De Bibl auf Bairisch 1Gan n Iesenn warnd Mauchn und aine Eewärt aus Ruslham kemmen.
2Sö saahend, däß ain von seine Kebn mit unraine, also ungwaschne, Höndd aassnd.
3D Mauchn össnd nömlich wie allsand Judn nur, wenn sö syr vorher mit ayner Handvoll Wasser d Höndd gwaschn habnd, wie s halt d Überliferung vorschreibt.
4Aau wenn s von n Markt kemmend, geet s nit aane Waschn vor n Össn. Non reihennweis anderne Bräuch haltnd s, beispilsmaessig, däß s de Böcher, Krüeg und Kössln abspüelnd.
5D Mauchn und Eewärt gfraagnd n also: "Zwö haltnd si n deine Jünger nit an d Überliferung, sundern össnd mit unraine Höndd?" 6Er gantwortt ien: "Dyr Weissag Ieseien hiet schoon Recht dyrmit, was yr über enk Leixer gsait: 'Dös Volk eert mi mit de Lippn, aber in n Grund haat s mit mir nix eyn n Sin. 7Iener gantze Vereerung für mi kanst vergössn. Was die leernd, seind Satzungen von Menschn.' 8Ös laasstß yn n Herrgot sein Gsötz hint und halttß enk an Menschnbräuch." 9Und weiter gsait dyr Iesen: "Ös wisstß schoon, wieß is machen müesstß, däßß yn n Herrgot sein Gsötz durch enkerne Bräuch ersötztß. 10Beispilsmaessig haat dyr Mosen gsait: 'Eer deinn Vatern und dein Mueter!' und 'Wer yn seine Ölttern fluecht, der ghoert hingrichtt.' 11Ös aber leertß, es wär dyrlaaubt, däß ainer zo seinn Päpp older seiner Mämm sait: 'Was i dir als Austrag schuldig wär, dyrschain i zo n Opfer!', 12und schoon brauchet der für seinn Vatern und sein Mueter nix meer tuen! 13Yso stürtß ös mit enkerne Bräuch s Wort Gottes auf d Seitt, wieß is grad brauchtß. Aber dös ist nit dyr ainzige Fall; daa kännt i vil nennen." 14Dann rief yr d Menig wider zueher und gaprödigt: "Lostß myr allsand zue und schaugtß, däßß dös begreifftß: 15Nix, was von aussn eyn n Menschn einhinkimmt, macht n unrain, sundern grad 16dös, was von iem ausherkimmt. Ee klaar, older?" 17Wie yr umbb dyr Menig wider z Hörberg gangen war, gfraagnd n seine Kebn, was yr n +daa dyrmit schoon wider gmaint habeb. 18Er gantwortt ien: "Ja, gneusstß is n nit aynmaal +ös? Seghtß n nit ein, däß ainn dös nit unrainen kan, was von herausst einhinkimmt? 19Es geet ja nit eyn s Hertz einhin, sundern eyn n Magn; und bei n Stuelgang wandert s wider aushin." Dyrmit gyrschaint dyr Iesen allsand Speisn für rain. 20Weiters gsait yr: "Umkeerter werd ayn Schueh draus: Was aus ainn +ausherkimmt, macht ainn unrain. 21Denn von einwendig, von n Hertz ausher, kemmend de boesn Gedänken, Unzucht, Diebstaal, Mord, 22Eebruch, Habgir, Booset, Arglist, Ausschwaiffung, Neid, Verleumung, Hoohgsnet und Leichtsin. 23Dös gantze Übl daa kimmt von einwendig heraus und macht ainn unrain." 24Dyr Iesen troch von daadl aft auf Türs umaynand weiter. Er gakeert eyn Ort zue, gwill s aber niemdd wissn laassn; aber aufkemmen taat s diener. 25Ayn Frau, derer ir Tochter wo von aynn unrainen Geist bsössn war, ghoert öbbs von iem; und daa kaam s glei und fiel iem z Füessn. 26Dö Frau war ayn Sürpfnizingerinn und Haidinn. Si gabitt n, däß yr dönn Aixn aus irer Tochter austreibt. 27Daa gaab yr zrugg: "Zeerst sollnd de Kinder sat werdn. Dös gäng yr +diend nit, yn de Kinder s Broot wöggznemen und yn de Hundd hinzschmeissn." 28Si gerwidert iem: "Haast schoon Recht, Herr! Aber aau für d Hundd unter n Tish drinn fallt öbbs ab von dönn Broot, wo de Kinder össnd." 29Er gantwortt irer: "Dös haast +schoen gsait! Drum gee haim; dyr Aix haat dein Dirndl schoon auslaassn!" 30Und wie s haimkaam, saah s ir Dirndl, wie s yso auf n Bött laag und dyr Aix draus furt war. 31Dyr Iesen gieng aus n Türser Gau wider weiter und kaam über Sidn an n See Gneserett auf dyr Zöhenstatseitt. 32Daa brangend s yn n Iesenn aynn Striem und gabittnd n, er solleb n diend anglangen. 33Er naam n auf d Seitt, vonhin von n Haust, glögt iem d Finger eyn d Oorn einhin und gschmirbt iem aynn Spaiberling auf de Zung hin. 34Aft gablickt yr gan n Himml auf, gseufetzt und gsait zo dönn Strum: "Effätä!", also: "Öffnet di!" 35Und glei giengend iem d Oorn auf, und sein Zung wurd entfösslt; und er kunnt ganz gwon rödn. 36Dyr Iesen verbot ien, däß s dös öbbern verzölnd. Daa kunnt yr s ien aber non yso unterschaffen, naacherd ghöngend s is eerst recht eyn de groosse Gloggn anhin. 37Sö haetnd si bald niemer dyrfangt vor Verstaunen und rieffend grad non aus: "Allss haat yr guet gmacht; er bringt s förtig, däß de Taaubn hoernd und de Stummen rödnd!" |