De Bibl auf Bairisch 1Ayn Weisheitslied von n Äsäf: Got, zwö haast üns verstoessn; zwö zürnst yn deiner Schaafherdd? 2Ietz denk doch an dein Menig, wost lang her haast erworbn! Dös Volk haast dir als Aign kaaufft, önn Zien gwölt als dein Lostat. 3Ietz kümmert um dö Oed di; eebig lang ist s schoon verwüestt! Dyr Feind haat d Lostat zammghaut; 4was mainst, wie die gaplerrnd daadl?! Ien Götznglump gstöllnd s einhin. Dyrmit gsagnd s: "Mair seind mir!" 5Wie ainer mit dyr Hack schlagt, wenn drausst eyn n Wald er arechtt, 6yso zschluegnd s all dös Schnizwerch mit n Beihl und dyr Hack. 7Dein Heiligtuem gverbrennend s. Nix gschoonend s, wo dein Nam wont. 8Sö ghausnd überall so. Kain Kappl kaam ien aus. 9Du offnbarst di niemer; kain Weissag tritt meer vürher. Von üns waiß kains, wie lang non de Zeit nit andert werd. 10Got, wie lang derffend s schmaehen, dyr Feind deinn Nam so löstern? 11Zwö kümmertst di um üns nit und haust aynmaal gscheid drein? 12Doch zamtdönn bist mein Künig von ee. Nur du bringst Röttung. 13Dein Macht haat d Mörfluet gspalttn, bei de Güptn ghoerig gwilddt. 14Zaign taatst ys dene Munster. Ayn Frössn warnd s für d Schäggl. 15Gäx liesst eyn Ort aynn Bach quelln, doch bseihen gsachst Morddsstroem. 16Ob Tag, ob Nacht, dein Aign seind s. Önn Maand und d Sunn haast aufghöngt. 17Dyr Uret ire Gsötzer, Summer, Winter seind dein Werch. 18Herr, denk dran, däß s di lösternd, dyr Feind, dö teuffe Undiet! 19Üns Taubn laaß nit yn n Habecht; üns Krumper laaß nit hint! 20Gee, bsinn di auf deinn Bund zrugg! Wo kännt myn n si non pöltzn? 21Enttäush önn Pfrengling nity! Di rüem, wer elend ist. 22Stee auf, o Got, pack an ietz! Sollnd s di non lönger schönddn? 23Dös gspannst diend, wie dein Feind plerrt; allweil örger werd ien Tobn. |