1.Korinther 15
Textbibel 1899
1Weiter, Brüder, möchte ich euch erinnern an das Evangelium, das ich euch verkündet habe, das ihr auch angenommen habt, in welchem ihr auch stehet, 2durch das ihr auch Heil empfahet: mit was für einem Wort ich dasselbe euch verkündigt habe, sofern ihr es noch behalten habt - ihr müßtet denn ohne Sinn und Verstand gläubig geworden sein.

3Nämlich: ich habe euch überliefert in erster Linie, wie ich es selbst überkommen habe: daß Christus gestorben ist um unserer Sünden willen nach den Schriften, 4und daß er begraben wurde, und daß er auferweckt ist am dritten Tag nach den Schriften, 5und daß er erschienen ist dem Kephas, dann den Zwölf. 6Hernach erschien er mehr als fünfhundert Brüdern auf einmal, von welchen die meisten noch leben, etliche sind entschlafen. 7Hernach erschien er dem Jakobus, dann den sämtlichen Aposteln, 8zuletzt aber von allen gleich als dem verkehrt Geborenen erschien er auch mir. 9Denn ich bin der geringste der Apostel, der ich nicht wert bin Apostel zu heißen, darum weil ich die Gemeinde Gottes verfolgt habe. 10Aber durch Gottes Gnade bin ich was ich bin, und seine Gnade gegen mich ist nicht umsonst gewesen, sondern ich habe mehr gearbeitet als sie alle, doch nicht ich, sondern die Gnade Gottes mit mir. 11Aber ich oder sie - so verkünden wir, und so habt ihr es geglaubt.

12Wenn es aber von Christus gepredigt wird, daß er von den Toten auferweckt ward, wie kommen denn Leute unter euch dazu, zu sagen, es gebe keine Auferstehung der Toten? 13Gibt es keine Auferstehung der Toten, dann ist auch Christus nicht auferstanden. 14Ist aber Christus nicht auferstanden, so ist es nichts mit unserer Predigt, nichts auch mit eurem Glauben. 15Dann stehen aber auch wir da als falsche Zeugen Gottes; haben wir doch wider Gott gezeugt, daß er Christus auferweckt habe, während er ihn nicht auferweckt hat, wenn ja doch keine Toten auferweckt werden sollen. 16Denn werden keine Toten auferweckt, so ist auch Christus nicht auferweckt. 17Ist aber Christus nicht auferweckt, so ist euer Glaube umsonst; ihr seid noch in euren Sünden; 18dann sind auch verloren, die in Christus entschlafen sind. 19Wenn wir nichts haben als die Hoffnung auf Christus in diesem Leben, so sind wir die beklagenswertesten aller Menschen.

20Nun ist aber Christus auferweckt von den Toten als Erstling der Entschlafenen. 21Denn nachdem der Tod kam durch einen Menschen, kommt auch die Auferstehung von den Toten durch einen Menschen. 22Wie in Adam alle sterben, so werden auch in Christus alle zum Leben kommen. 23Aber jeder an seiner Stelle: Christus als der Erstling, hernach die Seinigen bei seiner Ankunft; 24dann das Ende, wenn er Gott dem Vater das Reich übergibt, wenn er vernichtet hat alle Herrschaft, Gewalt und Macht. 25Denn er muß König sein, bis er legt alle Feinde ihm unter die Füße. 26Als letzter Feind wird der Tod vernichtet. 27Denn er hat ihm alles unter die Füße gethan. Wenn es aber heißt, daß ihm alles unterworfen ist, so ist doch klar, daß der nicht miteinbegriffen ist, der ihm alles unterworfen hat. 28Ist ihm erst alles unterworfen, dann wird sich auch der Sohn selbst dem unterwerfen, der ihm alles unterworfen hat, auf daß Gott sei alles in allem.

29Was sollen sonst die anfangen, die sich für die Toten taufen lassen? Wenn überhaupt keine Toten auferstehen, was soll man sich auch für sie taufen lassen? 30Und wir, wozu leben wir in Gefahren von einer Stunde zur andern? 31Täglich ist der Tod vor mir, so wahr ich mich euer rühmen darf, Brüder, in Christus Jesus unserem Herrn. 32Habe ich in Ephesus nur von Menschen wegen mit den wilden Tieren gekämpft, was habe ich davon? Stehen die Toten nicht auf, so lasset uns essen und trinken, denn morgen sind wir tot. 33Lasset euch nicht berücken. Die Sitte gut verdirbt der Umgang schlecht. 34Werdet wieder nüchtern, wie es sein soll, und versündiget euch nicht. Es sind da Leute, die kennen Gott nicht; ich sage es euch zur Beschämung.

35Aber, wird man sagen, wie sollen denn die Toten auferstehen? Mit was für einem Leibe sollen sie denn kommen? 36Du Thor: was du säst, wird nicht lebendig, wenn es nicht stirbt. 37Und wenn du säst, so säst du nicht den Körper, der entstehen soll, sondern ein bloßes Korn, was es ist, von Weizen oder etwas anderem. 38Gott aber gibt ihm den Körper nach seiner Bestimmung, und zwar jedem von den Samen seinen besonderen. 39Nicht alles, was Fleisch ist, ist das gleiche Fleisch, sondern ein anderes hat der Mensch, ein anderes das Vieh, ein anderes die Vögel, ein anderes die Fische. 40So gibt es himmlische Körper und gibt irdische Körper, aber anders ist die Herrlichkeit der himmlischen, anders die der irdischen. 41Sie ist eine andere bei der Sonne, eine andere beim Mond, eine andere bei den Sternen; ja Stern und Stern hat jeder die seine.

42So ist es nun auch mit der Auferstehung der Toten. Es wird gesät verweslich, auferweckt unverweslich. 43Es wird gesät in Unehren, auferweckt in Herrlichkeit. Es wird gesät in Schwachheit, auferweckt in Kraft. 44Es wird gesät ein seelischer Leib, auferweckt ein geistlicher Leib. So gut es einen seelischen Leib gibt, gibt es auch einen geistlichen. 45So steht auch geschrieben: es ward der erste Mensch Adam zu lebendiger Seele. Der letzte Adam zum lebendig machenden Geist. 46Nicht das Geistliche kommt zuerst, sondern erst das Seelische, und hernach das Geistliche. 47Der erste Mensch ist von der Erde und irdisch, der zweite Mensch ist vom Himmel. 48Wie der Irdische ist, so sind auch die Irdischen; und wie der Himmlische, so sind auch die Himmlischen. 49Und wie wir getragen haben das Bild des Irdischen, so werden wir auch tragen das Bild des Himmlischen.

50Das aber sage ich, Brüder, daß Fleisch und Blut das Reich Gottes nicht ererben kann, noch erbt die Verwesung die Unverweslichkeit. 51Siehe, ich sage euch ein Geheimnis: wir werden nicht alle entschlafen, wir werden aber alle verwandelt werden 52in einem Nu, in einem Augenblick, mit dem letzten Trompetenstoß. Denn auf einen Trompetenstoß werden die Toten auferweckt werden unverweslich, und wir werden verwandelt werden. 53Denn dieses Verwesliche muß Unverweslichkeit anziehen, und dieses Sterbliche Unsterblichkeit. 54Wenn aber dieses Verwesliche Unverweslichkeit anzieht, und dieses Sterbliche Unsterblichkeit, dann erfüllt sich das Wort, das geschrieben steht: Der Tod ist verzehrt in Sieg. 55Tod, wo ist dein Sieg? Tod, wo ist dein Stachel? 56Der Stachel des Todes aber ist die Sünde, die Stärke der Sünde aber das Gesetz. 57Gott aber sei Dank, der uns den Sieg gibt durch unsern Herrn Jesus Christus.

58So werdet nun fest, meine geliebten Brüder, unerschütterlich, unerschöpflich im Werk des Herrn allezeit, im Bewußtsein, daß eure Mühe im Herrn nicht umsonst ist.

Textbibel des Alten und Neuen Testaments, Emil Kautzsch, Karl Heinrich Weizäcker - 1899

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