Roemer 12
Textbibel 1899
1So ermahne ich euch nun, Brüder, bei der Barmherzigkeit Gottes: eure Leiber darzubringen zu einem lebendigen, heiligen, Gott wohlgefälligen Opfer, als zu eurem vernünftigen Gottesdienst. 2Und gestaltet euer Leben nicht gleich dieser Welt, sondern verwandelt euch durch Erneuerung eures Denkens, um zu erlangen das Gefühl dafür, was Gottes Wille ist: Das Gute, Wohlgefällige und Vollkommene.

3So weise ich denn durch die Gnade, die mir verliehen ist, jeden von euch an, den Sinn nicht hochzutragen über Gebühr, sondern in seinem Sinn zu pflegen Besonnenheit, im Maße des Glaubens, wie es Gott einem jeden verliehen hat. 4Denn wie wir an einem Leibe viele Glieder haben, die Glieder alle aber ihre besondere Verrichtung, 5so bilden wir zusammen einen Leib in Christus, als einzelne aber stehen wir zu einander wie Glieder; 6ausgestattet aber mit verschiedenen Gaben, je nach der Gnade die uns verliehen ist. 7Sei es Weissagung: nach Maßgabe des Glaubens; Verwaltung: im Berufe der Verwaltung; wer lehrt: in dem der Lehre; 8wer ermahnt: in dem der Ermahnung; wer mitteilt: in Einfalt; der Vorsteher: in Eifer; wer Barmherzigkeit übt: mit Lust.

9Die Liebe ohne Rückhalt! Das Böse verabscheuen, dem Guten anhängen! 10In der Bruderliebe sich zusammenschließen, in der Ehrerbietung einander vorangehen! 11Im Eifer unverdrossen, im Geist feurig! Dem Herrn dienen, 12der Hoffnung sich freuen, der Trübsal Stand halten, im Gebet beharren! 13Den Heiligen nach Bedürfnis mitteilen, Gastfreundschaft pflegen!

14Segnet, die euch verfolgen; segnet, und fluchet nicht. 15Sich freuen mit den Fröhlichen, weinen mit Weinenden! 16Einer dem andern in seinen Gedanken sich gleichstellen, nicht nach hohen Dingen trachten, sich heruntergeben zur Niedrigkeit! Haltet euch nicht selbst für klug! 17Niemand Böses mit Bösem vergelten, immer auf das denken, was edel ist, allen Menschen gegenüber! 18Wo möglich, so viel an Euch ist, Friede halten mit allen Menschen, 19nicht euch selbst Recht schaffen, Geliebte! Vielmehr lasset Raum dem Zorngericht; denn es steht geschrieben: Mein ist die Rache, ich will vergelten, spricht der Herr. 20Vielmehr wenn deinen Feind hungert, so speise ihn; dürstet denselben, so tränke ihn; thust du das, so wirst du Feuerkohlen auf sein Haupt sammeln. 21Laß dich nicht das Böse überwinden, sondern überwinde das Böse mit Gutem.

Textbibel des Alten und Neuen Testaments, Emil Kautzsch, Karl Heinrich Weizäcker - 1899

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Romans 11
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