Johannes 17
Textbibel 1899
1Dieses hatte Jesus geredet, da hob er seine Augen auf zum Himmel und sagte: Vater, die Stunde ist gekommen, damit der Sohn dich verherrliche. 2Wie du ihm Vollmacht gegeben hast über alles Fleisch, damit er, was alles du ihm gegeben hast, denselben ewiges Leben gebe. 3Dies aber ist das ewige Leben, daß sie dich erkennen, den allein wahrhaften Gott, und den du gesandt hast, Jesus Christus. 4Ich habe dich auf Erden verherrlicht, indem ich das Werk vollbracht habe, das du mir aufgegeben hast, daß ich es vollbringe. 5Und nun verherrliche du mich, o Vater, bei dir mit der Herrlichkeit, welche ich bei dir hatte, ehe die Welt war.

6Ich habe deinen Namen den Menschen geoffenbart, die du mir aus der Welt gegeben hast. Sie waren dein, und du hast sie mir gegeben und sie haben dein Wort bewahrt. 7Nun haben sie erkannt, daß alles was du mir gegeben hast, von dir ist; 8weil ich die Worte, die du mir gegeben hattest, ihnen gegeben habe; und sie haben sie angenommen und haben wahrhaft erkannt, daß ich von dir ausgegangen bin, und geglaubt, daß du mich abgesandt hast. 9Ich bitte für sie; nicht für die Welt bitte ich, sondern für die, die du mir gegeben hast, weil sie dein sind, 10und was mein ist, alles dein ist, und was dein ist, mein, und ich an ihnen verherrlicht bin. 11Ich wohl bin nicht mehr in der Welt, doch sie sind in der Welt, da ich zu dir gehe. Heiliger Vater, bewahre sie in deinem Namen, den du mir gegeben hast, damit sie eins seien, so wie wir. 12Als ich bei ihnen war, habe ich sie in deinem Namen bewahrt, den du mir gegeben hast, und habe sie behütet, und keiner von ihnen ist verdorben, als der Sohn des Verderbens, damit die Schrift erfüllt würde;

13jetzt aber komme ich zu dir. Und dieses rede ich in der Welt, damit sie meine Freude vollkommen in sich haben. 14Ich habe ihnen dein Wort gegeben, und die Welt hat sie gehaßt, weil sie nicht von der Welt sind, so wie ich nicht von der Welt bin. 15Ich bitte nicht, daß du sie aus der Welt wegnehmest, aber daß du sie vor dem Bösen bewahrest. 16Sie sind nicht von der Welt, so wie ich nicht von der Welt bin. 17Heilige sie in der Wahrheit; dein Wort ist Wahrheit. 18So wie du mich in die Welt gesandt hast, so habe auch ich sie in die Welt gesandt. 19Und ich heilige mich für sie, daß auch sie geheiligt seien in Wahrheit.

20Nicht für diese allein aber bitte ich, sondern auch für die, welche durch ihr Wort an mich glauben: 21auf daß alle eins seien, so wie du, Vater, in mir und ich in dir, daß auch sie in uns seien, auf daß die Welt glaube, daß du mich gesandt hast.

22Und zwar habe ich ihnen die Herrlichkeit gegeben, die du mir gegeben hast, auf daß sie eins seien, so wie wir eins sind, 23ich in ihnen und du in mir, auf daß sie zur Einheit vollendet seien, damit die Welt erkenne, daß du mich gesandt hast, und sie geliebt hast, so wie du mich geliebt hast. 24Vater, was du mir gegeben hast, ich will, daß wo ich bin, auch sie bei mir seien, daß sie meine Herrlichkeit schauen, die du mir gegeben hast, weil du mich geliebt hast vor Grundlegung der Welt.

25Gerechter Vater, wohl hat dich die Welt nicht erkannt, doch ich habe dich erkannt, und diese haben erkannt, daß du mich gesandt hast. 26Und ich habe ihnen deinen Namen kundgethan, und werde ihnen denselben kund thun, damit die Liebe, mit der du mich geliebt hast, in ihnen sei, und ich in ihnen.

Textbibel des Alten und Neuen Testaments, Emil Kautzsch, Karl Heinrich Weizäcker - 1899

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