De Bibl auf Bairisch 1Ayn Ieder sollt si yn dyr Obrigkeit unterorddnen, wo über iem gstöllt ist. Denn es geit kain Obrigkeit, wo nit von n Herrgot kaem; ayn iede ist von n Herrgot eingsötzt.
2Wer si also yn dyr Obrigkeit widersötzt, stöllt si gögn d Orddnung Gottes; und wer si +iem entgögnstöllt, gaat sein Straaff schoon kriegn.
3Wer dös Guete tuet, braucht d Obrigkeit nit scheuhen, grad wer öbbs Unrechts tuet. Willst also, däßst d Obrigkeit nit scheuhen brauchst, naacherd tue dös Guete, däß s di aau dyrkannt.
4Si steet in n Dienst von n Herrgot zo deinn Böstn. Wennst freilich Übl tuest, dann haast alln Grund zo n Ferchtn, denn nit umysunst haat s ys Recht zo n Straaffen. Aau +daa drinn ist s in n Dienst von n Herrgot, däß s d Übltaeter straafft.
5Von Noetn muesst irer gfölgig sein, nit grad, weilst sunst gstraafft wurddst, sunders zvürderst zwögns deinn Gwissn.
6Zaltß dösswögn aau Steuern, denn die, wo d Steuern einzieghnd, seind yn n Herrgot seine Diener.
7Göbtß yn allsand, wasß ien schuldig seitß, ob s ietz Steuer older Zoll ist, Achtung older Eer. 8Bleibtß yn niemdd öbbs schuldig; bloossig d Lieb, dö schuldtß aynander allweil. Wer önn Naahstn liebhaat, der haat s Gsötz erfüllt. 9Denn de Geboter: "Du sollst d Ee nit bröchen, du sollst niemdd umbringen, du sollst nit steln, di sollt nit glustn!" und allsand andern kan myn in dönn ainn Saz zammfassn: "Du sollst deinn Naahstn liebhabn wie di selbn!" 10D Lieb tuet yn n Naahstn ja nix Boess an. Also ist d Lieb d Erfüllung von n Gsötz. 11Dös allss ghoert her, dyrmit däßß wisstß, wie spaet däß s ist. Schoon ist s so vil, däßß aufsteen müesstß von n Schlaaf. Denn ietz ist s Heil üns naeher als wie dyrselbn, daa wo myr glaaubig wurdnd. 12D Nacht ist schoon fast umhin; bald werd s ietzet Tag. Lögn myr also d Wercher von dyr Finster ab und rüst myr üns mit de Waffnen von n Liecht! 13Löbn myr eernhaft wie bei n Tag, nit mit Frössn und Sauffen, Ausschwaiffung und Unzucht, Streit und Eifersucht! 14Lögtß önn Herrn an, önn Iesenn Kristn, und pflögtß aau enkern Leib, aber nit yso, däß yr grad recht gailig werd! |