De Bibl auf Bairisch 1Für n Stenger: Ayn Salm von n Dafetn: Durch mi seghst durchhin. O Herr, du kennst mi. 2Ob sitz, ob stee i, dös waisst du aau allss. Was i mir zammdenk, list von dyr Weitn ab. 3Mag geen, mag rue'n i, daa kimmt dyr nix aus. Gleich, was i angee, schoon haast ys grostert. 4Non haan nix gsait i, kennst, Herr, was s sein gaat. 5Du haltst mi zinglt, haast mi umfangen. 6Dös allss z begreiffen, ist ainfach z hooh mir. 7Wo kännt i hingeen, vor deinn Geist fliehen, wohin entrinnen, däßst niemer daa bist? 8Gar nauf eyn n Himml? Nän, dort bist ee obn. Abhin zo de Tootn? Nän, daadl bist aau daa. 9Flieg i gan Oostn, eyn n ferrstn Wöstn, 10aau dort dyrwischst mi und nimmst mi Haaupps glei. 11Gäng i zuer Finster: "Känntst mi verstöcken?", gäng i zo n Tagsliecht: "Gee, magst nit Nacht werdn?!", 12für di wär d Finster so hell wie s Tagsliecht. Wie liechter Tag wär de dunklst Nacht dir. 13Du haast ja allss, was an mir ist, bschaffen, in meiner Mueter mi gwobn und zammgsötzt. 14I dank dyr, däßst mi so glästig gmacht haast. Dein Werch, i waiß s schoon, ist öbbs zo n Staunen. 15Wie i in n Dunkln, tief in dyr Mueter gar kunstvoll gformt wurd, warst voll dyrbei du. 16Schoon in dyr Mueter haast du mi bobachtt. Meinn Löbnswög hietst schoon in deinn Buech zaichnet. 17Wie müesam, Herrgot, kan s i begreiffen, was in dir vorgeet. Daa kimm i nit mit! 18Kan i dös auszöln? S wär meer, wie s Sand geit. Und haet i n zölt, wär i non bei dir nit. 19O Herrgot, toett decht die Fräfler allsand! Ös Mördergsindl, geetß zue, verzieghtß enk! 20So tuckisch spröchend s von dir und lösternd. 21Sag, soll i d Hasser von dir nit hassn und die nit abscheuhn, wo gögn di aufsteend? 22I hass s, was geet grad; aau meine Feindd seind s. 23Erforsch mi, Herrgot, schaug mir eyn s Hertz ein; ja, untersuech mi, mein haimlichs Denken! 24Schaug, nit däß öbby i von deinn Wög weich, und laitt mi zrugghin, daa wo i hinghoer! |