yn seinn Buebn aynn Stain gaeb, wenn yr um 10ayn Stückl Broot bitt, older ayn Schlang, wenn yr aynn Fish mechet? 11Wenntß ietz schoon ös Zueggn yn enkerne Kinder grad öbbs Guets göbtß, wie vil meerer gibt dann enker Vater in n Himml dene öbbs Guets, die wo n bittnd drum?! 12Allss, wasß von de Andern erwarttß, dös tuetß aau ien! Auf dös laaufft s gantze Gsötz und d Weissagn aushin. 13Geetß fein durch dös +enge Toor! Dös Toor, wo eyn s Verderbn füert, ist freilich weit, und dyr Wög zuehin schoen brait; und vil +geend n aau. 14Aber dös Toor, wo gan n Löbn füert, ist eng, und dyr Wög daa hin schmalh; und finddn tuend n grad weenig. 15Hüettß enk vor de falschn Weissagn! Sö kemmend zo enk in n Schaafspölz; dyrweil seind s reissete Wölf. 16Ös kenntß is an de Frücht schoon. Kan myn n von de Dern Weintraubn older umbb de Distln Feign brocken? 17Ayn ieder guete Baaum haat aau ayn guets Obst, ayn angfäulter aber grad 18ayn Huzlwar. Dös kan aau gar nit andert sein. 19Ayn ieder Baau, wo grad so Früchterln tragt, werd umghaut und verbrennt. 20Also, schautß, was dran ist an ien; naacherd wisstß is! 21Nit ayn Ieder, wo mit 'Herr! Herr!' dyrherkimmt, kimmt dösswögn schoon eyn s Himmlreich, sundern grad der, wo önn Willn von meinn Vatern in n Himml erfüllt. 22Vil gaand zo mir sagn, wenn s so weit ist: 'Herr, Herr, habn myr n nit in deinn Nam gweissagt, mit deinn Namen Aixn austribn und durch deinn Nam männig Wunder taan?' 23Dann gaa ien i antwortn: 'Wer wärtß n ös überhaaupt? Verzieghtß enk, ös Gsötzloosn!' 24Wer die Worter von mir hoert und dyrnaach löbt, ist wie ayn verständdlicher Man, wo sein Haus auf aynn Fölsn gabaut. 25Wie s aft gschütt wie nonmaal was und d Fluet dyrherrann, dyr Sturm gatobt und s Haus gscheid herbeutlt wurd, daa fiel s nit zamm, weil s halt auf n Fölsn stuendd. 26Wer aber meine Worter hoert und nit dyrnaach geet, ist wie ayn Narr, der wo sein Haus auf n Sand gabaut. 27Wie s ietz gscheid gabritscht und allss güsst war, und dyr Wind um s Haus umherpfif und anhingnägglt, daa gstürtzt s ein und war hin." 28Wie dyr Iesen ausprödigt hiet, kunntnd si d Leut grad non wundern ob seiner Leer, 29denn er gleert ien wie ainer, wo d Vollmacht dyrzue haat, und nit wie ienerne Eewärt. |