De Bibl auf Bairisch 1Herr, wo bist denn? Wo bleibst denn grad, Trechtein? Ziegh di diend nit zrugg, wenn s dröckig üns geet! 2Dyr Sünder pfrengt Arme; er maint, er derf allss scheint s. Er sollt höngen bleibn in seinn aignen Strik. 3Denn dyr Fräfler bilddt syr ein, was yr wär grad. Er raaubt und er löstert; dyr Herr ist iem doch wurst! 4Iem rögnt s netty ein obn, und er maint grad: "Der käst mi nity, weil s kainn Got nit geit." 5Allss geet iem aushin, was yr aau grad anpackt. Dein Gricht dünkt iem weit und ieglicher Feind weit wögg. 6Er rödt sir selbn ein: "Wer kännt n mi schoon mainen?! So weit i schaugn kan, geit s für mi kain Noot." 7Nix wie Fluechen, Unterdrucken und Bscheissn haat der in seinn Kopf. Päß auf, wennst n triffst! 8Er lauert in Derffer und pässt auf de Bräfn. Daa packt yr s, de Armen, und bringt s haimlich um. 9Ja, er lauert wie ayn Leeb in seinn Dicket. Aynn Hilfloosn packt yr, bald ainer iem grecht kimmt. 10Daa duckt yr si; und auf geet s, wenn yr Bluet schmöckt. Gögn iem haat decht ayn Elender kain Müg. 11Er sait syr selbn: "Yn n Herrgot ist s bluntzn. Was juckt n dönn dös; der schaugt doch niemaals zue!" 12Und drum, o Herrgot, far iem gscheid dyrzwischn! Vergiß diend die nit, wo aan di nix wärnd! 13Derf s der wirklich? Derf der di verachtn und von dir sagn: "Gee, was mecht n der blooß?"? 14Du seghst ys ja selber; di kimmt kain Verdruß aus. Dyr Hilfloose, s Waisnkind, allss kimmt zo dir. 15Ietz raeum decht gscheid auf mit de Fräfler und Boesn, und zaig s ien yso, däß nix steenbleibt dyrvon! 16Dyr Trechtein ist Künig für allweil und auf eebig. Und d Haidn habnd nix z Suechen, wo yr herrscht. 17Herr, du haast s Fleehen der Elendn erhoert, und du richtst ys auf; dös haat ien Bettn gmacht. 18Ja, d Waisn und de Pfrengling seind bei dir recht. Und nie meer sollt ayn Mensch ayn Schrachter werdn. |