De Bibl auf Bairisch 1Wie dyr Iesen die hauffen Leut saah, stig yr auf aynn Berg aufhin. Er gsitzt si nider, und seine Jünger gscharnd si um iem umher.
2Und er fieng s Prödignen an: 3"Saelig, wer vollet auf n Herrgot traut, denn ienen ghoert aft s Himmlreich. 4Saelig die, wo trauernd, denn sö werdnd aft troestt. 5Saelig de Mitsamen, denn ienen fallt d Erdn zue. 6Saelig, wer dürstt und hungert drum, was recht ist. Die gaand gsatt werdn. 7Saelig de Barmhertzignen; sö gaand selbn ayn Barmung finddn. 8Saelig die mit n rainen Hertzn; die gaand önn Herrgot schaun. 9Saelig der, wo Frid stiftt; der gaat Gotskind gnennt werdn. 10Saelig, wer verfolgt werd, weil yr s Rechte tuet. S +Himmlreich ghoert yn aynn Sölchern. 11Saelig seitß ös, wenntß zwögns meiner durchgaechtt, verfolgt und waiß grad wie verleumt werdtß. 12Freutß enk drüber und jubltß, denn in n Himml gaat s enk wol gloont werdn. Yso wurdnd ja vor enk d Weissagn +aau schoon verfolgt. 13Ös seitß ys Salz für d Erdn. Wenn ayn Salz ietz ledschet werd, wie kännt myn s n naacherd wider saltzig machen? Dös kanst vergössn. Dös werd aushingschmissn und von de Leut zammtrett. 14Ös seitß aau s Liecht für d Welt. Ayn Stat, wo auf aynn Berg leit, ist nit zo n Überseghn. 15Mir kenddt aau nit ayn Lampn an und stöllt s unter ayn Schäffl einhin, sundern mir tuet s eyn aynn Leuchter aufhin, däß s yn allsand in n Haus leuchtt. 16Yso sollt aau enker Liecht vor de Menschn leuchtn, dyrmit s enkerne guetn Wercher seghnd und enkern Vatern in n Himml preisnd. 17Maintß nit, i wär öbby kemmen, däß i s Gsötz und d Weissagn aufhub! Nän, nit zo n Aufhöbn bin i kemmen, sundern zo n Erfülln. 18Und dös Aine sag i enk: Eender vergeend non Himml und Erdn, als däß ayn I-Tüpferl von n Gsötz vergäng, vor dös allss erfüllt ist. 19Wer aau grad ains von de kläinstn Geboter aufhöbt und dös yn de Leut leert, der ist in n Himmlreich unt durchhin. Wer s aber haltt und dös aau weitergibt, der giltt was in n Himmlreich. 20Drum sag i enk dös: Wenn s bei enk mit dyr Grechtet nit weiter her ist wie bei de Eewärt und Mauchn, kemmtß aau nit eyn s +Himmlreich. 21Ös habtß ghoert, däß gan de Leut allweil schoon gsait wordn ist: 'Du sollst niemdd umbringen; wer aber dennert öbbern umbringt, sollt yn n Gricht verfalln sein.' 22I aber sag enk: Ayn Ieder, wo yn seinn Bruedern aau grad boes ist, sollt yn n Gricht verfalln. Und der, wo seinn Bruedern schimpft: 'Du Depp, du!', sollt vor n Hoohraat müessn. Wer aber gar zo iem sait: 'Du bloede Sau, du gotloose!', der ghoert eyn s Höllnfeuer abhin. 23Wennst dein Opfer gan n Altter bringst, und dir fallt netty ein, däß dein Brueder öbbs gögn di haat, 24naacherd laaß dein Gaab dyrweil lign und versüen di zeerst non mit deinn Bruedern; und dyrnaach eerst kimm und opfert dein Gaab! 25Schau, däßst di mit aynn Widersacher vergleichst, so langß non mitaynand eyn s Gricht unterwögs seitß! Sünst bringt yr di vor n Richter; und der übergibt di yn de Schörgn, däß s di eyn s Hefn schmeissnd. 26Dös sag i dyr nömlich: Daa kaemst sünst niemer ausher, hinst däßst önn lösstn Höller zalt haast. 27Ös habtß ghoert, däß s allweil gsait habnd: 'Du sollst d Ee nit bröchen.' 28I aber sag enk: Wer ayn Weiberleut aau grad bremsig anschaugt, haat haimlich schoon mit irer d Ee brochen. 29Wenn di dein zesms Aug strauchen laasst, naacherd reiß s aus und schmeiß s wögg! Lieber laauffst mit aynn Glid weeniger umaynand, als däßst als ayn Gantzer eyn d Höll abhingworffen werst. 30Und wenn di dein zesme Hand zo n Übl verlaitt, dann hau s ab und schmeiß s wögg! Lieber haast ain Glid weeniger, als däßst als ayn Gantzer eyn d Höll kimmst. 31Dann haat s aau allweil ghaissn: 'Wer sein Weib verstoesst, mueß s mit aynn Schaidbrief tuen.' 32I aber sag enk: Wer sein Weib verstoesst, aane däß s d Ee brochen haet, der treibt s ja eerst eyn n Eebruch einhin. Und wer ayn Verstoessne heirett, begeet gleichfalls Eebruch. 33Ös wisstß y, däß s allweil schoon ghaissn haat: 'Du sollst kainn Mainaid schwörn.' und 'Wasst bei n Trechtein gschworn haast, sollst aau haltn.' 34I aber sag enk: Schwörtß überhaaupt nit, wöder bei n Himml, denn der ist yn n Herrgot sein Troon, 35non bei dyr Erdn, denn dö ist ys Schäml für seine Füess, non bei Ruslham, denn dös ist d Stat von iem, dönn groossn Künig. 36Aau bei deinn Haaupt sollst nit schwörn, denn du kanst kain ainzigs Haar weiß older schwarz machen. 37Wenntß 'ja' sagtß, mueß dös glangen, und ayn Nän mueß gnueg sein; allss Anderne haat önn Teufl gseghn. 38Ös habtß y ghoert, däß s allweil gsait habnd: 'Aug um Aug und Zand um Zand'. 39I aber sag enk: Laasstß is enk non gfalln, wenn enk öbber öbbs antuet; und wenn dyr ainer zesm ayn Wädschn gibt, naacherd laaß dyr winster aau non einhinhaun. 40Und wenn di ainer vor s Gricht schlaipfen will, däß yr di um dein Pfaid bringt, naacherd laaß iem önn Mantl aau non. 41Und wenn di öbber zwingen will, däßst iem öbbs ain Meiln weit tragst, naachert trag s iem non zwo. 42Wer di um öbbs bitt, yn dönn gib s; und wer syr öbbs z leihen nemen will, dönn weis nit ab. 43Ös habtß ghoert, däß s allweil ghaissn haat: 'Du sollst deinn Naahstn liebn und deinn Feind hassn.' 44I aber sag enk: Habtß aau enkerne Feindd lieb, und bettß für die, wo enk verfolgnd, 45dyrmit däßß Kinder von enkern Vatern eyn n Himml obn werdn künntß. Denn er laasst sein Sunn aufgeen über Boese und Bräfe, und rögnen laasst yr über Grechte und Fräfler. 46Fallß nömlich grad die liebtß, wo aau enk gernhabnd, was für aynn Loon erwartetß n dyrfür? Tuend n dös nit aau de Zollner? 47Und wenntß grad enkerne Brüeder freunddlich grüesstß, was tuetß n naacherd gar Bsunders? Tuend n dös nit aau d Haidn? 48Kurz und guet, ös solltß vollkemmen sein, wie s aau enker himmlischer Vater ist." |