Textbibel 1899 1Sie kamen aber auf dem Wege über Amphipolis und Apollonia nach Thessalonike, wo die Juden eine Synagoge hatten.
2Nach seiner Gewohnheit aber trat Paulus bei ihnen ein, und redete an drei Sabbaten zu ihnen auf Grund der Schrift,
3indem er sie ihnen aufschloß, und darlegte, daß der Christus leiden und von den Toten auferstehen mußte, und daß dieser der Christus sei, Jesus, "den ich euch verkünde".
4Und etliche von ihnen ließen sich gewinnen, und schlossen sich dem Paulus und Silas an, ebenso eine große Menge von den Griechen, die zur Gottesfurcht hielten, und nicht wenige von den ersten Frauen. 5Die Juden aber wurden eifersüchtig; sie gewannen einige schlechte Subjekte, Pflastertreter, erregten einen Auflauf, und brachten die Stadt in Unruhe; und sie bedrängten das Haus Jasons, und suchten sie herauszubringen vor die Volksversammlung; 6da sie sie aber nicht fanden, schleiften sie den Jason und etliche Brüder zu den Stadtvorstehern, und schrien: die Leute, welche das Reich aufwiegeln, sind jetzt auch hier, 7Jason hat sie aufgenommen; und alle diese handeln gegen des Kaisers Ordnung, indem sie einen Andern König heißen, nämlich einen gewissen Jesus. 8Mit diesen Reden aber brachten sie das Volk in Unruhe, und die Stadtvorsteher; 9und man ließ sich von Jason und den übrigen Caution stellen, und gab sie darauf frei. 10Die Brüder aber beförderten sogleich den Paulus und den Silas bei nach Beröa, wo sie nach ihrem Eintreffen sich in die Synagoge der Juden begaben. 11Diese aber waren anständiger als die in Thessalonike, sie nahmen das Wort mit aller Bereitwilligkeit auf, und forschten alle Tage in den Schriften, ob es sich so verhalte. 12Viele von ihnen nun wurden gläubig, so auch von den vornehmen griechischen Frauen und Männern nicht wenige. 13Wie aber die Juden von Thessalonike erfuhren, daß das Wort Gottes von Paulus auch in Beröa verkündet ward, kamen sie auch dahin, um die Massen aufzuwiegeln und zu verhetzen. 14Hierauf beförderten die Brüder den Paulus sogleich bis an die See; Silas aber und Timotheus blieben daselbst zurück. 15Die Geleitsmänner des Paulus aber brachten ihn nach Athen, und kehrten mit dem Auftrag an Silas und Timotheus, daß sie so schnell als möglich zu ihm kommen sollen, zurück. 16Während aber Paulus dieselben in Athen erwartete, ward sein Geist innerlich aufgeregt, da er schaute, wie die Stadt voll von Götzenbildern war. 17So redete er denn in der Synagoge zu den Juden und denen die zur Gottesfurcht hielten, und auf dem Markte alle Tage zu den Leuten, wie sie ihm aufstießen. 18Es banden aber auch etliche von den epikureischen und stoischen Philosophen mit ihm an, und einige sagten: was will denn dieser Schwätzer sagen? andere aber: er scheint ein Verkünder fremder Götter zu sein; weil er nämlich den Jesus und die Auferstehung verkündete. 19Und sie griffen ihn, und führten ihn zum Areopag, und sagten: dürfen wir wissen, was das für eine neue Lehre ist, die du vorträgst? 20Du gibst uns ja seltsame Dinge zu hören; so möchten wir nun erfahren, was das hießen will. 21Alle Athener aber und die Fremden, die sich da aufhielten, waren stets zu nichts anderem so aufgelegt, als wie etwas neues zu reden oder zu hören. 22Paulus aber stellte sich mitten in den Areopag, und sprach: ihr Männer von Athen, ich finde durchweg wie ihr gar sehr auf Gottesfurcht aus seid. 23Denn da ich herumgieng und mir eure Heiligtümer betrachtete, fand ich auch einen Altar mit der Inschrift: einem unbekannten Gott. Nun, was ihr ohne es zu kennen verehrt, das verkündige ich euch. 24Der Gott, der die Welt gemacht hat und alles was darin ist, er als Herr des Himmels und der Erde wohnt nicht in Tempeln mit Händen gemacht, 25noch läßt er sich von Menschenhänden bedienen, als ob er eines bedürfte, er der allen Leben und Odem und alles gibt. 26Und er hat gemacht, daß von einem her alle menschlichen Völker wohnen auf der ganzen Erdoberfläche, und hat vorausbestimmte Zeiten und die Grenzen ihre Wohnsitzes angeordnet, 27daß sie Gott suchen sollen, ob sie ihn etwa fühlen und finden möchten, der ja nicht ferne ist von einem jeden von uns. 28Denn in ihm leben und weben und sind wir, wie auch einige von euren Dichtern gesagt haben: des Geschlecht wir auch sind. 29Sind wir nun Gottes Geschlecht, so dürfen wir nicht meinen, die Gottheit sei gleich Gold oder Silber oder Stein, gleich einem Gebilde menschlicher Kunst und Erfindung. 30So hat denn wohl Gott die Zeiten der Unwissenheit übersehen; nunmehr aber läßt er allen Menschen allenthalben ansagen, Buße zu thun, 31wie er denn einen Tag festgestellt hat, da er die Welt richten will in Gerechtigkeit durch einen Mann, den er dafür bestimmt hat, nachdem er jedermann den Glauben eröffnet hat, indem er ihn von den Toten erweckte. 32Da sie aber von der Totenauferstehung hörten, spotteten die einen, die andern aber sagten: wir wollen dich darüber ein andermal wieder hören. 33Auf diese Weise kam Paulus los von ihnen. 34Etliche Männer aber schlossen sich ihm an und wurden gläubig, darunter auch Dionysius ein Areopagite, auch eine Frau mit Namen Damaris, und noch andere mit ihnen. Textbibel des Alten und Neuen Testaments, Emil Kautzsch, Karl Heinrich Weizäcker - 1899 Bible Hub |