De Bibl auf Bairisch 1De Zollner und Sünder gaghoernd zo n Iesenn seine bständignen Zueloser.
2D Mauchn und Eewärt gregnd si drüber ganz schoen auf: "Was, mit Sünder gibt yr si ab, und össn tuet yr aau non dyrmit!" 3Daa kaam yr ien mit aynn Gleichniss: 4"Wenn ainer von enk hundert Schaaf haat und iem ains dyrvon wöggkimmt, laasst yr naacherd nit de neunyneunzge eyn Ort eyn dyr Steppn hint und geet yn dönn verloornen naachhin, hinst däß yr s gfunddn haat? 5Und wenn yr s gfunddn haat, nimmt yr s voll Freud über d Axl, 6geet haim und ruefft seine Freundd und Naachbyrn zamm: 'Freutß enk mit mir; i haan mein Bezleyn wider gfunddn, dös wo verloorn war!' 7Dös sag i enk: Grad yso gaat in n Himml meerer Freud herrschn über ainn Sünder, wo umstöckt, als wie über neunyneunzg ee schoon Frumme. 8Older wenn aine zöhen Taler haat und ainn dyrvon verliest, kenddt s dann nit ayn Lampn an und stöbert dös gantze Haus, hinst däß yr hergeet? 9Und bal s n gfunddn haat, ruefftß ire Freundinnen und Naachbyrinnen zamm: 'Freutß enk mit mir; i haan meinn verloornen Taler wider gfunddn!' 10I sag enk: Grad yso herrscht aau bei n Herrgot seine Engln Freud über aynn ainzignen Sünder, der wo umkeert." 11Weiter gaprödigt dyr Iesen: "Daa hiet aynmaal ainer zween Sün. 12Dyr jünger dyrvon iesh önn Vatern: 'Päpp, zal myr mein Zwaittl aus!' Daa gatailt dyr Vater s Guet. 13Ayn Öttlych Täg drauf gapackt dyr jünger Sun zamm und zog weit furt. Daadl gverhaut yr mit dyr Guglfuer sein gantzs Gerstl. 14Wie yr allss verprasst hiet, kaam dyr Sternholzhänsl; und daa gieng s iem närrisch schlecht. 15Daa gwantzt yr si bei aynn Einhaimischn an, und der gschickt n eyn d Waid danhin zo n Sauhüettn. 16Gern haet yr si mit de Schootnen von n Saufueter ausher satgössn, aber niemdd ließ iem ain. 17Daa wurd iem s Hertz so len: 'Wievil Tägler von meinn Vatern habnd grad gnueg z össn, und i verröck daa schier vor Hunger! 18Gee i halt diend haim zo meinn Vatern und bekenn iem: Mein, Päppy, i haan mi gögn önn Himml und di versündigt! 19I bin niemer werd, dein Bue z sein; mach mi ainfach zo aynn Knecht!' 20Und dann gwandert yr zo seinn Vatern haim. Der saah n schoon von dyr Weitn kemmen, und dyr Sun gyrbarmt iem yso. Er lief iem zgögn, ghertzt n und gabusslt n ab. 21Und dyr Sun gsait: 'Päppy, mein, i haan mi gögn önn Himml und di versündigt; i bin niemer werd, dein Bue z sein!' 22Dyr Vater aber gschafft yn de Knecht an: 'Schnell, holtß dös böste Gwand und lögtß is iem an, göbtß iem aynn Fingerring und holtß iem Schueh! 23Bringtß ys Mastkälbl und stöchtß is ab; naacherd öss myr und feiern myr recht grüebig! 24Denn mein Sun war toot und löbt wider; verloorn war yr und ist wüder vürherkemmen.' Und aft stig ayn froelichs Föstl bei ien. 25Dyr ölter Sun war dyrweil eyn n Feld hindan. Wie yr aft draufer zo n Haus zueherkaam, ghoert yr d Musig spiln; und tantzn taatnd s aau. 26Daa gschnappt yr syr ainn von de Knecht und gfraagt, was daa gspilt werd. 27Der Knecht gantwortt: 'Mein, denk dyr, dein Brueder ist kemmen; und dein Vater haat s Mastkälbl schlachtn laassn, weil yr n gsund und ueber wider zruggkriegt haat.' 28Daa stig iem s Mändl, und er wär eyn n Liebern gar nit einhingangen. Dyr Päpp aber kaam ausher und grödt iem guet zue. 29Er aber gaab yn n Vatern an: 'So vil Jaar schoon arecht i für di, und allweil haan i gspurt. Aber mir haast diend nie aau grad ayn Gaißböckl göbn, däß i mit meine Häberer gscheid feiern kan. 30Kaaum aber kimmt der daa dyrher, dein Sun, der was seinn gantzn Diridäri verhuert haat, daa stichst du für iem glei dös schoenst Kälbl ab.' 31Dyr Vater gantwortt iem: 'Bue, du bist diend allweil bei mir; und allss, was mir ghoert, ghoert aau dir. Aber ietz müess myr üns diend freun und gscheid feiern, denn dein Brueder war toot und löbt wider; verloorn war yr und ist wider vürherkemmen.'" 320 |