De Bibl auf Bairisch 1Brüeder, i röd y diend mit Leut, dene wo eingöbn ist auf s Gsötz. Ös wisstß y, däß s Gsötz für ainn grad giltt, so lang yr löbt.
2Beispilsmaessig ist s Eeweib durch s Gsötz an irn Man bunddn, so lang yr halt löbt. Ist yr aber gstorbn, ist s naach n Gsötz aau wider lödig.
3Haat s also z Löbzeitn von irn Man aynn Kunddn, werd s als Eebröcherinn eingstuefft. Ist dyr Eeman aber hinzogn, ist s lödig naach n Gsötz; und es ist kain Eebruch, wenn s yn aynn andern Man de Sein werd. 4Meine Brüeder, gnaun yso seitß ös durch s Sterbn von n Heiland toot für s Gsötz, yso däßß yn aynn Andern ghoertß, yn dönn, wo aus n Tood dyrwöckt ist, auf däß dyr Herrgot aau von üns öbbs haat. 5Denn wie myr non yn n Fleish verfalln warnd, schlueg dyr Sünddngeist, der was durch s Gsötz eerst richtig angrüglt wurd, yso auf ünserne Glider durch, däß grad dyr Tood öbbs von üns hiet. 6Ietz aber sein myr lödig umbb n Gsötz, daa wo myr non dran bunddn warnd, und gstorbn dyrfür. Ietz dien myr auf ayn neue Weis, und zwaar yn n Geist, niemer wie früehers yn de Buechstabn. 7Haisst ietz dös, däß s Gsötz öbbs Schlechts ist? Schoon gar nit aau! Allerdings bin i durch s Gsötz eerst richtig draufkemmen, was Sündd ist. I haet y von n Gluster nix gwisst, wenn nit s Gsötz gsait haet: "Di sollt nit glustn." 8D Sündd wurd durch s Gebot eerst richtig aufgrüglt. Eerst durch dös gakrieg i aynn richtignen Gluster; aane s Gsötz wär yr myr öbby gar nit kemmen. 9Wie s non kain Gsötz gaab, glöb i; wie s aber aufkaam, fieng d Sündd zo n Löbn an; 10i dyrgögn starb. Ausschaun taat s yso, däß mir s Gebot önn Tood brang, wo s myr doch aigntlich s Löbn verleihen solln haet. 11Denn d Sündd ergrif dö Müg, wo irer s Gebot gaab, däß s mi täuscht und durch s Gebot um s Löbn bringt. 12Nän, s Gsötz +ist schoon heilig, und de Geboter drinn seind heilig, recht und guet. 13Ist dann leicht, was guet ist, mir gan n Tood wordn? Überhaaupt nit! Sundern d Sündd haat mir önn Tood gwirkt, und zwaar durch öbbs Guets, dyrmit dös waare Wösn von dyr Sündd eyn s Liecht kimmt und durch s Gebot erscheint, wie farchtig däß dö ist. 14Mir wissnd diend, däß s Gsötz von n Geist bestimmt ist; i dyrgögn bin fleishlich, also yn dyr Sündd verkaaufft. 15I begreif y selbn nit, was i tue, denn was i will, dös tue i +nit, und netty was i hass, dös tue i. 16Wenn i aber tue, was i nit will, dyrkann i aau dyrmit, däß s Gsötz öbbs Guets ist. 17Dann aber bin dös niemer i, wo s tuet, sundern d Sündd in mir. 18I waiß y, däß in mir, verdorbn, wie i halt bin, nix Guets wont. Wolln taet i wol, aber däß i s Guete dann aau tue, bring i nit hin. 19Denn i tue öbn +nit dös Guete, wo i will, sundern s Übl, aau wenn i gar nit mech. 20Wenn i aber tue, was i nit will, naacherd bin s aau niemer +i, sundern d Sündd, was in mir wont. 21I stoeß also auf dö Urtaat, däß in mir dös Boese ist, obwol i dös Guete tuen will. 22Tief in meinn Wösn findd i s Gsötz von n Herrgot wunderbar; 23aber in meinn Kerper findd i ayn anders Gsötz anglögt, dös wo mit selbign von meinn Geist in n Streit ligt. Es haltt mi gfangen in dönn Sünddngsötz, von dönn wo i befalln bin. 24I bin schoon nix z neidn aau! Wer röttigt mi n grad aus dönn Toodsleib? 25Yn n Herrgot Dank! Er tuet dös durch n Iesenn Kristn, ünsern Herrn. - Yso schaut s also mit mir aus: Mit meinn Geist dien i yn n Gsötz von n Herrgot, löbn aber tue i naach n Sünddngsötz. |