De Bibl auf Bairisch 1Brüeder, dröngtß enk nit allsand zo n Prödignen vürhin! Dös wisstß y +schoon, däß mit üns Leermaister in n Gricht +strenger abgraitt werd?!
2Mir allsand verfaelnd üns ja waiß grad wie. Wer nie faelt bei n Rödn, ist vollkemmen und haat aau seinn Kerper voll eyn n Grif.
3Wenn myr yn de Pfär önn Zaaum anlögnd, däß s üns gfölgig seind, lotz myr dyrmit dös gantze Vich.
4Older denktß an d Schöf: Wenn s non so grooß seind und von non so starche Windd tribn werdnd, lenkt s dennert dyr Förg mit aynn wintzign Ruederl, wohin yr will.
5Yso ist aau de Zung grad ayn klainleizigs Glid, und diener haat s ayn sölcherne Macht. Und ayn buderwintzigs Feuerl kan aynn Risnwald ankenddn.
6De Zung ist +aau ayn Feuer, ayn Welt voll Schlechtigkeit, der Tail von n Kerper, wo önn Menschn auf z auf verdirbt. Is macht ainn s gantze Löbn putt, von dyr Wiegn hinst ein eyn s Grab; und de Zung selbn ist von dyr Höll anzunddn.
7Allss, was laaufft und fliegt und kriecht und schwimmt, kan myn zömen und +ist aau schoon zömt wordn;
8de Zung aber kriegt kain Mensch eyn n Grif, dös Übl aane Rue voll toedlichnen Gift.
9Mit irer preis myr önn Trechtein, önn Vatern, und mit irer fluech myr yn de Menschn, was als Abbild Gottes bschaffen seind.
10Aus ainn und dönn selbn Mäul kemmend Sögn und Fluech. Dös ist kain Zuestand, Brüeder!
11Laasst n öbby ayn Quelln aus ainn Loch ayn frischs *und* händdigs Wasser aushersprudln?
12Ayn Feignbaaum, Brüeder, tragt diend aau nit Lifn older ayn Weinstok Feign! Yso kan aau ayn saltzige Quelln kain Süeßwasser vürherbringen. 13Wer von enk +ist n naacherd weis und verständdlich? Der sollt dann aau entspröchet löbn und mit seiner Uebung zaign, däß yr bschaidn und weislich ist. 14Wenntß aber voller Eifersucht und falschn Eergeiz seitß, dann verkaaufftß dös nit als Weisheit, weilß dann ganz und gar dyrnöbnständdtß! 15Dös ist nit dö Weisheit, wo von obn kimmt, sundern dö ist irdisch, Menschnwerch, ja, teuflisch. 16Denn wo Neid und Eergeiz herrschnd, kimmt grad ayn Wuestum ausher und Maintaatn aau grad gnueg. 17Aber d Weisheit, wo von obn kimmt, ist auf s Eerste lautter, weiters fridsam, freunddlich, gfölgig, barmhertzig und voll guete Frücht, unseittig und aufrecht. 18De sölcher Weisheit bringt ainn yn n Herrgot naah; si stiftt aynn Frid, und er vergiltt s ainn mit dyr Loosspraach. |