De Bibl auf Bairisch 1"Zieghtß ja nit mit enkerner Frümmigkeit ayn Schau ab; sünst künntß önn Loon umbb enkern Vatern in n Himml vergössn! 2Wennst beispilsmaessig Almuesn gibst, höng s also nit eyn de groosse Gloggn anhin, wie s die scheinheilignen Kunddn in de Samnungen und auf de Gassnen tuend, dyrmit s bei de Leut guet daasteend. Dös sag i enk nömlich +glei: Die habnd ienern Loon schoon kriegt. 3Wennst also öbbs spenddst, sollt dein Winsterne nit wissn, was dein Zesme tuet. 4Balst öbbs Guets tuest, braucht s niemdd wissn. Dein Vater, der was aau dös Verborgne seght, gaat s dyr schoon vergeltn. 5Wenntß bettß, machtß is nit wie d Leixer! Die stöllnd si zo n Bettn brötlbrait eyn d Samnungen einhin older waiß grad wo auf de Gassn, däß s aau von de Leut gseghn werdnd. Dös kan i enk +glei sagn: Die habnd ienern Loon schoon empfangen. 6Nän, du wennst bettst, gee eyn deinn Kammer, spärr zue, und dann bett gan deinn Vatern, dös wasst nit seghst. Und dein Vater, der was aau dös Verborgne seght, gaat s dyr vergeltn. 7Wenntß bettß, solltß nit brächtn wie d Haidn, die was mainend, es kaem grad an, wenn s recht vil deflnd. 8Machtß is dene nicht naach, denn enker Vater waiß, wasß brauchtß, non ee däßß n um öbbs bittß. 9Also bettß yso: 'Vater ünser, wost in n Himml bist, gheiligt ghoert dein Nam. 10Dein Reich sollt kemmen. Dein Willn sollt gscheghn, wie in n Himml, yso aau auf Erdn. 11Ünser töglichs Broot gib üns heint. 12Und vergib üns ünser Schuld, wie aau mir vergöbnd yn ünserne Schuldiger. 13Und nit verlaitt üns in Anweigung, sundern erloes üns von n Übl.' 14Denn wenntß ös yn de Andern ienerne Fael vergöbtß, naacherd vergibt enker himmlischer Vater aau enk. 15Vergöbtß ös aber yn de Andern nit, naacherd vergibt enk enker himmlischer Vater enkerne Fael aau nit. 16Wenntß fasttß, schautß nit so trüebsinnig drein wie d Leixer! Die laassnd syr de Päppn abhinhöngen, däß s aau ayn Ieds gspannt, däß s fastnd. Aber dös Ain wisstß: Die habnd iener Beloonung schoon kriegt. 17Du aber pflög dyr d Haar und wash dyr s Gsicht, wennst fastst, 18däß s d Leut nit gspannend, wennstß fastst, sundern grad dein Vater, der was aau dös Verborgne seght. Der gaat s dyr nömlich aft vergeltn. 19Horttß nit Schätz auf dyr Erdn herunt, daa wo s d Schabn und dyr Rost frössnd, older wo ain einbröchend und die stelnd, 20sundern sammltß enk Schätz eyn n Himml obn, daa wo wöder ayn Schabn non dyr Rost older ayn Einbröcher drüberkimmt. 21Denn wo dein Schaz ist, daa ist aau dein Hertz. 22S Aug sollt yn deinn Leib s Liecht sein. Wenn mit n Aug allss pässt, dann ist aau dein gantzer Leib erhellt. 23Haat s aber was mit deinn Aug, dann werd s finster mit deinn Leib. Ietz wenn schoon d Luzern in dir finster ist, kanst dyr vürstölln, wie dunkl däß s in dir drinn ausschaut! 24Niemdd kan yn zween Herrn auf ainmaal dienen. Daa kan yr allweil grad dönn ainn gern mögn und dönn andern dick habn und für dönn ainn allss tuen und für dönn andern nix übrig habn. Yn n Herrgot +und yn n Meiml künntß +nit dienen. 25Von Noetn sag i enk: Tuetß enk nit zwögns enkern Löbn abhin, wasß össn older trinken older anzieghn solltß. Ist n s Löbn nit wichtiger wie d Narung und dyr Leib wichtiger wie s Gwand? 26Schautß enk diend d Vögl an: Sö saend nixn, ärnend nixn und fexnend nix in Städl ein. Enker himmlischer Vater dyrnört s. Seitß n nit ös vil meerer werd wie die? 27Wer von enk kännt mit seiner gantzn Sorg sein Löbn aau grad ayn Stünderl verlöngern? 28Und was ränttß enk denn wögn yn n Gwand abhin? Nemtß enk diend an de Lilgnen ayn Beispil, was wild waxnd: Kaine arechtt und spinnt von ien. 29Aber i sag enk, nit aynmaal dyr Salman mit seiner gantzn Pracht war yso gwänddt wie aine von ien. 30Wenn aber dyr Herrgot schoon s Ankraut so beerig eingwänddt, was heut non waxt und morgn schoon verbrennt werd, naacherd werd yr si diend um enk non vil meerer kümmern, ös Feickn! 31Also ränttß enk nit und denktß nit allweil grad dran, wasß gan n Össn, Trinken und Anlögn habtß. 32D Haidn habnd ja nix Anders eyn n Kopf. Enker himmlischer Vater waiß s schoon, däßß dös allss brauchtß. 33Enk aber mueß s zvürderst um sein Reich und seinn Willn geen; naacherd gibt yr enk dös Ander ee allss dyrzue. 34Tuetß enk also nit abhin, was morgn ist, denn daa geit s non Sorgn gnueg. Ayn ieder Tag haat +selbn schoon gnueg Hartsal." |