De Bibl auf Bairisch 1Meine Brüeder, woß an ünsern Herrn, önn Iesenn Kristn glaaubtß, önn Herrn der Herrlichkeit, hüettß enk dyrvor, auf s Litz zo n Schaun!
2Sagn myr, daa kimmt ietz eyn de Kirchen ayn Gschwuf mit golderne Ring und zgleich ayn Armer mit seinn zschlissnen Gwand,
3und ös springtß glei wögn dönn Reichn: "Ja, ja, ja, sitz di non daa her; der Plaz ist aignst für di!", zo n Armen aber sagtß: "Stee di daa hinterhin!" older "Huck di daa eyn n Bodm hin!",
4zwürdigtß naacherd nit aynand und urtltß arg und äbig?
5Lostß, meine liebn Brüeder! Haat dyr Herrgot nit de irdisch Armen auserwölt, däß yr s reich macht durch n Glaaubn und zo Örbn von dönn Künigreich, wo yr dene ghaissn haat, die wo n liebhabnd?
6Ös dyrgögn verachttß de Armen. Seind s n nit de Reichn, wo enk unterdruckend und enk vor de Grichter schlaipfend?
7Seind s nit +die, wo dönn guetn Namen von dönn lösternd, naach dönn woß ös gnennt seitß? 8Wenntß aber naach n Schriftwort geetß: "Du sollst deinn Naahstn liebhabn wie di selbn.", dann erfülltß ys Gsötz von iem, yn n Künig, und seitß richtig dran. 9Wenntß dyrgögn auf s Litz schautß, begeetß ayn Sündd; dann überfüert enk s Gsötz als Übertröter. 10Wer dös gantze Gsötz haltt und grad gögn ain Gebot verstoesst, der haat dyrmit gögn allsand gsündigt. 11Denn er, wo gsait haat: "Du sollst d Ee nit bröchen!", haat aau gsait: "Du sollst niemdd umbringen!". Wennst zwaar d Ee nit brichst, aber toetigst, haast ys Gsötz schoon übertrötn. 12Rödtß und handdtß drum aau wie Leut, wo naach *dönn* Gsötz grichtt werdnd, dös wo frei macht! 13Denn s Gricht ist gnaadnloos gen dönn, der so nit selber barmig gwösn ist. De Barmhertzigkeit aber signumftt über s Gricht. 14Meine Brüeder, was bringt s n, wenn ainer behaauptt, önn Glaaubn zo n Habn, aber seine Wercher nit dyrnaach seind? Macht n *so* ayn Glaaubn leicht saelig? 15Wenn ayn Brueder older ayn Schwöster nix zo n Anlögn haat und Tag um Tag grad hungert 16und ains von enk grad sait: "Geetß in Frid, lögtß enk warm an und sattß enk!", und dös ist s schoon gwösn, für was sollt dös dann guet sein? 17Yso ist aau dyr Glaaubn für sich gseghn toot, wenn yr nit Wercher vürherbringt. 18Ietz kännt ainer sagn: "Mein, dyr Ain haat halt önn Glaaubn und dyr Ander d Wercher." Guet, zaig myr dann du deinn Glaaubn aane Wercher; i dyrgögn zaig dyr meinn Glaaubn +aus meine Wercher!" 19Du glaaubst, däß s grad dönn ainen Got geit. Daa haast Recht. Aau de boesn Geister glaaubnd dös - und +fibernd grad yso vor Angst. 20Also seghst ys ietz, du Unvernümftiger, däß dyr Glaaubn aane Wercher nuzloos ist? 21Ünser Gönn, dyr Abryham, haat seinn Buebn, önn Eisack, auf n Altter hinglögt. Ist yr also nit grund seine +Wercher als grecht dyrkannt wordn? 22Du seghst ys, däß bei iem dyr Glaaubn und d Wercher zammgaghoernd und däß dyr Glaaubn eerst durch d Wercher vollenddt wordn ist. 23Yso haat si d Schrift erfüllt, wo s haisst: "Dyr Abryham gaglaaubt yn n Herrgot; der spraach n für dös loos. Er wurd aft Freund von n Herrgot gnennt." 24Ös seghtß also, däß myn grund seine Wercher loosgsprochen werd und nit grad durch n Glaaubn. 25Wurd nit grad yso d Huer Rähäb durch ire Wercher als grecht dyrkannt, weil s de Kundschafter aufnaam und aft auskemmen ließ? 26Denn wie dyr Kerper toot ist, wenn yr niemer schnauft, ist dyr Glaaubn toot, wenn yr niemer wercht. |