De Bibl auf Bairisch 1Dyr Jaaggen ghoert, däß yn n Läbän seine Sün yso umaynandgrödnd: "Dyr Jaaggen haat allss, was ünsern Vatern ghoert, zammkräult; auf Köstn von n Päpp haat yr si dermaaßn bereichert."
2Dyr Jaaggen gschaugt önn Läbän gnaun an: Nän, dyr Läbän gmag n lang niemer yso wie früehers.
3Daa gsait dyr Herr yn n Jaaggenn: "Keer zrugg eyn s Land von deine Anen und zo deine Leut! I bin mit dir."
4Dyr Jaaggen ließ d Rachl und d Lehy auf d Waid zo seiner Herdd rueffen
5und gsait zo ien: "I segh s an n Gsicht von enkern Vatern, däß yr niemer so guet an mit mir ist wie früehers. Aber dyr Got von meinn Vatern war mit mir.
6Ös wisstß is, däß i mit meiner gantzn Kraft enkern Vatern dient haan.
7Aber enker Vater haat mi ausgschmirbt und meinn Loon hindraet, wie yr s braucht haat. Der Herrgot freilich haat s nit zuelaassn, däß yr mi wirklich schödigt.
8Gsait yr, de Spreggletn sollebnd mein Loon sein, schmissnd allsand Vicher spregglete Junge, gsait yr aber, de Gstraiffetn sollebnd mein Loon sein, aft warffend allsand Gstraiffete.
9Dyr Herrgot haat enkern Vatern seinn Vihbestand entzogn und mir göbn.
10Dyrselbn, wie d Aaubn und Gäiss bockig warnd, gatraeumt myr öbbs: Straiffete, spregglete und tüpflete Böck sprangend d Weibln.
11Dyr Engl Gottes spraach in n Traaum zo mir: 'Du, Jaaggen!' I gantwort: 'Daa bin i.'
12Aft spraach yr: 'Ietz schaug hin: Allsand Böck, die wo d Aaubn und Gäiss springend, seind straiffet, spregglet older gflöcket. I haan nömlich allss gseghn, was dyr dyr Läbän antuet.
13I bin dyr Got von Bettl, daa wost dös Stainmaal gsalbt und di mir verlobt haast. Auf ietz, ziegh furt aus dönn Land daader und keer eyn dein Haimet zrugg!'"
14D Rachl und d Lehy gantwortnd iem: "Ja, ghoert üns non öbbs older sein myr non öbbs in ünsern Vaterhaus?
15Geltn myr iem nit als Fremde? Er haat üns ja z haissn verkaaufft und sogar ünser Geld aufbraucht.
16Der gantze Reichtuem, dönn wo dyr Herrgot ünsern Vatern wögggnummen haat, ghoert taatsöchlich üns und ünserne Sün. Also naacherd, tue, was dyr dyr Herrgot gsait haat." 17Daa gmacht si dyr Jaaggen auf, ghöbt seine Sün und Weiber auf de Kemmln aufhin 18und naam sein gantzs Vih mit furt und aau sünst allss, was yr z Zwendling dyrarechtt hiet, und gmacht si auf n Wög zo seinn Vatern Eisack auf Käning zrugg. 19Dyr Läbän war grad nit daa, weil yr bei n Schaafschern war; daa staal d Rachl de Götznbilddln von irn Vatern. 20Dyr Jaaggen hiet önn Ärmauer Läbän ausknifft und iem nix von seiner Flucht erfarn laassn. 21Mit seiner gantzn Hab gmacht yr si auf und dyrvon. Er güberzwercht önn Euffret und schlueg dönn Wög eyn s Gileter Gebirg zue ein. 22Eyn n drittn Tag gmeldt myn yn n Läbän, dyr Jaaggen sei auf und dyrvon. 23Daa naam dyr Läbän seine Brüeder mit und gjagt iem sibn Täg lang naachhin. Eyn n Gileter Gebirg obn war yr schoon ganz naahend hinbei bei iem. 24Dyr Herrgot aber erschin yn n Ärmauer Läbän bei dyr Nacht in n Traaum und spraach zo iem: "Hüett di dyrvor, yn n Jaaggenn aau grad ayn Bissleyn öbbs vorzwerffen!" 25Dyr Läbän gholt önn Jaaggenn ein, wie der grad eyn n Gebirg drinn de Zeltter aufgschlagn hiet. Daa schlueg aau dyr Läbän mit seine Brüeder in n Gileter Gebirg de Zeltter auf. 26Ietz gsait dyr Läbän zo n Jaaggenn: "Sag aynmaal, was haast n taan? Überlistt haast mi und meine Töchter wie ayn Kriegsbeuttn mitgnummen. 27Zwö haast myr n dös verhaimlicht, däßst wögg willst, und mi non überlistt aau und mir nixn gsait? I haet di gern pfüett mit aynn gscheidn Föst und Gsang und Pauckenn und Härpfenn. 28Aber du haast mi ja nit aynmaal meine Töchter und Eniggln zo n Abschaid bussn laassn. 29I haet schoon d Macht dyrzue, däß i enk öbbs antue, aber dyr Got von enkern Vatern haat myr göstern bei dyr Nacht gsait, i sollet mi hüettn, dir aau blooß ayn Bissleyn öbbs vürzschmeissn. 30Ietz bist also furtzogn, weilst Haimwee ghaat haast naach deinn Vaterhaus. Aber zwö, sag myr dös, haast meine Götter gstoln?" 31Dyr Jaaggen gerwidert yn n Läbän: "I farcht mi und hiet Angst, du känntst myr deine Töchter wöggnemen. 32Und zo de Götter sag i: Bei wemst die finddst, der sollt sein Löbn laassn. In dyr Gögnwart von ünserne Brüeder durchsuech allss, was i haan, und nimm dyr, was dein ist." Dyr Jaaggen gwaiß nix dyrvon, däß d Rachl de Götter gstoln hiet. 33Dyr Läbän gieng eyn n Jaaggenn sein Zeltt einhin, eyn dös von dyr Lehy und eyn dös von de zwo Dirnen, fandd aber nixn. Von dyr Lehy irn Zeltt aus gieng yr eyn dyr Rachl dös ire einhin. 34D Rachl hiet de Götznbilder eyn d Satltaschn von n Kemml einhinglögt und si draufgsitzt. Dyr Läbän gstöbert dös gantze Zeltt, fandd aber nixn. 35Daa gsait d Rachl zo iem: "Bi myr nit boes, mein Herr! I kan nit vor deiner aufsteen, weil i grad wider aynmaal mein Zeit haan." Er gsuecht non lönger, de Götznbilder aber fandd yr nity. 36Daa gaboosert dyr Jaaggen und fieng mit n Läbän s Streitn an: "Was haan i n ietz überhaaupt Unrechts taan older gar verbrochen, däßst myr naachherhötzst? 37Gfiltzt haast meine gantzn Sachenn; und, sag, was haast n gfunddn, was von deiner Hab herstammt? Lög s verder meine und deine Brüeder hin, und die sollnd zwischn üns richtn. 38Zwainzg Jaar bin i ietz schoon bei dir gwösn. Kain Aaub und Gaiß schmiß de gantze Zeit hin. I fraaß dyr aau nit de Böck von dyr Herdd wögg. 39Grissne Vicher brang i dyr gar nity, sundern gersötz s selbn. Du haetst ja ee von mir aynn Ersaz verlangt, wurst, ob s ietz bei n Tag older bei dyr Nacht abhanddn kemmen wärnd. 40Yso gieng s myr: Bei n Tag verröckst vor Hitz, bei dyr Nacht dyrfriest halbets, und schlaaffen kunnt i aau kaaum. 41Schoon zwainzg Jaar haan i in deinn Heiwisch dient, vierzöhen Jaar um deine zwo Töchter und söx Jaar um dein Vih. Aber du haast myr meinn Loon hindraet, wiest ys braucht haast. 42Wär nit dyr Got von meinn Vatern, dyr Got von n Abryham und yn n Eisack sein Gfarchtner, für mi eintrötn, aft haetst mi ietz mit laere Höndd furtgschickt. Aber dyr Herrgot haat mein Elend und dö Müe, wo i myr gmacht hiet, gseghn; und göstern bei dyr Nacht haat yr entschidn." 43Drauf fieng dyr Läbän an und gsait yn n Jaaggenn: "De Töchter seind meine Töchter, und d Sün seind meine Sün, und s Vih ist mein Vih, und allss, wasst seghst, ist mein. Wie kännt i yn meine Töchter older yn de Sün, wo s geborn habnd, öbbs tuen? 44Ietz gee weiter, schliess myr aynn Vertrag, i und du. Dyr Vertrag sollt Zeug sein zwischn mir und dir." 45Daa naam dyr Jaaggen aynn Stain und grichtt n als Maal auf. 46Dyr Jaaggen gsait zo seine Brüeder: "Tragtß Stäin zamm!" Daa gholnd s Stäin und gabaund aynn Hugl auf, und auf dönn drauf aassnd s aft. 47Dyr Läbän gnennt n Jegär-Sähydutty und dyr Jaaggen Gäled. 48"Der Stainhugl", gsait dyr Jaaggen, "sollt heint Zeug sein zwischn mir und dir." Drum gaab yr iem dönn Nam Gäled - Zeugnhugl - 49und Mizpä - Spehturm -, weil yr gsait: "Dyr Herr sei dyr Speher zwischn mir und dir, wenn myr vonaynand nix meer wissnd. 50Wennst allssgfaer meine Töchter schinddst older dir zo ien dyrzue non Köbsweiber nimmst, naacherd waisst, aau wenn s sünst niemdd seght, däß dyr Herrgot Zeug ist zwischn mir und dir." 51Weiters gsait dyr Läbän zo n Jaaggenn: "Daa, schaug dönn Stainhugl, dös Stainmaal, an, wo i zwischn mir und dir errichtt haan. 52Ayn Zeug sollt yr sein, dyr Stainhugl, und ayn Zeug sollt s sein, dös Maal. I gaa nie weiter wie daa her, um di anzfalln, und für di giltt dös Gleiche. 53Yn n Abryham und yn n Nähor sein Got sollnd Richter zwischn üns sein." Daa glaistt dyr Jaaggen aynn Aid bei n Gfarchttn von seinn Vatern Eisack. 54Aft gschlachtt dyr Jaaggen auf n Berg ayn Opfertier und lued d Leut bei sir zo n Össn ein. Sö liessnd syr s gsagt sein und gnächtignend auf dönn Berg obn. 55Zeitig eyn dyr Frueh stuendd dyr Läbän auf, gabusst seine Sün und Töchter und gsögnt s. Aft troch yr loos und gieng wider haim. |