De Bibl auf Bairisch 1Ains löget i enk non recht an s Hertz, Brüeder, weil si dyr Herrgot ünser +gar yso dyrbarmt haat: Bringtß enk selbn als löbndigs, heiligs Opfer dar, wie s yn n Herrgot recht ist! Dös ist enker Gotsdienst, wie yr ghoert.
2Gleichtß enk nit yn derer Welt an, sundern wandltß enk und enkern gantzn Sin! Dann künntß aau burtln, was dyr Willn von n Herrgot ist, also was für iem recht und guet und vollet ist. 3Grund dyr Gnaad, dö wo myr göbn ist, man i ayn Ieds von enk, däßß nit über dös aushinströbtß, was enk zuekimmt. Schautß lieber, däßß bschaidn bleibtß, ayn Ieds halt naach dönn Maaß von Glaaubn, wie s iem dyr Herrgot zuetailt haat. 4Mir habnd ja ainn Leib und dran vil Glider, und die habnd aau nit alle de selbe Schäftum. 5Grad yso seind mir, so vil wie üns aau seind, ain Leib in n Kristn, und mir für üns seind Glider +vonaynand. 6Mir habnd Gnaadngaabn, wo ganz verschidn seind, wie s üns halt dyr Herrgot göbn haat. Ainer kan von mir aus weissagn; dann sollt yr s aau tuen, wie s pässt zo ünsern Glaaubn. 7Ist ains gaignt zo n Sibndiener, sollt s is ausüebn. Wer zo n Leern berueffen ist, müg leern. 8Ist ainn auf s Troestn eingöbn, sollt yr s tuen. Wenn myr göbnd, sollt s nit verdraet sein. Wer vürsteet, müg s mit Eifer uebn; und wenn myr öbbern helffend, dann voll Freud! 9Enker Lieb mueß schoon eerlich gmaint sein. Scheuhtß dös Boese ab, und bleibtß bei n Guetn! 10Liebtß enk unteraynand wie Gschwister; achttß dös Ander meerer wie enk selbn! 11Laasstß nit aus mit enkern Eifer; laasstß enk von n Geist entflammen und dientß yn n Herrn! 12Seitß froelich in dyr Hoffnung, anhärrig in dyr Drangsal, inständig in n Gebet! 13Helfftß yn de Kristner, wenn s in dyr Noot seind, und nemtß is allzeit bei enk auf! 14Sögntß enkerne Verfolger, sögntß is; nit däßß ien öbby fluechtß! 15Freutß enk mit de Froelichnen; und wenn ain reernd, waintß mit! 16Seitß ainsgsinnt unteraynand; ströbtß nit waiß +Got wohin, nän, bleibtß auf n Bodm herunt, bei de gwonen Leut! Bilddtß enk nit ein, wie gscheid däßß wärtß! 17Zaltß yn niemdd ayn Übl mit aynn Übl haim! Seitß yn allsand Menschn guetgsinnt! 18So weit s von enk abhöngt, halttß mit allsand Menschn Frid! 19Röchtß enk nit selber, liebe Brüeder, sundern überlaasstß dös yn n Zorn Gottes! Es steet ja gschribn: "+Mir steet dyr Raach zue; i gaa vergeltn", spricht dyr Trechtein. 20Nän, wenn dein Feind Hunger haat, gib iem öbbs zo n Össn; wenn yr durstig ist, gib iem öbbs zo n Trinken. Dös wennst tuest, dann schamt yr si yso, däß yr root werd wie ayn Gluet. 21Laaß di nit von n Übl unterkriegn, sundern übergwölttig s Boese durch dös Guete! |